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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Commander aus. Der Kontrast zwischen ihm und dem älteren glatzköpfigen Mann neben ihm hätte nicht größer sein können. Er war klein und dick, trug einen sackartigen Anzug, und der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Außerdem wirkte er nervös und angespannt, während der Offizier einen sicheren Eindruck machte.
    Dwain ging auf die beiden Männer zu. Er räusperte sich und sagte: »Ich bin Sheriff Hamilton, Sie wollen zu mir?«
    Der Offizier schoss zackig in die Höhe und streckte seine Hand aus. »Ich bin Commander Nicolas Leach, und das ist Dr. Bruce Allistar« antwortete der Navy-Offizier. »Sie haben dem Doktor eine Vorladung zugestellt. Es geht um den Unfall in Socorro vor zwei Wochen.«
    Dwain musterte den kleinen dicken Mann abschätzig. »Ich weiß, worum es geht! So schnell wieder genesen?«, sagte er und blickte dem älteren Mann durchdringend ins Gesicht. Der Untersetzte sah beschämt zu Boden.
    Dwain wandte sich um. »Kommen Sie bitte mit in mein Büro!«
    »Also, um was geht es noch, ich dachte der Distriktanwalt hat die Klage verworfen?«, fragte Leach, nachdem er und Dr. Allistar gegenüber Dwain vor dessen Schreibtisch Platz genommen hatten.
    Dwain gefiel der Tonfall des Offiziers nicht. »Es gibt noch diverse Formalitäten zu regeln. Schließlich wurde bei dem Unfall ein Mensch getötet, und mehrere Kinder wurden schwer verletzt. Die kleine Gina liegt immer noch im Krankenhaus. Es ist fraglich, ob sie jemals wieder richtig laufen kann. Ich denke, das rechtfertigt meine Vorladung, meinen Sie nicht?«
    »Es tut … es tut mir so unendlich leid«, stammelte Dr. Allistar. »Ich weiß nicht …«
    Der Offizier legte seine Hand auf den Arm des Arztes und fiel ihm ins Wort. »Wir berufen uns auf das Aussageverweigerungsrecht und werden keine Angaben machen. Ihnen ist schriftlich ein Gutachten über den Gesundheitszustand von Dr. Allistar zum Zeitpunkt des Unfalls zugegangen. Wir haben den Schaden geregelt und uns mit den Angehörigen und Verletzten geeinigt. Das Verfahren, wenn man es überhaupt so nennen kann, ist damit abgeschlossen.«
    Dwain schüttelte den Kopf. »Nichts ist abgeschlossen«, sagte er und griff in seine Schublade. Er warf eine braune Akte auf den Schreibtisch. »Bislang ist nur ein Vorbericht an den Distriktanwalt ergangen. Die endgültige Ermittlungsakte kann ich erst vorlegen, wenn ich alle notwendigen Daten habe.«
    »Ich sagte schon, wir machen keine Aussage und berufen uns auf unser …«
    »Es geht hier nicht um eine Aussage«, beendete Dwain schroff die Erklärung des Offiziers. »Beginnen wir mit dem Führerschein. Haben Sie eine gültige Fahrerlaubnis, Doktor?«
    Allistar blickte den Offizier fragend an. Ein kurzes Nicken signalisierte dem Doktor, dass er antworten durfte.
    »Ich habe den Führerschein hier«, beeilte sich Allistar zu versichern und griff in seine Jackentasche. Er holte seine Brieftasche hervor und reichte dem Sheriff die kleine Scheckkarte.
    »Aha, ein Führerschein der Army«, murmelte Dwain und legte ihn vor sich auf den Tisch. Umständlich griff er nach einem Kugelschreiber und notierte die Daten auf einem Bogen Papier.
    »Sie sind sechzig Jahre alt?«
    »Es steht alles auf dem Dokument«, sagte der Offizier.
    »Und Sie wohnen im Militärcamp?«
    Der Arzt schüttelte den Kopf. »Ich wohne in Magdalena, in der …«
    Wieder fiel ihm der Offizier ins Wort. »Dr. Allistar ist über die General-Willston-Kaserne zu erreichen.«
    »Ich brauche eine Adresse, wo ich ihn auch erreichen kann, falls es noch Fragen gibt. Die Kaserne ist Sperrgebiet, oder?«
    Der Offizier richtete sich auf. »Sie kennen die derzeitige Lage unserer Nation. Wir führen einen Krieg. Amerika wurde angegriffen, und wir müssen uns verteidigen. Dr. Allistar leistet einen beträchtlichen Beitrag zur Sicherheit unseres Landes. Im Interesse der Vereinigten Staaten ersuche ich Sie, die Adresse nicht in die Akten einzufügen.«
    Dwain runzelte die Stirn. »Wenn er so wichtig ist, weswegen wohnt er dann privat und nicht in der Kaserne?«
    »Ich kann es nicht ertragen, wenn ich mich eingesperrt fühle. Ich könnte niemals hinter einem Zaun leben«, erklärte der Arzt.
    »Ihre Adresse wird niemand außer dem Staatsanwalt, möglicherweise dem Richter und meiner Person erfahren. Und wir sind es nicht, die Amerika angegriffen haben. Ich glaube sogar, wir gehören zu den Guten.«
    »Wir können uns auf Ihre Verschwiegenheit verlassen?«, fragte Commander Leach spitz.
    »Ich bin gesetzlich dazu

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