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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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skeptischen und unfreundlichen Person annehmen, die nicht die Absicht hat, Freundschaften zu schließen, und sie dazu bringen, sich in Ihrer Gegenwart zu entspannen. Was immer Sie sonst sein mögen, Sie sind eine geborene Politikerin. Aber ich falle nicht darauf herein, ich verliere nur langsam die Geduld. Was hat das alles zu bedeuten?«
    Ihr geheimnisvolles Lächeln blieb unverändert, nur ihre Augen reagierten, allerdings mit einem zugeneigten Funkeln. »Man sagte mir, Sie könnten schwierig sein, Andrea. Man sagte mir auch, Sie wären die Mühe wert. Ich möchte Freundschaft schließen.«
    Beinahe hätte ich sie aufgefordert, mir zu sagen, wer ihr das erzählt hatte, da die Porrinyards so ziemlich die einzigen mir bekannten Personen waren, die imstande waren, mich zu ertragen, ohne dass irgendjemand es ihnen befehlen musste. Aber das hätte einen weiteren Themenwechsel zur Folge gehabt. »Die Erklärung. Bitte.«
    Sie seufzte, was jedoch kein Ausdruck des Ärgers war, sondern eine tiefe, durchdringende Traurigkeit offenbarte, die mir oder auch einer ganz anderen Person gelten mochte. Für einen Moment konnte ich den gleichen Schatten furchtbaren Leids an ihr sehen, den ich in Jasons Gesicht wahrgenommen hatte. »Einen Teil können Sie sich vermutlich längst denken. Sie sind, zumindest teilweise, hier, um etwas zu tun, das man im weitesten Sinne als eine Art Antrittsbesuch bezeichnen könnte.«
    »Soll das ein Witz sein?«
    »Keineswegs. Mein Vater hat eine bestimmte Position im Sinn, und er glaubt, er kann Ihnen etwas anbieten, das Sie von Ihren derzeitigen Arbeitgebern weglockt.«
    Sie musste das Corps meinen, denn von meinem Bündnis mit den KIquellen konnte sie nichts wissen. »Nein.«
    Sie zog eine Braue hoch. »Wir wissen, dass Sie mit der Art, wie das Corps mit Ihnen umgegangen ist, nicht glücklich sind. Damit können Sie sich nicht wohlfühlen.«
    »Das tue ich nicht. Tatsächlich hasse ich die Mistkerle. Aber ich bin auch nicht erpicht darauf, meine Loyalität an eine Organisation zu verkaufen, die ich stets für bösartig gehalten habe, nur um dabei ein bisschen mehr Geld und eine etwas fantasievollere Berufsbezeichnung herauszuholen.«
    »Das weiß ich zu schätzen, Andrea, aber es gibt Faktoren, die Sie unmöglich kennen können. Es geht nicht um ein bisschen mehr Geld oder eine etwas fantasievollere Berufsbezeichnung. Und bösartig ist nur eine Möglichkeit, Macht einzusetzen. Offen gestanden glaube ich, dass mein Vater imstande sein wird, Ihnen überzeugende Argumente dafür zu liefern, dass Ihre Loyalität ein Gut ist, das zu diesem kritischen Zeitpunkt Ihrer Geschichte besser in uns investiert wäre als in irgendeinen dieser selbstgerechten Sklaventreiber in New London.«
    Sie schien ihrer Sache sicher zu sein. Diese Anspruchshaltung - die Überzeugung, Leute einfach auf die eigene Seite ziehen zu können - dürfte wohl damit einhergehen, als Bettelhine geboren worden zu sein. »Ich habe immer noch keine Antworten bekommen.«
    Sie seufzte wieder. »Die Freude, Ihnen die ganze Sache darzulegen, gebührt wirklich meinem Vater, und es bedeutet ihm so viel. Aber vielleicht kann ich ihm ein wenig Zeit ersparen und Ihnen ein paar Hintergrundinformationen liefern.«
    »Irgendetwas.«
    »Gut, fangen wir damit an: Haben Sie je an einem Wendepunkt gestanden? Ein Augenblick, der so wichtig war, dass er nicht nur ihr ganzes Leben verändert hat, sondern auch die Art, wie Sie die Dinge sehen, die sie erlebt und getan haben?«
    Ich dachte an den Tag, an dem ich meine Familie auf Bocai verloren hatte, an meine Mission auf einer Welt namens Catarkhus und an die Art, wie mich die Porrinyards angesehen hatten, nachdem sie mir zum zweiten Mal in ebenso vielen Tagen das Leben gerettet hatten. »Ja.«
    »Nun, wie die Dinge liegen, hat auch die Familie Bettelhine einen solchen historischen Moment erlebt, einen, der vermutlich die Art, in der wir unsere Geschäfte führen, ebenso verändern wird wie unser Verständnis für den Rest der menschlichen Zivilisation.«
    »Hat das zufällig etwas mit Jasons Verschwinden zu tun?«
    Die Vermutung vermochte sie nicht zu verblüffen. »Wären Sie überrascht zu hören, dass seine Abwesenheit uns beinahe zerstört hätte?«
    »Nein.«
    »Damit sind Sie ziemlich allein. Ich weiß, was die Leute über uns sagen. Sie sehen sich all den Schaden an, den wir angerichtet haben, das Blut, das unseretwegen vergossen wurde, und erklären uns zu gottverlassenen Monstern, die sich an

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