Die drei ??? und die silberne Spinne
ausbauen. Und die Volkswirtschaft dann noch mehr schädigen!«
»Wir müssen Bert Young informieren!«, rief Bob.
Justus zog die Brauen hoch. »Das finde ich auch«, sagte er. »Am liebsten würde ich ihm das ganze Band vorspielen, aber das dauert ja so lange. Das könnte auffallen. Wir werden ihm eben das Wesentliche mitteilen.«
Er nahm den Apparat und tat so, als lege er einen neuen Film ein. Er schaltete auf Sendung und sprach leise in das Gerät.
»Erster hier«, sagte er. »Bitte kommen.«
»Verstanden«, kam Bert Youngs Stimme zurück. »Gibt’s was Neues?«
Justus berichtete so kurz wie möglich, was sich zugetragen hatte.
»Das ist schlimm«, sagte Bert Young, als er zu Ende war. »Der Mann und die Frau, die du da beschreibst, sind vermutlich Max Grogan, ein vor Jahren untergetauchter Krimineller aus Nevada, und seine Ehefrau. Sie stehen wahrscheinlich in Verbindung mit einem großen Verbrechersyndikat. Dieser Freddie und dieser Roberto, die sie erwähnen, das müssen Freddie ›Fingers‹ McGraw und Roberto Roulette sein, beides einschlägig vorbestrafte Betrüger. Diese ganze Sache ist noch übler, als wir ursprünglich annahmen – ein ausgeklügelter Plan, einen gut gehenden Industriebetrieb in die Hände von Kriminellen zu bringen. Ihr müsst Lars warnen, sobald ihr Gelegenheit dazu habt. Und dann kommt morgen zu mir ins Hotel ›Stockholm‹. Im Palast seid ihr wohl nicht mehr sicher genug. Mein Bruder wird verstärkt in der Sache ermitteln, aber ehe das Dezernat eingreifen kann, müssten handfeste Beweise vorliegen. Bisher habt ihr eure Sache gut gemacht – besser, als wir zu hoffen wagten. Nur müsst ihr von jetzt an ganz vorsichtig sein!«
Ein unverhoffter Fund
Den Rest des Nachmittags brachten die drei ??? auf Entdeckungsfahrt in und um Magnusstad zu. Sie stöberten in ein paar Trödlerläden herum und sahen sich ein interessantes Volkskundemuseum an. Dann machten sie mit einem kleinen Ausflugsdampfer eine Flussfahrt.
Bengt meldete von Zeit zu Zeit, dass die Verfolger ihnen immer noch auf den Fersen waren. Aber es waren jetzt Betriebsangehörige, die zu Forsbergs Leuten gehörten.
»Vielleicht passen die auch nur auf euch auf«, sagte Bengt düster. »Allerdings habe ich da Zweifel. Sie interessieren sich für euch. Ich möchte nur wissen, warum.«
Auch die Jungen hätten das gern gewusst. Es wollte ihnen nicht in den Kopf, wieso sich jemand für sie interessieren sollte. Bis jetzt hatten sie noch gar nichts unternehmen, geschweige denn Lars helfen können.
Hin und wieder begegneten sie kleinen Gruppen von meist älteren Männern in farbenfroher Volkstracht mit schönen alten Instrumenten, die an den Straßenecken ländliche Weisen spielten.
»Unsere Spielleute«, erklärte Bengt. »Fast alle sind Betriebsrentner der Magnus-Werke. Die Firma zahlt aufgrund einer Stiftung von Erik Holmqvist einem ehemaligen Betriebsangehörigen das volle Gehalt weiter, wenn er sich als ›spelman‹ im Straßenbild unserer historischen Stadt zur Verfügung stellt. Wer das nicht kann oder nicht will, bekommt zwar auch Pension, aber nur einen bestimmten Betrag. Die schwedische Volksmusik war eine ganz große Liebhaberei von Erik Holmqvist. Alle musikalischen Betriebsangehörigen und Familienmitglieder können die Spielleute natürlich auch aktiv unterstützen. Unsere Familie ist vollzählig dabei. Mein Vater war Betriebsarchitekt – er hatte damals auch den Palast gebaut –, aber nach Erik Holmqvists Tod hat ihn Forsberg entlassen. Die Spielleute sind aus Dankbarkeit gegen Erik Holmqvist heute die treuesten Gefolgsleute von Lars. Wir haben eine geheime Vereinigung gegründet, weil uns Forsbergs Firmenpolitik nicht gefällt. Wir nennen uns ›spelmansförbund‹. Die meisten Mitarbeiter und ihre Familien sind gegen Forsberg eingestellt, da kenne ich mich aus.«
Immer wenn sie an einer Gruppe Spielleute vorüberkamen, fuhr Bengt ein wenig langsamer. Wenn einer der Musiker dann kaum merklich nickte, gab er wieder Gas.
»Auch wir sind scharfe Beobachter«, murmelte er. »Wir überwachen die, die euch nachspionieren. Wir werden überall ein Auge auf euch haben. Wir haben unsere Leute auch im Palast, sogar unter den Wärtern. Wir wissen vieles. Aber wir wissen nicht, warum ihr für die Herrschaften plötzlich so wichtig seid. Vermutlich hat Staffan Forsberg irgendetwas vor. Und das kann sehr unangenehm werden.«
Sie schauten sich weiter in der Stadt um, und allmählich vergaßen sie, dass sie beschattet
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