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Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Titel: Die Drenai-Saga 3 - Waylander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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weiter flußaufwärts und gut zwanzig Kilometer flußabwärts. Was
sind
das für Wesen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich will es auch nicht wissen.«
    Die Kinder hatten sich in eine Ecke der Fähre gekauert, zu verängstigt, um zu weinen.
    »Du kümmerst dich besser um sie«, sagte Waylander. »Ich ziehe für eine Weile.« Der Mann übergab ihm das Seil und kniete sich neben seine Kinder, sprach leise auf sie ein und nahm sie in die Arme. Er öffnete eine Kiste, die im Bug der Fähre befestigt war, nahm ein paar Wolldecken heraus und legte die Kinder eng aneinandergekuschelt hin.
    Es dauerte etwas über eine Stunde, den Fluß zu überqueren, und Waylander war zutiefst dankbar, daß er nicht gezwungen gewesen war zu schwimmen. In der Mitte war die Strömung für einen Menschen viel zu stark.
    Der Fährmann ging nach vorn und nahm eine Festmacherleine in die Hand, als die Mole vor ihnen auftauchte. Auch hier hatte man eine Hütte hinter der Mole gebaut, und er und Waylander trugen die jetzt schlafenden Kinder hinein und legten sie auf die zwei Betten, die nebeneinander an der Wand standen. Der Mann machte Feuer, und die beiden setzten sich vor die knisternden Flammen.
    »Es ist schon schlimm genug mit den Stämmen«, sagte der Fährmann plötzlich, »aber ich glaube, jetzt werde ich hier wegziehen.«
    »Diese Ungeheuer jagen mich. Ich glaube nicht, daß sie zurückkommen werden und dir Kummer machen.«
    »Egal, ich muß an die Kinder denken – das ist kein Ort für sie.«
    »Seit wann bist du hier?«
    »Seit drei Jahren. Wir kamen her, als meine Frau starb. Ich hatte einen Bauernhof in der Nähe von Purdol, aber Räuber haben mich zugrundegerichtet – sie nahmen mein ganzes Saatgut und die Wintervorräte. Also habe ich mich hier eingerichtet und einem alten Keista geholfen. Er starb letztes Jahr, fiel über Bord.«
    »Die Stämme machten keinen Ärger?«
    »Nicht, solange ich die Fähre in Betrieb halte. Aber sie mögen mich nicht. Mischling!«
    »Du bist größer als die meisten Nadir«, stellte Waylander fest.
    »Meine Mutter war eine Vagrierin, mein Vater war Keista, so daß ich wenigstens mit niemandem eine Blutfehde habe. Ich hörte, im Süden herrscht Krieg?«
    »Ja.«
    »Und du bist Waylander.«
    »Dann waren die Reiter also schon hier. Waren es Nadir oder Vagrier?«
    »Sowohl als auch«, antwortete der Mann. »Aber ich werde dich nicht verraten. Ich schulde dir vier Leben.«
    »Du schuldest mir gar nichts – genau genommen ist es umgekehrt. Ich habe die Ungeheuer zu dir geführt. Wenn die Reiter zurückkommen, erzähl ihnen, was geschehen ist. Sag ihnen, ich bin nach Norden geritten.«
    »Warum sollte ich das tun?«
    »Aus zwei Gründen. Erstens ist es die Wahrheit, und zweitens wissen sie bereits, wohin ich reise.«
    Der Mann nickte und fachte die Glut wieder an, ehe er Holz nachlegte. »Wenn sie es wissen, warum gehst du dann dorthin? Sie werden dich erwarten.«
    »Weil ich keine Wahl habe.«
    »Unsinn. Im Leben hat man immer die Wahl. Von hier aus kannst du in jede Richtung reiten.«
    »Ich gab mein Wort.«
    Der Fährmann lächelte verständnisvoll. »Darüber kann ich mit dir nicht streiten. Ich würde es auch gar nicht versuchen. Aber es fasziniert mich. Was kann einen Mann veranlassen, ein solches Versprechen zu geben?«
    »Dummheit kann man nicht ausschließen«, antwortete Waylander.
    »Aber du bist nicht dumm.«
    »Alle Menschen sind dumm. Wir planen, als ob wir ewig leben würden. Wir glauben, mit unseren Bemühungen den Bergen zu gleichen. Aber wir täuschen uns selbst – wir zählen nichts, und die Welt verändert sich niemals.«
    »Ich spüre Bitterkeit in deinen Worten, Waylander. Aber deine Taten passen nicht zu dem, was du sagst. Wie deine Aufgabe auch immer aussehen mag, sie muß zählen. Warum solltest du sonst dein Leben riskieren?«
    »Ob ich Erfolg habe oder nicht, in hundert Jahren – vielleicht sogar in weniger – wird sich niemand daran erinnern. Es wird niemanden kümmern. Ich bringe dem Berg vielleicht eine Stunde Sonnenschein; wenn ich versage, eine Stunde Regen. Was kümmert es den Berg?«
    »Vielleicht nichts«, sagte der Fährmann, »aber es kümmert
dich.
Und das ist genug. Es gibt viel zu wenige Menschen auf dieser Welt, die sich kümmern, und es gibt zuviel Gier und Gewalt. Ich sehe gern Dinge wachsen. Ich höre gern Lachen.«
    »Du bist ein Romantiker, Fährmann.«
    »Ich heiße Gurion«, sagte der Mann und reichte ihm die Hand.
    Waylander nahm sie grinsend. »Und ich hieß

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