Die drei ??? und der verschollene Pilot
hingeht.«
»Wie du willst, Justus, du kannst dich auch gepflegt ausdrücken. Doch von deinem kaiserlichen Gang kommst du nicht zurück, weil du einfach in die gegenüberliegende Richtung verschwindest. Peter und ich sitzen hier und vermissen dich auch gar nicht. Weil wir ja so tun, als ob du auf Verstecksuche bist. Der Verfolger wird denken, dass wir denken, dass er denkt, Peter und ich würden das Rätsel lösen und Justus sei nur eine Ablenkung, und dann denkt er weiter: Also muss ich gerade Justus verfolgen! Er ist sowieso der Anführer!«
Justus sagte: »Und wenn er denkt, dass wir denken, er würde denken, ihr zwei würdet das Rätsel lösen und ich sei nur eine Ablenkung, und deswegen denken würde, er müsse also mich verfolgen, dann kann er doch weiterdenken und sich denken, dass wir uns das auch denken und ich in Wirklichkeit doch nichts als eine reine Ablenkung bin?«
»So weit denkt er nicht«, sagte Bob.
»Mach mir mal den Knoten aus dem Gehirn«, bat Peter.
»Okay«, sagte Justus. »Von mir aus können wir so vorgehen.« »Und wenn du merkst, dass er die Verfolgung aufgenommen hat, gibst du den Ruf des Rotbauchfliegenschnäppers ab, dann wissen wir Bescheid«, schlug Bob vor.
»Einverstanden. Aber was, wenn ich in Gefahr gerate?«, fragte Justus. »Der Kerl mich bedroht? Schließlich bin ich allein!«
Bob schwieg einen Moment. Darauf hatte er keine Antwort.
»Du musst uns zu Hilfe rufen«, sagte er, »aber das wird dauern.«
»Egal. Ich lasse mir was einfallen. Eine Schusswaffe hat unser Verfolger vermutlich nicht, sonst hätte er sie längst einsetzen können! Und sämtliche Hängebrücken werde ich meiden.«
»Wie treffen wir uns wieder?«, fragte Peter.
Justus überlegte. »Der Platz mit dem Versteck liegt etwa in der Gegend, wo wir vom Hotel aus ins Tal abgestiegen sind. Am besten treffen wir uns auf dem Berggrat. Wir verständigen uns mit dem Vogelruf. Dann wandern wir gemeinsam zurück ins Hotel.«
Bob und Peter nickten. Doch bis zum vereinbarten Ort war es noch ein ganzes Stück. Außerdem mussten sie die zerstörte Hängebrücke umgehen. Sie machten sich auf den Weg, fanden eine geeignete Stelle, an der sie durch das Wasser waten konnten, und schlugen sich auf der anderen Seite durch das Gestrüpp wieder auf den Fahrweg zurück.
Sie sprachen wenig. Müde und erhitzt erreichten sie über eine Stunde später die Gegend, die unterhalb des Okay-Steins lag. Sie suchten einen Rastplatz. Ihre lange Wanderung hatte viel Kraft gekostet. Als der Wald an einer Stelle die Sicht freigab, konnten die drei ??? erkennen, dass zwischen dem runden Stein und den dahinter wie Finger aufragenden Felsen doch mehr als hundert Meter lagen. Nur die Perspektive vom Hügel aus hatte sie als zusammenhängendes Ganzes erscheinen lassen. Hier unten waren sie nichts weiter als zwei unauffällige Steine und Felsen unter vielen weiteren unauffälligen Steinen und Felsen. Selbst wenn man den Code geknackt hätte, wäre man an diesem Ort nie auf die Idee gekommen, dass ab jetzt die Suche richtig heiß wurde.
D ie Falle der drei
Die drei ??? fanden einen schattigen Platz unter einer Baumgruppe. Ein paar größere Steine waren wie geschaffen als Sitzgelegenheiten. Bob packte eine Trinkflasche aus, auch die Packung Würste, die Peter eingesteckt hatte.
Unterwegs hatten die drei ??? trockenes Holz gesammelt. Peter schichtete es auf, das dünne Reisig zuunterst. Mithilfe eines Feuerzeugs und einer alten Zeitung, die Peter schon seit Monaten in seinem unaufgeräumten Rucksack mit sich herumschleppte, gelang es ihm, ein kleines Lagerfeuer zu entfachen. Sie spießten die Würste auf und brieten sie. Dabei unterhielten sie sich über Themen, die nichts mit dem Fall zu tun hatten. Gerade waren sie bei Musikbands angelangt, die Bob bei der Agentur Sax Sandler betreut hatte.
»… also ich finde, die Beatclocks sind ’ne gute Band!«, sagte Peter.
»Nein«, entgegnete Bob. »Wenn du die Typen näher kennen würdest, so wie ich, dann wüsstest du, dass das die totalen Vollpfosten sind!«
Da schlug sich Justus gespielt auf die Stirn. »Das ist die Lösung, Kollegen!«, sagte er mit halblauter Stimme, sodass man es noch einige Meter weit hören konnte. »Vollpfosten! Wartet mal!« Er sprach leiser und zog einen geheimnisvollen Zettel aus der Tasche. Es war nichts weiter als ein alter Kassenzettel aus dem Supermarkt, aber das konnte man auf die Entfernung nicht erkennen. Justus senkte die Stimme bis zum Flüstern. Dann zeigte
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