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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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entgegnete Professor Paul. »Für einen weiteren Zwischenfall kann ich keine Verantwortung übernehmen.«
    Suzannah lächelte. »Es gibt keine Alternative, es sei denn, Sie entscheiden sich dafür, Sanders in eine geschlossene Anstalt einweisen zu lassen. Ich glaube aber nicht, dass er dort die Hilfe erhalten wird, die er benötigt.«
    Paul nickte. »Ich lasse mir Ihren Vorschlag durch den Kopf gehen.«
    »Wir können nicht die ganze Welt retten«, flüsterte Brian Suzannah zu. »Sanders ist unberechenbar.«
    »Das war Ziegler auch, erinnerst du dich?«
    Professor Paul hatte sich unterdessen Professor Haarmann zugewandt. »Ich habe Ihren Bericht gelesen«, sagte er. »Das sind überraschende Erkenntnisse. Sie glauben wirklich, die neue Schaltanordnung des Transmitters schließt einen weiteren Vorfall dieser Art aus?«
    Haarmann nickte heftig. »So haben es unsere Versuche ergeben. Wenn wir die Übermittlungseinheit unmittelbar nach dem Synchrondetektor platzieren, gehen wir allen Widrigkeiten aus dem Weg. Zwar erhält der Shuttlepilot eine abweichende Angabe, diese jedoch lässt sich durch das Anbringen einer Schnittstelle am Modulator wieder korrigieren. Zusätzlich erhöhen wir die elektromagnetische Abschirmung der Resonanzapparatur. Damit dürften gravierende Störungen bei gleichen Witterungsverhältnissen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen sein. Wir haben eine weitere Versuchsreihe durchlaufen. Zusammen mit Professor Chang sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass selbst bei höchster Energieentladung und direkter Einwirkung eine erneute zeitliche Verschiebung auszuschließen ist …«
    Brian hatte sich auf dem Stuhl zurückgelegt und schaute zum Fenster hinaus. Von dem Fachchinesisch der Physiker verstand er sowieso nicht viel. Er hoffte, dass die Unterredung bald zu Ende ginge, damit er ein ernstes Wort mit Suzannah wechseln konnte.
    Was war bloß in sie gefahren, sich jetzt auch noch auf Sanders einzulassen? Sie wusste doch, was Professor Buchhorn widerfahren war.
    »Dann führte eigentlich nur ein Funkübertragungsfehler zu der Zeitanomalie zwischen der Steuerungseinheit der Bodenstation und dem Empfänger des Shuttles«, rekapitulierte Professor Paul.
    »Grob gesagt, ja«, erwiderte Professor Haarmann.
    »Gut, dann schlage ich vor, Sie kümmern sich mit Ihrem Team um den Umbau der Steuerelemente.« Professor Paul wandte sich Suzannah zu. »Und wir beide unterhalten uns noch einmal über Sanders, sobald Sie in Bezug auf Ziegler eine definitive Aussage treffen können. Ich danke Ihnen.«
    Brian atmete auf, als sich die Anwesenden erhoben. Als auch Suzannah aufstehen wollte, legte er seine Hand auf ihren Arm.
    »Bleib noch, wir müssen reden«, sagte er zu ihr.
    »Und worüber?«
    »Das weißt du genau.«
Vor der Clipperton-Insel, Südpazifik
    Dunkle Wolken lagen über dem südlichen Pazifischen Ozean. Die Timbury ankerte an diesem Abend knapp zwanzig Kilometer westlich der Clipperton-Insel im Südpazifik. Vor Einbruch der Dunkelheit hatte die Besatzung einen Tauchroboter in das Wasser gelassen. Der Roboter vom Typ TRAV 7 war in der Lage, selbst in Tiefen von 500 Metern Messungen der Strömungsverhältnisse, der Temperatur und des Wasserdrucks vorzunehmen. Mittlerweile hatte das Forschungsschiff über 24 neuralgische Messpunkte im Südpazifik angesteuert und mit Streamern, dem TRAV 7 und weiteren Messgeräten eine Vielzahl von Daten erhoben, die immer das gleiche Ergebnis zutage förderten: El Nino war allgegenwärtig.
    Aber an diesem Tag hatte es eine Überraschung gegeben. Das Oberflächengewässer um die kleine Pazifikinsel, knappe 1400 Kilometer vom Festland entfernt, war mit 25,7 Grad Celsius im Vergleich zu den küstennahen Werten beinahe kühl.
    Der leitende Wissenschaftler arbeitete mit seiner Crew auf dem Vorschiff. Starke Scheinwerfer erhellten die Nacht, während alle ihrer Arbeit nachgingen. Der Tauchroboter war bereits auf 300 Meter abgesunken, als es Probleme mit der Seilwinde gab. Irgendetwas hatte sich an dem Halteseil verhakt.
    »Schau dir das mal an!«, sagte der bärtige Mann zu seinem dunkelhäutigen Kollegen an der Winde und wies in den südöstlichen Nachthimmel.
    Der Dunkelhäutige schaute auf. »Was ist das, brennt dort etwas?«
    Der Nachthimmel im Südosten hatte sich rötlich verfärbt. Wie ein rot schimmernder Schleier, der die Sterne verhüllte.
    Inzwischen hatten alle Anwesenden ihre Arbeit eingestellt und sahen neugierig nach Südosten.
    »Was ist

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