Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller
und fuhr fort.
»Also, was Sie nun über das Verbrechen selbst erfahren, sollten Sie im Kopf behalten.
Der Khaajiir wurde mit einer Klaue Gottes der K'cenhowten ermordet, der Art von Waffe, mit der die Bocai-Attentäter auf Layabout zuvor mich zu ermorden versucht haben.
Viel später erfolgte noch ein Mordversuch an Mr Wethers und mir, bei dem eine weitere antike Waffe zum Einsatz kam, die als Feuerschlange bezeichnet wird.« Verwundertes Gemurmel erfüllte den Raum. »Ich glaube, das war lediglich ein Ablenkungsmanöver, das dazu gedacht war, die wahren Absichten des Mörders zu verschleiern, und ich erwähne es nur der Vollständigkeit halber. Wir werden es nun erst einmal beiseiteschieben und uns auf die Benutzung der Klaue Gottes konzentrieren.
Die erste, kritische Frage: Warum sollte man so nahe an einer Zivilisation, die auf der Entwicklung von Waffen fußt und vermutlich den Zugriff auf eine Vielzahl praktischer Alternativen ermöglicht hätte, eine so seltene und obskure Waffe benutzen?
Gewiss nicht aus religiösen Gründen. Die Sekte, die diese Waffe ursprünglich entwickelt und benutzt hat, existiert schon seit etwa sechzehntausend Jahren nicht mehr. Es gibt keine Hinweise darauf, dass sie unter Bocai je Verbreitung gefunden hat. Das persönliche Interesse des Khaajiir an der Geschichte der K'cenhowten war akademischer Natur und basierte weniger auf den Verbrechen, die im Zuge ihres dunklen Zeitalters verübt wurden, als auf den großartigen Leistungen der historischen Khaajiirel, denen es gelungen ist, in den nachfolgenden Jahren ein gewalttätiges Nachspiel zu verhindern. Den Mord mit einer Klaue Gottes zu begehen, mag symbolischen Wert haben, wie ich annehme, aber wen außer einem Historiker würde das interessieren?
Nein. Den Khaajiir oder mich mit einer Klaue Gottes zu ermorden, hat keinen anderen Grund als den, ein wenig Verwirrung unter denen zu stiften, die das Verbrechen später aufklären mussten, indem ihre Aufmerksamkeit auf eine längst vergangene Zeit gelenkt und eine Verbindung zu der wissenschaftlichen Arbeit des Khaajiir angedeutet wurde.
Die gleiche Wirkung würde auch bei jedem anderen Mord in seinem Umfeld erzielt werden. Umso mehr, hätte der Anschlag auf mich mit meinem Tod geendet. Jeder hätte gesagt: Oh, na ja, sicher, die Bocai haben sie gehasst, beinahe so sehr, wie sie den Khaajiir gehasst haben, weil er ihr vergeben wollte. Eine Waffe zu benutzen, über die er geschrieben hat, um sie zu ermorden, ist nur ein Ausdruck ausgleichender Gerechtigkeit.
Und doch ist die symbolische Wirkung des Anschlags auf mich mit größter Wahrscheinlichkeit nur ein Zufall, da einer der ersten Punkte, die wir festlegen konnten, war, dass der zeitliche Ablauf mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Verschwörung schließen lässt, die längst im Gange war, ehe irgendjemand wissen konnte, dass ich nach Xana reisen würde.
Die Bocai mussten rekrutiert und die Klauen Gottes beschafft werden. Nachfolgende Ereignisse machen deutlich, dass die technischen Herausforderungen, die Königliche Kutsche zu sabotieren, überwunden werden mussten. Das Gleiche gilt dafür, die Kontrolle über die Sicherheitskräfte der Bettelhines zu erlangen.
Nein, für die Attentäter von Bocai war ich nur ein Gelegenheitsopfer, eines, das sie angegriffen haben, weil sie Bocai waren, die mich gehasst haben; tatsächlich aber hatte man sie dort wegen einer anderen Zielperson positioniert, einer Person, bei deren Ermordung diese spezielle Waffe geeignet war, die Sache beinahe ebenso verworren zu gestalten.
War der Khaajiir die Person, um die es in erster Linie ging? Das war mein erster Gedanke, vor allem, da er später tatsächlich zum Opfer wurde. Und es schien einen Sinn zu ergeben, da er Auseinandersetzungen provoziert hat, indem er sich für eine Amnestie für die Verbrechen eingesetzt hat, die ich einst auf Bocai begangen habe.
Andererseits konnten wir auch feststellen, dass es keinen Grund zu der Annahme gab, dass er Layabout an diesem Tag überhaupt betreten würde. Jeder, der von ihm wusste, wusste auch, dass er gebrechlich war und sich nur äußerst selten aus der unmittelbaren Umgebung seiner Gastgeber entfernte. Einen Hinterhalt für ihn in einem Wartebereich einzurichten, den er nie betreten würde, ergibt keinen Sinn.
Meine auf Tatsachen beruhende Vermutung?« Ich deutete auf Dejah, die nicht im Mindesten überrascht schien und anerkennend nickte, nun, da wir den Rubikon überschritten hatten, mit dessen
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