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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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Rechnung tragen, Andrea, und wir glauben, dass Sie uns dabei helfen können, dieses Ziel zu erreichen. Wir glauben, dass Sie wie niemand anderes geeignet sind, uns in diese Zukunft zu führen. Aber den Rest überlasse ich meinem Vater. Wir haben so oder so keine Zeit mehr.«
    Ich hörte ein weiteres Feengeläut, genau wie das, das die Porrinyards und mich aus unserer Suite gelockt hatte. Ihm folgte ein sanftes, mechanisches Summen, das irgendwo über mir ertönte. Ich folgte dem Geräusch zu seinem Ursprung und sah eine formelle Dinnertafel, ausgestattet mit einem goldenen, reich bestickten Stoff und zwölf Gedecken, die aus einer unsichtbaren Aussparung in der Decke herabgelassen wurde. Drahtlos. Der Tisch selbst hatte keine Beine, nur eine Platte, die ihren üblichen Platz auf angenehmer Speisehöhe einnahm. Kaum war sie dort angelangt, kamen zwölf Stühle - elf erbaut für menschliche Körper, einer für den knochigeren Rumpf eines Bocai - in Sicht, sanken herab aus der illusorischen Festigkeit der Decke und nahmen ihre Positionen ein. Auf dem Tisch standen längsseits glänzende silberne Kerzenhalter, in denen scharlachrote Kerzen brannten, deren Reflexionen über das schimmernde Tischgedeck tanzten. An jedem Platz fand sich eine gedruckte Namenskarte, die, in der Mitte geknickt, hinter dem Teller stand und die vorgesehene Tischordnung festlegte.
    Auf der anderen Seite des Raums erklang ein Aaaaah aus den Mündern des nicht mehr ganz jungen Paares, und es konnte kaum widerstehen, in die Hände zu klatschen. Ich hatte in unserer Suite einen ganz ähnlichen Impuls unterdrückt, als ich sah, wie das Bett sich selbst gemacht hatte. Ich rief nicht Oh, MANN!, aber ich dachte es. Mag sein, dass ich wenigstens ein Familienmitglied der Bettelhines mochte, mehr sogar, als ich es mir je hätte vorstellen können, aber ich hasste die augenscheinliche Familiengewohnheit, alles und jedes so umzusetzen, dass nur noch der zugehörige Fanfarenstoß zu fehlen schien.
    Irgendwo verkündete Arturo Mendez: »Es ist angerichtet.«
 
    Für mich stellt eine gewöhnliche Dinnerparty eine ebenso fremdartige Umgebung dar wie ein Ozean aus flüssigem Quecksilber oder eine Eisebene auf einem gefrorenen Mond.
    Aber manche Dinge lassen sich nicht ändern.
    Wir nahmen unsere Plätze ein, und ich lernte die anderen Gäste der Party kennen.
    Wie sich herausstellte, kannte ich die umwerfende Rothaarige, die mir gegenübersaß (»Counselor Cort! Wie schön! Ich hörte, Sie würden hier sein!«), aber das war von meiner Seite aus keine besondere Leistung. Jeder kannte sie. Ihr Name war Dejah Shapiro, und sie war die berühmte Herrin eines eigenen Imperiums, das sich ebenso über das Universum ausbreitete wie das der Bettelhines und vorwiegend auf dem Verkauf hochwertiger Orbitalhabitate an Märkte überall im von Menschen bewohnten Raum basierte. Es hieß, sie hätte mehr Welten erbaut, als eine Jahresproduktion aus Bettelhines Fabriken in die Luft jagen könnte. Es hieß auch, dass sie, trotz ihrer jugendlichen Erscheinung, älter war als jeder andere lebende Mensch. Wir hatten vor ungefähr zehn Jahren eine Woche zusammen verbracht, als sie engagiert worden war, die Größe des stetig wachsenden New London zu verdoppeln und ich als junge Dip-Corps-Anwältin beauftragt worden war, sie durch die Genehmigungsverfahren zu führen. Sie hatte damals behauptet, sie würde mich mögen, auch wenn ich alles in meiner Macht stehende getan hatte, um ihr das auszutreiben.
    Als man ihr die Porrinyards als meine Assistenten vorstellte, taxierte sie sie kurz, und ihre Miene hellte sich sichtlich auf. »Oh, wow, Counselor, wer hätte das gedacht?«
    Die Porrinyards, die an entgegengesetzten Enden des langen Tisches saßen und sich dabei ein wenig zu sehr amüsierten, sagten: »Erstaunlich, nicht wahr?«
    »Eigentlich nicht, nun, da ich darüber nachdenke. Es musste mehr als nur eine mit sich im Einklang stehende Person nötig sein, um Andreas Mauern zu durchbrechen.«
    Dejahs jüngste Ehe mit einem erbärmlichen kleinen Dieb namens Karl Nimmitz war ein Fressen für den Boulevardjournalismus gewesen, ein Thema, dem man einfach nicht entkommen konnte, nicht einmal, wenn man, wie ich, derartigen Neuigkeiten stets aus dem Weg zu gehen geneigt war. Aber er war nicht hier, und ich fragte mich, warum. Hatten sie sich gestritten? Getrennt? Oder war er einfach ein Liebesobjekt, das man schlicht nicht zu vornehmen Anlässen mitschleppte? Ich verwarf all diese Fragen als

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