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Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Die Drenai-Saga 3 - Waylander

Titel: Die Drenai-Saga 3 - Waylander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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gewöhnlicher Mann. Alles an ihm strahlte Macht aus. Er besaß eine rohe Kraft, und seine angeborene Wildheit wurde nur durch spinnwebdünne Fäden von Verstand und Logik im Zaum gehalten. Sie spürte, daß er sein ganzes Leben lang alles, was er sich wünschte, durch Kraft, List oder berechnende Rücksichtslosigkeit bekommen hatte.
    Und er wollte sie.
    Danyal wußte das – es stand in seinen Augen, seinen Bewegungen, seiner Wortkargheit.
    Sie konnte nur wenig tun, um sich weniger attraktiv zu machen. Sie hatte nur die eine Tunika, und die verbarg ihre Figur nicht im mindesten.
    Jetzt wandte er sich von der Reling ab und kam auf sie zu. In der Dunkelheit ragte er auf wie ein Riese.
    »Was willst du?« fragte sie und setzte sich auf.
    Er hockte sich neben sie. »Ich wußte, daß du nicht schläfst.«
    »Willst du reden?«
    »Nein … ja.«
    »Dann rede. Ich werde nirgendwo hingehen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Es heißt, daß ich ein gefangener Zuhörer bin.«
    »Du bist nicht meine Gefangene. Du kannst gehen oder bleiben, wie es dir beliebt.«
    Er setzte sich und kratzte sich den Bart. »Warum wird bei dir alles zu einer Auseinandersetzung?«
    »Du bringst meine schlechtesten Seiten zum Vorschein, Durmast – schreib es dem zu. Wann werden wir von Bord gehen?«
    »Morgen. Wir werden Pferde kaufen und bei Einbruch der Nacht bei Raboas unser Lager aufschlagen.«
    »Und dann?«
    »Wir warten auf Waylander – wenn er nicht schon dort ist.«
    »Ich wünschte, ich könnte dir glauben«, sagte sie bitter.
    »Warum solltest du nicht?«
    Sie lachte, und seine Hand schoß vor, packte ihren Arm und zog ihn zu sich. »Du Flittchen!« zischte er. In seinen Augen sah sie Irrsinn, den tödlichen Wahn des Berserkers.
    »Nimm deine Hand weg«, sagte sie, bemüht, ruhig zu bleiben.
    »Warum? Ich rieche deine Angst gern.« Er preßte sie an sich, drückte ihre Arme fest an ihren Körper. Sein Gesicht drängte sich an ihres, und sie fühlte seinen Atem auf ihrer Wange.
    »Hast du nicht gesagt, du würdest keine Frauen vergewaltigen?« flüsterte sie.
    Er stöhnte, als er sie losließ und von sich stieß.
    »Du machst mich verrückt, Frau. Jede Bewegung, jeder Blick von dir drängt mich dazu, dich zu nehmen – du willst mich, ich weiß, daß du es willst.«
    »Du mißverstehst mich, Durmast. Ich will nichts mit dir zu schaffen haben.«
    »Komm mir nicht damit! Frauen wie du bleiben nicht lange ohne Mann. Ich weiß, was du brauchst.«
    »Du weißt gar nichts. Du bist ein Tier.«
    »Glaubst du, Waylander ist anders? Er und ich sind zwei Seiten derselben Medaille. Wir sind Meuchelmörder. Warum solltest du den einen begehren und den anderen nicht?«
    »Begehren?« höhnte sie. »Das ist etwas, was du nie begreifen wirst. Begehren hat wenig damit zu tun. Ich liebe ihn als Mann, und ich möchte bei ihm sein. Ich will mit ihm reden, ihn berühren.«
    »Aber mich nicht?«
    »Wer könnte dich lieben, Durmast?« fauchte sie. »Du bist besessen von dir selbst. Glaubst du, du hättest mich mit deinem Gerede davon, Waylander helfen zu können, hinters Licht geführt? Du willst die Rüstung für dich selbst, und du wirst sie an den verkaufen, der am meisten bietet.«
    »Bist du dir da so sicher?«
    »Natürlich bin ich sicher. Ich kenne dich – du bist körperlich stark, aber moralisch stehst du tiefer als eine Kanalratte.«
    Er kam auf sie zu, und sie erstarrte, erkannte, daß sie zu weit gegangen war, zuviel gesagt hatte. Aber er rührte sie nicht an. Statt dessen lächelte er, und seine Augen wurden klar, an die Stelle des boshaften Glitzerns trat Humor.
    »Sehr gut, Danyal, ich gebe es zu: Ich habe vor, die Rüstung demjenigen zu verkaufen, der am meisten bietet. Und das werden Kaem und die Vagrier sein. Ich habe ebenfalls vor, Waylander zu töten und die Belohnung einzustreichen. Und was willst
du
tun?«
    Ihre Faust, die den Dolch aus Silberstahl umklammerte, schoß auf sein Gesicht zu, doch er packte sie und schlug ihr auf das Handgelenk. Das Messer entfiel ihren Fingern.
    »Du kannst mich nicht töten, Danyal«, flüsterte er. »Selbst Waylander hätte damit seine Schwierigkeiten – und du bist nichts weiter als ein begabter Lehrling. Du mußt einen anderen Weg finden.«
    »Um was zu tun?« fragte sie, während sie ihr taubes Handgelenk rieb.
    »Um Kaem zu überbieten.«
    Es traf sie wie ein Schlag, als sie begriff. »Du abscheulicher Mistkerl! Du Schwein!«
    Er nickte. »Wie lautet dein Angebot?«
    »Willst du mich wirklich so

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