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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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Auftauchen sie längst gerechnet hatte. »Dejah ist eine machtvolle und einflussreiche Person, um deren Anwesenheit monatelang gebuhlt worden war, ehe sie endlich zugestimmt hat. Damit hätte es für Verschwörer auf Xana selbst - die sich dem Wunsch der Bettelhines in den Weg stellen wollten, Dejah hier zu empfangen - mehr als genug Zeit gegeben, um einen öffentlichen Anschlag auf sie vorzubereiten, der exakt am Tag ihrer Ankunft stattfinden sollte, begangen von fanatischen Angehörigen einer unbedeutenden Spezies mit den Fanatikerwaffen einer anderen Spezies. Wäre sie anstelle von mir auf Laybout gewesen und mit einer Klaue Gottes getötet worden, so hätten sich alle weiteren Ermittlungen blindlings auf eine mögliche Verbindung zwischen ihr und dem Khaajiir konzentriert und so den weitaus naheliegenderen Punkt verschleiert, dass die Bettelhines und ihre Leute in ihr einen gefährlichen Feind gesehen und schon früher versucht hatten, sie zu ermorden.
    Diese Theorie wird übrigens durch die Tatsache gestützt, dass sie nicht lange nach mir auf Layabout eingetroffen ist und die Umstände bereits darauf schließen ließen, dass die Attentäter in mir nur eine Zielperson gesehen haben, weil die Gelegenheit so günstig war.«
    Ich warf die Hände in die Luft. »Offen gestanden liegt jedoch die wahre Identität des primären Opfers auf Layabout auch für mich nach wie vor im Dunkeln. Ich weiß nicht, ob die Mörder hinter Dejah her waren und durch mein Auftauchen abgelenkt wurden, oder ob sie hinter dem Khaajiir her waren und durch mein Auftauchen abgelenkt wurden. Ich weiß nicht einmal, ob sie doch die ganze Zeit mit meiner Ankunft gerechnet haben und durch einen anderen Einfluss gestört wurden. Aber das ist auch nicht wichtig, denn jede dieser Möglichkeiten passt gleich gut zu den vorliegenden Fakten.
    Letzten Endes ist es durchaus wahrscheinlich, dass wir alle drei Zielpersonen waren.
    Wir waren alle Anomalien.
    Wir wurden alle unter Schirmherrschaft ihres Vaters durch Jason und Jelaine eingeladen - jene zwei Personen, die die meisten Aktivitäten in Hinblick darauf entwickelt haben, radikale Veränderungen in der Konzernpolitik herbeizuführen, und deren Zugriff auf die geeinte Macht des Unternehmens auf Philips Kosten für alle, die wussten, dass Philip eigentlich derjenige war, der als Nachfolger herangezogen worden war, widersinnig erscheinen musste.
    Können die Verschwörer genau gewusst haben, was zwischen Jason, Jelaine und ihrem Vater los war? Ich bezweifle es, aber auch das ist nicht wichtig. Bedenken Sie: Der Leiter eines Unternehmens, das sich der Entwicklung machtvoller Waffen verschrieben hat, geht eine enge, unerklärliche und unauflösbare Beziehung zu einem obskuren Akademiker einer fremden Spezies ein. Er verbringt das nächste Jahr damit, die Prioritäten des Konzerns grundlegend zu verändern, eliminiert profitable Projekte und initiiert andere, bei denen auf den ersten Blick kein unmittelbarer Profit erkennbar ist. Er übergeht den Sohn, den er als Erben der Macht aufgezogen hat, und fängt an, einem anderen Sohn, dessen Beständigkeit und Loyalität seit den Jahren der Abwesenheit in seiner Kindheit in Frage stehen, immer mehr Entscheidungsgewalt zu übertragen. Er lädt eine langjährige Gegnerin, Dejah, ein, ihn zu besuchen. Zugleich lädt er eine umstrittene Staatsanwältin der Konföderation ein.
    Betrachtet man all diese Ereignisse aus der Perspektive von Parteien, die nicht wissen können, warum sie stattfinden, deren Loyalität zudem ausschließlich dem Konzern gilt, wie sollte man dann nicht verstehen, dass diese Parteien unausweichlich zu dem Schluss kommen mussten, dass Hans Bettelhine auf irgendeine Weise umgedreht wurde, möglicherweise gegen seinen Willen? Dass all das eine offensichtliche Gefahr für die Familie und den Konzern im Ganzen darstellt? Und dass dagegen alles Menschenmögliche getan werden muss?
    Ich persönlich glaube, ich stehe mitten im Zentrum der ganzen Geschichte und nach wie vor auf verlorenem Posten, denn ich weiß immer noch nicht, warum ich hier bin, und ich weiß nicht, was Jason und Jelaine vorhaben. Und ich neige dazu, Philip zu glauben, der sagt, er wisse es auch nicht.
    Aber niemand muss über die vollständige Klassifizierung bakterieller Invasoren Bescheid wissen, um eine Infektion zu erkennen, wenn er sie vor Augen hat. Und jeder, der sich für den Schutz des Bettelhine-Konzerns einsetzt, wie er ihn kannte, wäre erst in Aktion getreten und

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