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Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Titel: Die Drenai-Saga 3 - Waylander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Himmel.
    Vor ihnen erhob sich eine Reihe niedriger Berge, die allmählich aus der Ebene stiegen. Sie waren baumlos und boten kaum Schutz. Langsam trottete das Pferd den Hang hinauf. Auf der Kuppe hielt Waylander an und studierte den Weg, den sie gekommen waren. Zuerst konnte er nichts erkennen, doch dann sah er sie in der Ferne: sechs dunkle Gestalten, die gemeinsam auf seiner Fährte rannten. Nur Minuten trennten sie jetzt noch von ihm.
    Waylander spannte die Armbrust und legte die Bolzen ein. Zwei der Ungeheuer konnte er rasch erledigen, vielleicht ein drittes mit dem Schwert.
    Er warf einen Blick auf die andere Seite des Berges. Unten lag ein Fluß, der sich wie ein silbernes Band in die Berge wand. Am Fuß der Berge stand eine Hütte, und dahinter war eine kleine Fähre vertäut. Hoffnung keimte in ihm, und er gab seinem Pferd die Sporen.
    Auf halbem Weg begann er nach dem Fährmann zu rufen.
    Eine Laterne flackerte im Fenster der Hütte auf, und ein großer Mann trat in die Nacht hinaus.
    »Bring mich über den Fluß«, bat Waylander.
    »Morgen früh«, antwortete der Mann. »Du kannst im Haus schlafen.«
    »Morgen früh sind wir tot. Sechs Höllenwesen sind dicht hinter mir. Wenn du eine Familie hast, bring sie auf die Fähre.«
    Der Mann hielt seine Laterne hoch. Er war hochgewachsen und hatte breite Schultern und einen dichten schwarzen Bart. Seine leicht schrägstehenden Augen zeugten von seiner gemischten Herkunft. »Das solltest du mir lieber erklären«, sagte er.
    »Glaub mir, dafür haben wir keine Zeit. Ich gebe dir zwanzig Silberstücke für die Überfahrt, aber wenn du nicht schnell machst, versuche ich, über den Fluß zu schwimmen.«
    »Das würdest du nicht schaffen, die Strömung ist zu stark. Warte hier.«
    Der Mann ging zurück ins Haus, und Waylander fluchte, weil er so langsam war. Nach einigen Minuten erschien er wieder mit drei Kindern. Ein kleines Mädchen hielt eine Flickenpuppe ans Gesicht gedrückt. Er führte sie zur Fähre und hob den Balken, damit das Pferd an Bord klettern konnte. Waylander stieg ab und legte den Balken wieder zurück, dann warf er die Taue von der Mole los, während der Fährmann zum Bug ging, das Führungsseil fest in die Hände nahm und zog. Die Fährte bewegte sich zentimeterweise, und Waylander stand im Heck und beobachtete den Berghang.
    Die Wesen kamen in Sicht und fielen in Laufschritt. Die Fähre war noch immer nur wenige Meter von der Mole entfernt.
    »Bei allen Göttern, was ist das?« rief der Fährmann und ließ das Seil los.
    »Zieh, wenn du am Leben bleiben willst!« brüllte Waylander, und der Mann packte das Seil und setzte sein ganzes Gewicht ein. Die Wesen sprangen den Hang hinab auf die Mole, angeführt von einem Riesen mit glitzernden Augen. Mit ausgestreckten Klauen erreichte das Ungeheuer das Ende der Mole und sprang. Waylander betätigte den ersten Abzug, und der Bolzen drang dem Ungeheuer ins Maul, durchschlug den Knochen oberhalb der Kehle und fuhr ihm ins Gehirn. Das Wesen krachte gegen den Balken, der durch den Aufprall entzwei brach. Waylanders Pferd stieg hoch und wieherte vor Entsetzen, als ein weiteres Biest zum Sprung ansetzte. Waylanders zweiter Bolzen prallte vom Schädel des Monsters ab, es landete taumelnd auf der Fähre. Waylander rannte los und sprang es mit den Füßen voraus an, so daß seine Stiefel gegen seine Brust krachten und es von der Fähre ins wirbelnde Wasser des Flusses katapultierten.
    Die anderen Ungeheuer heulten wutentbrannt, während Waylander wieder auf die Füße kam und die Armbrust erneut spannte. Er schickte einen Bolzen über den sieben Meter breiten Abstand zur Mole und sah zu, wie er in eine fellbedeckte Brust drang. Das Wesen brüllte vor Wut auf, zog sich den Bolzen heraus und schleuderte ihn in den Fluß.
    Eine klauenbewehrte Hand schloß sich um Waylanders Knöchel. Er ließ die Armbrust fallen, zerrte sein Schwert aus der Scheide und schlug mit aller Kraft zu. Die Klinge fuhr dem Wesen tief in den Arm, durchtrennte jedoch nicht den Knochen. Noch einmal hackte Waylander auf das Glied ein, bis die Klauen sich endlich lösten. Er riß seinen Fuß los und sprang zurück.
    Das Wesen rollte sich auf den Rücken, der Armbrustpfeil ragte aus seinem Maul, Blut schoß stoßweise aus dem verstümmelten Arm. Es lag am Rand der Fähre, und Waylander lief hin und trat es über Bord. Der Körper versank wie ein Stein.
    »Wo können sie den Fluß noch überqueren?« fragte Waylander.
    »Etwa dreißig Kilometer

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