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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Dröhnen der Hubschrauberflotte ließ die Luft vibrieren. Im Tiefflug umrundete das Geschwader die Südseite des Mount Withington. Suzannah saß neben Bob im Jet Ranger und schaute aus dem Fenster hinunter auf den grünen Wald. Porky saß gegenüber und umklammerte krampfhaft den Gurt. Der Pilot flog eine steile Linkskurve. Plötzlich tauchte eine Lichtung auf. Suzannah wies nach unten, wo eine Armada aus metallenen Ästen in den Himmel ragte.
    Flankiert von den Apache-Kampfhubschraubern mit ihren gefährlich wirkenden Raketengeschützen und den Maschinenkanonen an der Seite, schwebten vier Blackhawks auf den Stützpunkt unterhalb des Mount Withington zu.
    »Wir werden rechtzeitig eintreffen«, sagte Bob zu der ängstlich dreinblickenden Frau neben ihm. Er legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm. »Wir holen ihn raus, das verspreche ich Ihnen, Miss Shane.«
    Suzannah nickte stumm. Das helle Sonnenlicht durchströmte das Innere des Hubschraubers, als der Pilot nach Osten schwenkte.
NRC-Camp 08, Mount Withington, New Mexico
    »Man wird auch Sie zur Verantwortung ziehen.« Brian redete eindringlich auf seinen Bewacher ein, der zusehends nervöser wurde. »Sie können sich nicht hinter Ihrer Uniform verstecken. Dreihunderttausend Menschen sind gestorben. Dafür werden alle Beteiligten bezahlen.«
    Der Wachmann blickte betreten zu Boden. »Ich tue nur meine Pflicht. Ich wusste nichts davon.«
    »Gleich wird hier eine Spezialeinheit der Navy Seals eintreffen«, setzte Brian nach. »Alles, was hier gesprochen wird, überträgt ein Satellit direkt an das Oberkommando der Navy. Glauben Sie bloß nicht, dass ich allein gekommen bin. Das Spiel ist aus. Das Militärgericht wartet auf Sie.«
    Der Wachmann wurde zunehmend unsicherer.
    »Binden Sie mich los und helfen Sie mir, verdammt. Und retten Sie damit Ihre Haut.«
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Commander Leach stürzte in den Raum. »Warum sitzt er noch hier?«, herrschte er den verblüfften Soldaten an. »In zehn Minuten räumen wir. Code Alpha, Mann! Haben Sie die Durchsagen nicht gehört?«
    Der Soldat nahm Haltung an. »Nein, Sir!«
    Leach schüttelte den Kopf und wandte sich Brian zu. »Dr. Allistar ist tot«, bellte er. »Dieser Narr dachte, er müsste den Helden spielen. Er hat einen unserer Männer getötet. Und Sie und Ihr Freund sind schuld.«
    »Mein Freund?«, entgegnete Brian fragend.
    »Tun Sie nicht so. Wir wissen, dass Sie nicht allein waren. Aber das hat sich jetzt erledigt. Dieser Hamilton ist dingfest gemacht und wartet im B-Trakt auf den großen Knall. Sie sind allein, Saint-Claire. Und bald sind auch Sie tot.«
    Brian lief es heiß und kalt über den Rücken. Wo blieb nur das Einsatzkommando? Er musste unbedingt Zeit gewinnen. »Was sind Sie nur für ein Ungeheuer!«, sagte er. »Sie elender Teufel, wie viele Menschen wollen Sie noch umbringen? Haben Sie kein Gewissen? Dort draußen herrscht Frieden. Die UdSSR gibt es nicht mehr. Geht das nicht in Ihren verdammten Dickschädel?«
    Commander Leach trat vor Brians Stuhl und beugte sich zu ihm hinab, sodass sich beinahe ihre Nasenspitzen berührten. Brian roch seinen fauligen Atem.
    »Sie haben es noch immer nicht kapiert, Saint-Claire. Schauen Sie sich diese Welt einmal genau an. Es gibt keinen Frieden, es gibt nur die Zeit zwischen den Kriegen. Und die muss unser Land nutzen, um sich Vorteile gegenüber seinen Feinden zu verschaffen.«
    Brian schloss die Augen, legte den Kopf in den Nacken. Im nächsten Moment stieß er die Stirn mit voller Wucht nach vorn. Es knackte laut, als sie auf Leachs Nasenbein traf. Der Commander heulte auf und riss die Hände vor das Gesicht. Im selben Augenblick zog Brian die Beine an und trat Leach mit aller Kraft in die Lenden. Der Commander knickte ein und fiel auf die Knie. Behände sprang Brian vom Stuhl auf und rammte ihm das Knie ans Kinn. Blut spritzte durch die Luft. Mit einem gurgelnden Laut brach der Commander zusammen und stürzte zu Boden. Blitzschnell holte Brian mit dem Fuß aus und trat den Mann vor ihm auf dem Boden in den Magen. Der Wachmann hatte inzwischen sein Gewehr von der Schulter gerissen. Mit schreckensgeweiteten Augen zielte er auf Brians Brust. Doch er zögerte.
    Brian sah ihm ins Gesicht. »Entscheiden Sie sich, Mann! Wenn Sie meinen, Ihre Pflicht tun zu müssen, dann drücken Sie endlich ab!«, schrie er. »Wenn Sie sich aber für die Freiheit entscheiden, dann helfen Sie mir endlich, damit der Wahnsinn ein Ende hat.«
    Unsicher flogen

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