Die drei ??? und die Silbermine
zusammen. »Was sagt ihr dazu?« rief sie. »Wesley Thurgood hat die Mine in Betrieb genommen!«
Magdalena kam aus der Küche. »Aber nein, Señora Macomber!« widersprach sie. »In dieser Mine gibt es nichts. Sie haben das selbst gesagt. All das Silber ist weg.«
»Aber trotzdem macht er sich dort zu schaffen«, wiederholte Mrs Macomber beharrlich. »Er macht Sprengungen. Habt ihr es nicht gehört? Das Geräusch kenne ich nur zu gut. Ich hab’ das viel zu oft gehört.«
»Er zieht eine Schau ab«, sagte Peter. »Oder vielleicht will er aus der Mine eine Touristen-Attraktion machen. Sie wissen doch, wie die Leute, die alte Geisterstädte kaufen und sie wieder herrichten!«
Mrs. Macomber sah erregt aus. »Er wird uns hier alles kaputtmachen! Touristen – das bedeutet Verkehrschaos und Abfall überall und . . .«
»Na, immerhin ist es sein Grundstück«, sagte Allie in perfekter Nachahmung des Tonfalls ihres Onkels.
Mrs. Macomber gab einen unwilligen Laut von sich und ging hinaus. Justus wippte auf den Zehenspitzen und überdachte die Lage. »Ich bezweifle, daß Wesley Thurgood die Mine für Touristen öffnen will«, äußerte er. »Twin Lakes liegt zu weit ab vom Durchgangsverkehr.«
»Was treibt er dann?« wollte Peter wissen.
Justus lächelte. »Wir könnten ja mal versuchen, seine mexikanischen Arbeiter zu fragen«, sagte er. »Thurgood und der Besucher sind weg. Gehen wir hin und hören wir uns an, was die Männer zu sagen haben.«
Ein paar Minuten später standen die drei ??? und Allie am Zaun, der Thurgoods Gelände umgab, und riefen zu den beiden Männern hinüber. Erst versuchten sie es mit Englisch, erhielten aber keine Antwort. Dann riefen sie probeweise ein paar Worte Spanisch, aber auch darauf kam keine Reaktion. Die beiden Mexikaner beäugten sie nur mißtrauisch.
Enttäuscht kehrten sie zum Haus zurück. Nun wollten sie Magdalena um Beistand angehen.
»Sie sprechen Ihre Sprache, Magdalena«, sagte Peter. »Zu Ihnen werden sie Vertrauen haben, meinen Sie nicht?«
Magdalena ging bereitwillig zu Thurgoods Gelände, aber bald kam sie zurück und hatte ebenfalls einen Mißerfolg zu vermelden. Die Männer hatten sie gar nicht beachtet. Ehe der Hund sie gesehen und angebellt hatte, war sie nahe genug herangekommen, um ihre leise Unterhaltung zu belauschen. Sie hatte aber nur ein einziges Wort aufgeschnappt: oro.
»Oro?« wiederholte Justus. »Das heißt Gold! Wäre es denkbar, daß Thurgood in der Mine Gold sucht?«
»Aber es ist doch eine Silbermine!« widersprach Magdalena.
»Gold und Silber finden sich oft nahe beisammen«, sagte Justus. Er holte den kleinen Stein mit dem seltsamen glänzenden Äderchen heraus. »Allie, wann wollte dein Onkel nach Lordsburg fahren?«
»Morgen«, sagte Allie.
»Dann fahren wir mit. Wir müssen in Erfahrung bringen. was in diesem Stein steckt.«
Glimmer oder Gold?
Onkel Harry parkte seinen Kombiwagen vor der Express gutabfertigung in Lordsburg. »Ich habe drei Paletten Jungpflanzen aus San José bestellt«, sagte er. »Wenn ich die eingeladen habe, muß ich noch zur Baustoffhandlung gehen und einiges besorgen. Wir treffen uns hier wieder um eins, und dann essen wir irgendwo und fahren zur Ranch zurück.«
»Ich geh mit Just, Peter und Bob«, verkündete Allie.
»Na schön. Aber macht mir keinen Unsinn«, sagte Onkel Harry.
»Allerdings frage ich mich, warum ich mich eigentlich sorge.
Hier gibt’s ja keine Mine, in der ihr landen könntet.« Er ging zur Expressgutabfertigung.
»So, und was kommt jetzt zuerst?« fragte Allie begierig.
»Wir lassen Justs Stein untersuchen, nicht?« sagte Peter. »Das dauert nicht lang. Sollen wir dem Juwelier sagen, wo wir ihn gefunden haben, wenn wir ihn herzeigen?«
»Lieber nicht«, meinte Justus. »Wir wollen nicht noch mehr Schnüffler in der Gegend, und wenn die Ader hier im Stein Gold ist, lockt das die Leute scharenweise an. Überlaßt das nur mir. Ich werd’ mir schon was einfallen lassen.«
Zwei Straßen weiter entdeckten sie einen kleinen Laden mit Uhren und Schmuck im Schaufenster. Auf einem Schild war zu lesen, daß der Inhaber, J.B. Atkinson, Altgold und Altsilber aufkaufte. »Genau das Richtige für uns.« Justus Jonas öffnete die Ladentür, und sie traten ein.
Ein behäbiger Mann mit rosigem Gesicht saß hinter einer gläsernen Trennscheibe auf einem Hocker. Er hatte sich ein Vergrößerungsglas ins Auge geklemmt und reparierte eine Uhr.
Sie sahen eine Vitrine mit ein paar getragenen, aber sehr
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