Die drei ??? und die Geisterinsel
endlich fortsetzen, wenn das Ding wieder läuft!«
Er lachte spöttisch. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Wagen zu, denn gerade erfaßte ihn der erste Windstoß, der dem herannahenden Sturm vorausging.
Die Worte dieses Sam, »Es gibt nicht viel, das mir entgeht«, könnten zu denken geben. Hoffentlich entgeht den drei ??? nicht, daß Fremden, die offenbar allzu gut unterrichtet sind, nicht unbedingt zu trauen ist . . .
Sie fuhren durch eine Gegend, die wie ödes Marschland anmutete. Nach einer halben Stunde kamen sie zu einer Gabelung. Die Hauptstraße bog nach links ab, und im Scheinwer-ferlicht konnten die Jungen ein Schild erkennen, das in diese Richtung zeigte: »Fishingport 2 Meilen«. Zu ihrer Überraschung lenkte Sam den Wagen in die unbeschilderte Abzwei-gung nach rechts, die bald darauf nur noch aus zwei Fahrspu-ren im Sand bestand.,
»Auf dem Schild stand, daß es nach Fishingport in die andere Richtung geht«, meldete sich Peter. »Wieso fahren wir dann hier weiter, Mr. Sam?«
»Muß sein«, sagte Sam über seine Schulter weg. »Da hat’s was gegeben. Mr. Shaw möchte, daß ihr noch heute abend zur Insel ’rauskommt und nicht erst zu Mrs. Barton in die Stadt fahrt.«
»Ach, so ist das«, meinte Peter etwas ratlos. Sie fragten sich alle, was es wohl gegeben haben mochte. War etwas Schlimmes passiert?
Als sie einige Zeit die Sandstraße entlanggeholpert waren, hielt der Wagen an. Die Scheinwerfer erleuchteten eine halb-verfallene Anlegestelle. Ein kleines, ziemlich schäbiges Fischerboot war dort festgemacht.
»Raus mit euch, ihr Burschen!« rief Sam. »Nicht so lahm!
Gleich bricht der Sturm los.«
Sie stiegen aus dem Wagen, ein wenig überrascht, daß die Filmgesellschaft nicht über bessere Transportmittel verfügte.
Aber es war wohl Sams eigenes Boot.
»Kommt unser Gepäck denn nach?« fragte Justus, als Sam zu ihnen trat.
»Für euer Gepäck ist bestens gesorgt, mein Junge«, sagte Sam. »Steigt jetzt ein. Wir müssen noch ein gutes Stück schaffen.«
Sie stiegen ins Boot. Sam beugte sich über den Motor. Er be-diente einen Schalter, und bald tuckerten sie über die kabbelige See. Die drei Jungen mußten sich krampfhaft festhalten, so schlingerte und tanzte das kleine Boot.
Dann kam der Regen. Erst war es feiner, dichter Sprühregen, mit winzigen Hagelkörnern vermischt. Später prasselte es wie aus Kübeln. Die Jungen, unter einer dünnen Segeltuchplane zusammengekauert, waren bald völlig durchnäßt.
»Wir brauchen Regenmäntel!« brüllte Peter zu Sam hinüber.
»Sonst sind wir die ersten Menschen, die über Wasser ertrin-ken!«
Sam nickte und zurrte das Steuer fest. Er stampfte zu einem Einbaufach und zog vier gelbe Plastikumhänge mit Kapuze heraus. Einen warf er selbst über, die anderen gab er an die Jungen weiter.
»Zieht euch die über«, schrie er. »Die hab’ ich immer hier, falls mal jemand zum Fischen mitfahren will.«
Justs Umhang war zum Zuknöpfen zu eng, und der von Bob war viel zu lang. Aber sie hielten wenigstens den Regen ab.
Sam kauerte sich wieder ans Steuer. Jetzt grollte der Donner aus allen Himmelsrichtungen. Das kleine Boot schaukelte gefährlich auf den hohen Wellen, und die Jungen fürchteten, es könne jeden Augenblick kentern.
Eine lange Zeit schien ihnen verstrichen zu sein, als endlich im aufzuckenden Schein der Blitze Land in Sicht kam. Sie sahen weder Anlegeplatz noch Landungsbrücke, und sie waren überrascht, als Sam mit dem Boot eine flache, ins Wasser hinausragende Felsplatte ansteuerte.
»Springt an Land, ihr drei!« schrie er. »Los, los!«
Verwirrt sprangen die drei ??? vom Boot zum Felsen hinüber.
»Kommen Sie nicht mit, Mr. Sam?« rief Justus, als das Boot wieder abtrieb.
»Geht nicht«, brüllte Sam zurück. »Immer dem Fußpfad nach, dann kommt ihr zum Lager. Es kann nichts schiefge-hen.«
Er ließ den Motor aufheulen. Im nächsten Augenblick war das Boot in der stürmischen Nacht verschwunden.
Geduckt gingen die Jungen gegen den prasselnden Regen an.
»Wir müssen schnellstens diesen Pfad finden!« rief Peter.
Justus nickte.
Da hörte Bob einen sonderbaren Laut, wie das heisere Schnaufen eines mächtigen Untiers.
»Huuuuu-uisch!« klang es. »Huuuuu-uisch!«
»Was ist das denn?« schrie Bob. »Hört mal!«
»Irgendwas hier auf der Insel«, antwortete Justus. »Paßt mal auf, ob wies nicht sehen können, wenn der nächste Blitz kommt.«
Alle drei starrten landeinwärts. Da zuckte ein heftiger Blitz
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