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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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Und Vernon Wethers, persönlicher Assistent von Philip Bettelhine. Kommen Sie doch bitte zu mir.«
    Die beiden Assistenten sahen erst einander und dann ihre Herren und Meister an. Diese nickten und bestätigten mit einer Geste wortlos, dass von ihnen erwartet wurde, sich zu fügen. Brown sah gleich um einige Grade gestrenger aus, und Wethers schluckte hörbar. Aber beide ließen die Bettelhines allein, kamen um die Couch herum und stellten sich in der Mitte des Kreises neben mir auf.
    »Das nehme ich übel«, sagte Brown.
    »Ich ebenfalls«, sagte Wethers in einem weitaus weniger souveränen Ton. »Nach all den Jahren, in denen ich ...«
    »Bitte«, sagte ich und brachte beide zum Schweigen. »Jeder von Ihnen agiert als Repräsentant und gelegentlicher Stellvertreter des Bettelhines, in dessen Diensten Sie stehen. Jeder von Ihnen hat die Möglichkeit, sich nach eigenem Gutdünken kreuz und quer durch das System zu bewegen, ohne jemandem eine Erklärung abgeben zu müssen, womit Sie auch in der Lage sind, eine Operation dieser Größenordnung zu organisieren. Und jedem von Ihnen kann nachgesehen werden, dass er sich so sehr mit der Bettelhine-Familie identifiziert hat, dass er sich gezwungen sah, zu verzweifelten Maßnahmen zu greifen, um die Zukunft der Familie zu sichern.«
    Ich wandte mich Monday Brown zu. »Monday, Sie könnten beobachtet haben, dass Hans Bettelhine angefangen hat, eine destruktive Politik zu betreiben, und keine Möglichkeit gesehen haben, auf irgendeine andere Weise einzugreifen.« Dann Vernon: »Vernon, Sie könnten miterlebt haben, wie Philip aufgrund einer Politik mehr und mehr kaltgestellt wurde, die den Geschäften der Bettelhines, so wie Sie sie verstehen, nur schaden konnte.«
    Die beiden Männer huben im gleichen Moment an zu sprechen. Brown sagte: »Das ist...« Wethers: »Ich bin nicht...«
    Philip Bettelhine brachte sie mit einem einzigen, lautstarken Wort zum Schweigen. »RUHE!«
    Beide Männer verstummten mitten im Satz.
    Ich wusste nicht, ob es an seiner Autorität lag oder an den internen Reglern, aber wie dem auch sei, es funktionierte. Beide schienen die Sprache verloren zu haben. Noch immer glühte ein gewaltiger Hass in ihren Gesichtern, aber sie würden sich von nun an kooperativ verhalten. Sie hatten keine Wahl.
    Dina Pearlman feixte. Stolz auf ihr Werk? Oder war es lediglich das Vergnügen, das eine Frau wie sie naturgemäß empfinden musste, wenn sie zusehen durfte, wie höherstehende Personen gedemütigt wurden?
    Ich wartete, bis die Stille an Gewicht gewonnen hatte, und fuhr fort. »Jeder von Ihnen könnte sich veranlasst gesehen haben, zu drastischen Maßnahmen zu greifen. Jeder von Ihnen könnte diesen Ablauf der Ereignisse in Gang gesetzt haben.
    Und es ist wohl kein Zufall«, setzte ich mit erhobener Stimme hinzu, »dass jeder von Ihnen imstande war, die notwendigen Zutaten zu beschaffen: die Klauen Gottes und die Feuerschlange. Wir haben im Zuge der Ermittlungen herausgefunden, dass der Konzern erst vor ein paar Jahren versucht hat, die Klauen für den Einsatz als Langstrecken-Orbitalwaffe nachzubauen ...«
    Dejah schlug die Hand vor die Augen. »Ich wünschte, das hätte mich bei diesen Leuten nicht überrascht.«
    Ich grinste sie an. »Ja, der bloße Gedanke ist schon übelkeiterregend. Aber darum geht es nicht. Die Tatsache, dass solch ein Projekt existiert hat, deutet darauf hin, dass der Konzern funktionierende Klauen in seinem Besitz hatte oder zumindest imstande war, Prototypen zu Testzwecken herzustellen, irgendwo in einer der vielen Forschungsstätten. Es kommt nicht darauf an, ob es sich um echte Antiquitäten handelt oder um moderne Prototypen. Das Gleiche gilt für die Feuerschlange, die für einen Waffenhersteller, der alte Technologien ausplündert, um Ideen zu sammeln, ebenfalls von großem Interesse sein muss. Aber was beide Waffen betrifft: Würde der Konzern die vorhandenen Modelle einfach entsorgen oder irgendwo in eine Vitrine legen? Was denken Sie?«
    »Ich stimme für die Vitrine«, sagte Dejah. »Wozu eine potenziell wertvolle Ressource vergeuden.«
    »Exakt. Und irgendwie ist einer von Ihnen«, sagte ich und zeigte auf Brown und Wethers, »auf die Idee gekommen, sie für diese Sache zu benutzen. Also haben Sie sie an sich gebracht. Niemand hätte sich einem von Ihnen in den Weg gestellt. Immerhin musste jeder, der mit der Verantwortung betraut wurde, ein Auge auf derart gefährliche Gegenstände zu haben, dahingehend konditioniert worden

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