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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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hätte sich später um genaue Erklärungen bemüht.
    Unsere Konspiration hat folglich beschlossen, dass die wichtigen Personen im Umfeld von Jason und Jelaine, für deren Anwesenheit es keine Erklärung gibt, zu verschwinden haben. Der wichtigste Joker, der Khaajiir, dürfte so zum vorrangingen Zielobjekt geworden sein. Dann kam Dejah. Und ich nehme an, ich war die Letzte und die mit dem unbedeutendsten Namen.
    Aber das konnte nicht in der Öffentlichkeit passieren. Da waren die machtvollen Bettelhines, Jason und Jelaine, die auf keinen Fall verletzt werden durften. Ein Netz der Verschleierung musste gesponnen werden, um die Verbrechen zu tarnen. Die Art der Bedrohung für die Machtstrukturen im Hause Bettelhine musste ausfindig gemacht werden. Und - das ist der kritische Punkt - Jason und Jelaine mussten isoliert und von ihrem Zugriff auf jegliche Ressourcen abgeschnitten werden. Und sie mussten genau beobachtet werden, in der Hoffnung, sie würden irgendetwas sagen oder tun, was geeignet wäre, zu erklären, was zum Teufel sie im Schilde führen.« Ich lächelte. »Kurz gesagt, ich bin nicht die einzige Person, die hier Ermittlungen durchführt.
    Darum also geht es. Die nächste Frage lautet folglich, wem geht es darum.
    Zumindest bei oberflächlicher Betrachtung scheint Philip der Hauptverdächtige zu sein. Er ist derjenige, der am meisten darüber erzürnt sein muss, was sein Bruder, seine Schwester und sein Vater getan haben. Er hatte nur begrenzt Zugriff auf diesen Vater in einem Abschnitt seines Aufstiegs zur Macht, in dem er normalerweise fast täglich mit dem Mann hätte zusammenarbeiten müssen. Er hatte gesehen, wie ihm sein Einfluss Stück für Stück genommen und zumindest teilweise einer Allianz übertragen wurde, der ein Bruder angehörte, welcher für seine Unbeständigkeit bekannt war. Und, ja«, sagte ich und richtete meine Worte vorübergehend an Philip persönlich, »dafür zolle ich ihm Anerkennung, er war außerdem todunglücklich und unfähig zu begreifen, wie es zu der Entfremdung von seinen Geschwistern hatte kommen können. Er mag ein Bettelhine sein, aber er ist auch ein Mensch.«
    »Danke«, sagte Philip.
    »Gern geschehen«, entgegnete ich, wandte mich wieder der Allgemeinheit zu und fuhr fort: »Auf jeden Fall hat sich Philip, konfrontiert mit eben diesen Problemen, uneingeladen einen Weg an Bord erzwungen, in der Hoffnung, er könnte hier ein paar Antworten erhalten. Er hat sogar die Pearlmans mitgenommen. Sie sollten ihm helfen, einen Verdacht auszuräumen oder zu bestätigen, über den wir bereits im kleineren Kreis gesprochen haben.
    Aber das ist auch genau das, was ihn in meinen Augen von jedem dieser Verbrechen freispricht. Wäre er nur ein habgieriger, profitorientierter Mistkerl, dem allein daran gelegen ist, seine Macht zurückzuerlangen, indem er jeden umbringt, der zwischen ihm und dem Thron des Konzerns steht, so hätte er genug Untergebene, darunter auch Anwesende, die ihm bereitwillig die Drecksarbeit abgenommen hätten. Er wäre nicht hier auf der Königlichen Kutsche, so nah am Geschehen und folglich all den Gefahren ausgesetzt, hätte er gewusst, was passieren würde.
    Nein, soweit es mich betrifft, dürfte sein überraschendes Auftauchen von seiner Seite aus zwar eine Verzweiflungstat gewesen sein, aber es war eine friedfertige Verzweiflungstat. Möglicherweise die Letzte, ehe er zu radikaleren Maßnahmen gegriffen hätte. Dennoch war er in diesem Fall friedfertig.
    Er ist die erste Person, die wir für unschuldig erklären können.
    Wen sonst noch? Die Mannschaft?« Bei diesen Worten konzentrierte ich mich auf die Stewards. »Ich habe den Bettelhines bereits erklärt, dass jeder von Ihnen, Arturo, Loyal, Doy oder Colette, dem Täter geholfen haben könnte, persönlich oder auch gemeinsam. Wüsste ich nicht, wer diesen Mord begangen hat, so wären Sie alle hervorragende Verdächtige. Aber wenn wir hier fertig sind, wird nur noch die Frage Ihrer möglichen Beteiligung an der Konspiration zu klären sein.
    Nein. Am Ende hat diese Tat etwas mit persönlicher Macht zu tun. Wer in diesem Raum hat genug Einfluss, um eine große Anzahl von Personen - die Autoritäten auf Layabout und die militärischen Kräfte um uns herum eingeschlossen - in einer Verschwörung dieser Größenordnung zu vereinen? Und sei es durch die Manipulation einiger weniger Personen in Schlüsselpositionen?
    Offen gesagt, nur zwei von Ihnen.
    Monday Brown, der persönliche Assistent von Hans Bettelhine.

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