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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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nehme die Limousine, den Camaro lasse ich hier. Ich bin bis zum Abend wieder zurück. Passt bitte auf den Doktor auf, bevor er es sich anders überlegt.«
    Brian lächelte. »Das glaube ich nicht. Es war ein kluger Schachzug, die Vernehmung aufzuzeichnen und mit dem Unfall zu beginnen. Er weiß, was ihm blüht, wenn er nicht mitzieht.«
    Dwain nickte. »Ich werde etwas Anständiges zum Essen mitbringen.«
    Brians Handy gab zwei kurze Pieptöne von sich. Eine kurze SMS von Porky mit einer neuen E-Mail-Adresse.
    »Porky ist verdammt schnell«, murmelte Brian.
St. Anthony Hospital, Denver, Colorado
    »Es ist Wahnsinn!« Allan Clark warf das Dossier auf das Bett, an das Cliff Sebastian – das ruhiggestellte Bein im Schwebebaum – noch immer gefesselt war.
    »Irgendwie, wahrscheinlich durch ein Experiment, wurde die F-Schicht der Ionosphäre derart aufgeheizt, dass sich eine Blase aus thermischem Plasma aufbaute, die stetig Reflexionsstrahlen zur Ende schickte und damit die Katastrophe auslöste. Vielleicht hätte es den einen oder anderen Sturm auch ohne diese Manipulation gegeben, aber sie wären mit Sicherheit nicht zu solchen unberechenbaren Giganten mutiert. Wahrscheinlich wären sie nicht einmal zu Hurrikans geworden. Zumindest nicht zu dieser Jahreszeit.«
    Cliff nahm das Dossier zur Hand und blätterte darin.
    »Die Aufheizung erzeugte eine Art Spiegeleffekt«, fuhr Allan fort. »Das ist aber noch nicht alles. Neben den Mikrowellenstrahlen wurde auch eine überproportionale Präsenz von extremen Langwellen registriert. Sie stammen offenbar aus derselben Quelle, haben aber aufgrund ihrer unterschiedlichen Frequenzen einen abweichenden Reflexionswinkel.«
    »Mikrowellen und ELF-Wellen aus ein und derselben Quelle?«, murmelte Cliff.
    »Richtig«, entgegnete Allan. »Unser Geophysiker ist überzeugt, dass die Mikrowellen als Transportmedium für die ELF-Wellen fungierten. Wayne hat die Wellenspektren kurz vor dem Auftreten des Wirbelsturms Cäsar analysiert. Die Einzelheiten erspare ich uns. Kurzum, die Reflexionen der Mikrowellen trafen im Westen die Karibik, während die ELF-Strahlung irgendwo in der Nähe der Sargassosee auf den Ozean traf.«
    Cliff blätterte die einzelnen Seiten des Dossiers durch. »Und dein Spezialist täuscht sich bestimmt nicht?«
    »Grain ist eine Kapazität auf dem Gebiet der Strahlungsforschung. Er hat einige Forschungsprojekte geleitet. Unter anderem erforschte er die Langzeitwirkung schwacher Gammawellen auf biologische Organismen. Außerdem war Wayne schon ziemlich dicht dran. Seine Vorarbeit war ausgezeichnet. Lediglich die Existenz der ELF-Wellen konnte er nicht genau erklären. Aber seine Nachforschungen haben bestätigt, dass die Strahlung von der Erdoberfläche kommt und nicht aus dem Weltall. Hierzu bedarf es natürlich einer enormen Energiequelle.«
    Cliff fuhr sich über das Gesicht. »Warum heizt jemand die Meeresoberfläche auf und riskiert damit die Entstehung von Monsterhurrikans?«
    Allan nahm das Dossier in die Hand und blätterte zu einer Berechnungstabelle. »Das sind Berechnungen zur Feststellung des Strahlungsursprungs. Grain hat den Südwesten unseres Kontinents als möglichen Standort der Strahlungsquelle errechnet.«
    Cliff versuchte sich aufzurichten, doch er stöhnte auf. Seine Rippen schmerzten. Allan stützte ihn und schüttelte sein Kissen auf.
    »Ich hätte es verstanden, wenn der Mittlere Osten als Quelle dieses Wahnsinns berechnet worden wäre«, sagte Cliff. »Aber nicht Amerika. Wir bringen uns doch nicht gegenseitig um. Ich hoffe es zumindest.«
    »Grain hat eine andere Theorie«, sagte Allan. »Er erklärte mir, dass Längstwellen dieses Spektrums bestens für Ortungstechnologien geeignet sind. Sie dringen tief in das Erdreich ein. Bunkeranlagen, Schiffe, sogar U-Boote können aus großer Entfernung geortet werden. Eine solche Technik wäre die Ortungstechnologie des 21. Jahrhunderts und würde an die Stelle der üblichen Radargeräte treten, die mit Zentimeter- oder Millimeterwellen arbeiten. Überleg mal, welche Möglichkeiten unserer Armee eröffnet werden, wenn es darum geht, eine Höhle oder einen Bunker der al-Qaida-Terroristen im Hindukusch aufzuspüren.«
    Cliff hob die Augenbrauen. »Mit Langwellen wäre das also möglich?«
    »Mit ELF-Wellen, extrem langwelligen Frequenzen im Bereich von drei bis dreißig Hertz.«
    Resigniert sank Cliff in sein Kissen zurück. »Militärische Forschung. Damit kann ich mir dann auch meinen Unfall und die

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