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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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Spiegelbild der ihren zu sein schien) um. Wieder hatten sie ihm nichts geliefert. Schließlich widmete er sich wieder mir und sagte: »Was schlagen Sie vor?«
    »Ich schlage vor, dass wir, wenn ich erst dazu komme, den Namen preiszugeben, alle darauf vorbereitet sein sollten, um unser Leben zu kämpfen. Und«, tja, nun, »ich schlage vor, da mir das der beste Weg zu sein scheint, dass Sie Ihrem Bruder erklären, wie abwegig seine Vermutung wirklich war.«
    Philip erschrak. Seine Augen weiteten sich, als ihm klar wurde, dass er nun endlich einige der Antworten erhalten würde, die er schon so lange herbeisehnte. Er drehte sich zu seinen Geschwistern um, erwog deren Reaktion, erkundete ihre sanften, liebenswürdigen Mienen, als wäre er entschlossen, die Wahrheit aufzudecken, ehe sie sie freiwillig preisgeben konnten.
    Jason rieb sich mit einer Hand die Stirn. »Müssen Sie jetzt alles wissen, Counselor? Was mir auf Deriflys passiert ist? Wonach meine Schwester und ich gesucht haben, als wir Xana verlassen haben? Warum wir anschließend getan haben, was wir getan haben?«
    Ich dachte darüber nach. Der Gedanke war verlockend. Aber dann schüttelte ich den Kopf. »Nein. Ich kann auf diese Antworten und die Erklärung dafür, warum Sie Ihren Vater dazu gebracht haben, mich einzuladen, warten, bis wir in Sicherheit sind. Aber ich möchte, dass Sie Philip gegenüber klarstellen, was Sie sind, damit er erfassen kann, wie sich das auf das Kommende auswirken wird.«
    Jason nickte, und für einen kurzen Moment huschte ein Ausdruck tiefer Trauer über sein Gesicht, während er seinen älteren Halbbruder mit unmissverständlicher Zuneigung musterte. Tränen sammelten sich in seinen Augenwinkeln. »Es tut mir leid, Bruder. Das hat sich nie negativ auf das ausgewirkt, was wir dir gegenüber empfunden haben. Aber so ein Geheimnis vor den Menschen zu wahren, die uns am besten kennen, ist furchtbar schwierig. Und das, was wir gemeinsam zu tun versuchen, ist so ungeheuer wichtig.«
    »Wir lieben dich«, sagte Jelaine. »Das darfst du nie vergessen.«
    Philips Blick huschte zwischen Jason und Jelaine hin und her, und seine Lippen bewegten sich wortlos, während er versuchte, Antworten aus der Luft zu fischen. Nach einer Million Jahren - er hatte immer noch nichts begriffen - würgte er hervor: »... was?«
    Jelaine strich mit dem Handrücken über ihr Gewand und erhob sich. Das liebreizende, schiefe Lächeln zupfte immer noch an ihren Mundwinkeln. Tränen, die denen von Jason so sehr glichen, schimmerten in den Lidrändern ihrer wunderschönen Augen. In ihrer Haltung lag keinerlei Abwehr, kein Zorn, nichts außer einer Liebe, so strahlend, dass mir schon der bloße Anblick Schmerzen bereitete.
    Ich fragte mich, wie viel Courage es erforderte, sich auf solch eine Weise zu öffnen, obwohl diese Offenheit ebenso viel zerstören wie heilen konnte, und ich musste ganz gegen meinen Willen erkennen, dass ich sie beneidete, so wie ich die Porrinyards immer beneidet hatte, weil sie den Mut gefunden hatte, zu einer Reise aufzubrechen, für die ich nicht genug Vertrauen aufzubringen imstande war.
    Während sie da stand, erhob sich auch Jason und stellte sich neben ihr auf, sodass sie zusammenstehen und sich Philip als die vereinte Macht präsentieren konnten, die sie schon so lange waren. Eine subtile Veränderung zeigte sich in ihren Gesichtern, als sie sich synchronisierten, die so oder so schon beachtliche Ähnlichkeit hervorhoben, bis sie mehr waren als bloße Geschwister, näher als sie es hätten sein können, wären sie Zwillinge gewesen.
    Wie abgesprochen zogen sie die Brauen hoch, als sie sich ihrem älteren Bruder stellten, vereint in ihrem Flehen, vereint in der Herausforderung.
    Philips Augen wurden größer. Er war kein dummer Mensch, und ich denke, er erkannte die Wahrheit einen Sekundenbruchteil, bevor seine sonderbaren Geschwister unisono zu sprechen anhuben, bevor die gemeinsame Stimme erklang, die weder männlich noch weiblich war, sondern einem Geschlecht entsprang, das zugleich beides und keines war. Vielleicht erleichterte dieser Herzschlag, um den er ihnen voraus war, den Moment, als seine Geschwister sagten: »Einst war ich zwei Personen, ein Bruder und eine Schwester namens Jason und Jelaine Bettelhine. Einst verließen sie Xana als getrennte Wesen und kamen als ein vereintes zurück. Nun bin ich ein verbundenes Paar. Nun bin ich beides, Jason und Jelaine vereint...«
 
    Philip fiel vom Hocker. Buchstäblich.
    Er

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