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Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Titel: Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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wurde abgeworfen, und Galand tötete ihn durch einen Stoß in die Kehle. Die übrigen vier wendeten und zogen sich etwa dreißig Schritt zurück. Galand ging zu dem schwarzen Hengst, der seine Tochter getötet hatte, und hämmerte ihm das Schwert beidhändig in den Hals. Dann lief er zum zweiten Pferd, schwang sich in den Sattel und galoppierte nach Norden.
    Er hatte seinen Bruder in Vagria gefunden, wo er als Steinmetz arbeitete.
    Jetzt unterbrach Parsals Stimme seine Gedanken, während sie etwa dreißig Schritt hinter den anderen herwanderten.
    »Was hast du gesagt?«
    »Ich sagte, ich hätte nie gedacht, daß ich mal einem Nadir folge.«
    »Ich weiß, was du meinst. Es läßt einem das Blut in den Adern gefrieren. Trotzdem, er will dasselbe wie wir.«
    »Wirklich?« flüsterte Parsal.
    »Was meinst du damit?«
    »Sie sind doch alle gleich – die Kriegerelite. Für sie ist es doch nur ein Spiel. Sie sorgen sich nicht mit dem Herzen darum, wie es ausgeht.«
    »Ich mag sie auch nicht, Bruder. Aber sie gehören zum Drachen, und das bedeutet mehr als Blutsbande. Ich kann es nicht erklären. Auch wenn uns Welten trennen – sie würden für mich sterben, und ich für sie.«
    »Ich hoffe, du hast recht!«
    »Es gibt nur wenige Dinge im Leben, deren ich mir sicher bin. Das ist eins davon.«
    Parsal war nicht überzeugt, sagte aber nichts, sondern starrte nur die vor ihm gehenden Krieger an.
    »Was geschieht, wenn wir Ceska töten?« fragte er plötzlich.
    »Wie meinst du das?«
    »Ich weiß nicht genau. Ich meine – was tun wir dann?«
    Galand zuckte die Achseln. »Frag mich das noch einmal, wenn er blutend zu meinen Füßen liegt.«
    »Ich habe das Gefühl, daß sich nichts ändern wird.«
    »Vielleicht nicht. Aber ich werde meinen Lohn bekommen haben.«
    »Es stört dich wohl nicht, daß du dafür sterben könntest?«
    »Nein! Dich etwa?« fragte Galand.
    »Und ob!«
    »Du mußt ja nicht bleiben.«
    »Natürlich muß ich. Ich habe immer auf dich aufgepaßt. Ich kann dich nicht einfach bei einem Nadir lassen, oder? Warum trägt der andere diese Maske?«
    »Ich glaube, er hat Narben oder so etwas. Er war Arena-Kämpfer.«
    »Wir alle haben Narben. Bißchen eitel, was?«
    »Dir paßt im Moment aber auch gar nichts, wie?« grinste Galand.
    »War nur ein Gedanke. Die beiden anderen sind ein komisches Paar«, murmelte Parsal nach einem schnellen Blick auf Belder und Steiger, die neben den Frauen gingen.
    »Hast du was gegen die zwei? Du kennst sie ja nicht einmal.«
    »Der alte Knabe sieht brauchbar aus.«
    »Aber?«
    »Ich glaube nicht, daß der Junge im Nebel seinen Weg finden kann.«
    »Wenn wir schon dabei sind – ich nehme an, was die Frauen angeht, hast du nichts auszusetzen?«
    »Stimmt«, antwortete Parsal lächelnd. »Ganz und gar nichts. Welche gefällt dir besser?«
    Galand schüttelte kichernd den Kopf. »Darauf lasse ich mich nicht ein«, sagte er.
    »Mir gefällt die Dunkle«, erklärte Parsal ohne Verlegenheit.
    Sie schlugen ihr Lager in einer flachen Höhle auf. Renya aß nur wenig und ging dann in den Nebel hinaus, um die Sterne zu betrachten. Tenaka ging ihr nach, und so saßen sie beisammen in seinen Mantel gehüllt.
    Er erzählte ihr von Illae und Ventria und der Schönheit der Wüste. Und während er sprach, streichelte er ihren Arm und ihren Rücken und küßte ihr Haar.
    »Ich kann nicht sagen, ob ich dich liebe«, sagte er plötzlich.
    Sie lächelte. »Dann sag es nicht.«
    »Es macht dir nichts aus?«
    Sie schüttelte den Kopf, küßte ihn und schlang die Arme um seinen Hals.
    Du bist ein Narr, Tenaka Khan, dachte sie. Ein wunderbarer, liebender Narr!

6
    Der schwarze Mann hatte seinen Spaß. Zwei der Räuber lagen am Boden, und es blieben noch fünf übrig. Er schwang die Eisenstange und wirbelte die daran befestigte Kette herum. Ein großer Mann mit einem Stab griff an; die Hand des schwarzen Hünen zuckte vor, und die Kette wickelte sich wie eine Peitsche um den Stab. Als er daran zerrte, stolperte sein Angreifer – in einen krachenden linken Aufwärtshaken. Er sank zu Boden.
    Zwei der noch verbliebenen vier Räuber ließen ihre Keulen fallen und zogen Krummdolche aus den Gürteln. Die beiden anderen rannten in den Wald, um ihre Langbögen zu holen.
    Es wurde ernst. Bis jetzt hatte der schwarze Mann noch keinen Gegner getötet, aber das mußte sich jetzt ändern. Er ließ den Streitkolben fallen und zog zwei Wurfmesser aus den Stiefeln.
    »Wollt ihr wirklich sterben?« fragte er. Seine Stimme

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