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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Allan war als Einziger für das Projekt geeignet.«
    »Welches Projekt?«
    »Es ging um … um … um so etwas wie Gedankenübertragung. Mcnish hatte besondere mediale Fähigkeiten, aber die Tests belasteten ihn sehr. Allan wollte nur noch weg, er war am Ende seiner Kräfte, aber sie ließen ihn entgegen meiner Empfehlung nicht in Ruhe.«
    »Wie entkam er aus dem Camp?«, fragte Brian.
    Der Arzt schwieg.
    »Wie entkam er mit seinem geschwächten Körper den Sicherungsanlagen rund um das Camp?«, wiederholte Dwain die Frage.
    Kleine Schweißperlen bildeten sich auf Allistars Stirn. Die Antwort fiel ihm sichtlich schwer.
    »Los, reden Sie schon, sagen Sie uns, was Sie wissen!«, forderte Dwain aufbrausend.
    »Tyler ist ein Teufel. Das Wohl der Menschen, die für ihn arbeiten, ist ihm gleich. Er will nur Ergebnisse. Er ist wie ein Blutsauger, er saugt sie alle aus bis aufs Mark.«
    »Sie haben Mcnish geholfen?«, fragte Dwain.
    Der Arzt nickte.
    »Ich habe ihn im Kofferraum meines Wagens mitgenommen. Außerhalb des Camps werde ich von Agenten begleitet. Ich genieße aufgrund einer Erkrankung Sonderprivilegien und bin nicht dazu verpflichtet, im Camp zu wohnen. Ich würde es nicht aushalten. Die Agenten begleiteten mich in den Laden, und so konnte Allan entkommen.«
    Suzannah und Brian schauten sich fragend an.
    »Sie sprachen von Stillwell«, sagte Suzannah. »Sie meinen damit den Gehirnforscher Simon Stillwell aus Newark?«
    Wieder ein Nicken.
    »Und wer ist Tyler?«, fragte Brian.
    »Er ist der technische Leiter des Projekts.«
    »Erzählen Sie mir von diesem Projekt. Ist Tyler Wissenschaftler?«
    Allistar schaute Dwain an.
    »Beantworten Sie die Frage, worauf warten Sie?«
    »Wir arbeiten an einem Projekt mit dem Namen Oracle. Es geht um funkgesteuerte Übertragung von Gehirnwellen über weite Strecken. Sozusagen um Gedankenübertragung mithilfe elektronischer Mittel. Damit wären abhörsichere Geheimnachrichten bis in den letzten Winkel dieser Erde möglich. Professor John Samuel Tyler ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Kommunikationswissenschaften. Er und Professor Stillwell sind die Köpfe des Projekts. Zusammen mit Commander Leach, der als Navy-Offizier das Camp 08 leitet, sind sie gleichberechtigte Projektleiter.«
    »Und wie viele Versuchskaninchen mit medialen Fähigkeiten gibt es in diesem Camp, und warum sind sie dort?«, fragte Dwain.
    »Anfangs waren es sieben, aber nicht alle waren geeignet. Nach den ersten Eignungstests blieben vier übrig. Rosanna hatte besondere Fähigkeiten, weswegen sie bevorzugt für die erste Testserie eingesetzt wurde. Aber sie hat nicht durchgehalten.«
    »Sie verschwand im Herbst des letzten Jahres«, vollendete Dwain Allistars Bericht.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte der Arzt.
    Dwain zuckte die Achseln.
    »Was bewegt diese Menschen, dort zu bleiben – sind sie Gefangene?«, fragte Suzannah.
    Der Arzt schüttelte vehement den Kopf. »Sie haben Verträge unterschrieben«, antwortete er empört. »Es sind Freiwillige. Nach Vertragserfüllung erhalten sie drei Millionen Dollar und eine neue Identität. Es sind Glücksritter, die durch ihre Fähigkeiten zu Reichtum kommen wollen.«
    Dwain runzelte die Stirn. »Und warum ging Allan Mcnish damals nicht einfach, wenn er doch freiwillig dort war?«
    Wieder schüttelte Allistar den Kopf. »Er hatte sich verpflichtet, also konnte er nicht einfach mitten im Projekt das Handtuch schmeißen. Es war ihm klar, worauf er sich einließ. Sie hätten ihn niemals gehen lassen. Es war seine Pflicht. Er war ein ausgezeichnetes Medium für ihre Zwecke.«
    »Medien, Gedankenübertragung. Das ist mir alles zu hoch. Klingt für mich eher nach fantastischen Spinnereien«, sagte Dwain.
    Suzannah setzte sich auf die Bank. »Stillwell war ein hervorragender Wissenschaftler und Dozent an der Universität von Columbia. Sein Fachgebiet war die Gehirnforschung. Vor ein paar Jahren ist er plötzlich von der Bildfläche verschwunden. Manche behaupteten, er sei ausgestiegen und habe alles hinter sich gelassen. Dass er heute auf der Straße lebt.«
    »So wie Tyler, auch er verschwand aus der Öffentlichkeit, nur dass er eigentlich nie ausgestiegen ist«, bemerkte Brian. »Er war immer schon in der militärischen Forschung tätig. Er soll sich als junger Wissenschaftler sehr für die Experimente von Townsend Brown und Nikola Tesla erwärmt haben.«
    »Brown, Tesla?«, murmelte Dwain. »Was sind das für Leute?«
    »Haben Sie schon einmal vom

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