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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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überlegener Kenntnis der Vorräte und bat um etwas Süßes, Leichtes, Berauschendes ohne euphorische oder halluzinogene Nachwirkungen. Was immer es war - es erwies sich als elektrisierende blaue Flüssigkeit in einem hohen Glas. Es war süß, wie ich es gewünscht hatte, aber ein einziger Schluck reichte, und ich fühlte ein Prickeln an Fingern und Zehen. Von wegen leicht! Ich würde vorsichtig damit sein müssen.
    Als Jelaine mich schließlich zu einem ruhigen Plätzchen neben dem Aquarium mit dem Bettelhine-Fisch führte, hatte sich die Gruppierung der Gäste bereits deutlich verändert. Das nervöse Paar kauerte immer noch in der Nische, unterhielt sich aber nun mit der Rothaarigen in dem Gewand, deren Gesicht ich immer noch nicht sehen konnte. Oscin und der Khaajiir hatten einige Plüschsofas angesteuert, damit der gebrechliche Bocai sich setzen konnte. Er ließ sich nach wie vor über etwas aus, das Oscin ein von ehrlicher Faszination kündendes Nicken entlockte. Skye hatte die beiden allein gelassen, um sich Jason Bettelhine und seinen Gesprächspartnern anzuschließen, und ihre bloße Anwesenheit schien die Stimmung in der Ecke des Raums bereits deutlich zu verbessern. Die Gebrüder Bettelhine grinsten sie an, entzückt über was immer sie Kluges von sich gegeben hatte. Sogar der fahle Mann, der bei ihnen war, schien beeindruckt zu sein. Ich war sowohl davon überzeugt, dass ihr Bonmot brillant war, als auch davon, dass die Männer gleichermaßen entzückt reagiert hätten, wenn sie irgendeine Banalität von sich gegeben hätte. Es gibt einen Grund, warum ich Dinge, die eine Interaktion mit anderen menschlichen Wesen erforderlich machen, gern den Porrinyards überlasse: Sie sind so gut darin, Sympathie zu wecken, wie ich darin, Antipathie auszulösen.
    Jelaine sah, dass ich Skye beobachtete. »Faszinierend. Die Art, wie Sie sie nutzen.«
    Ich wurde ganz steif. »Ich weiß nicht so recht, wovon Sie sprechen.«
    »Bitte, Counselor. Ich habe nicht vor, Ihre Freunde - oder Ihren Freund, wenn Sie den Singular vorziehen - herabzusetzen. Wie kompliziert es doch ist, Bezug auf sie zu nehmen! Mir ist nicht entgangen, dass sie mehr als bloße Assistenten für Sie sind. Aber gerade jetzt benutzen Sie sie als Hilfsmittel zu Ihrer Unterstützung, nicht wahr? Sie benutzen ihre geteilte Perspektive, um so viel Informationen wie möglich zu sammeln.« Sie nippte an ihrem Drink, einem goldfarbenen Gebräu in einer Flöte. »Verzeihen Sie mir meine Neugier. Sie sind das erste verbundene Paar, dem ich bisher begegnet bin.«
    Kybernetisch verbundene Paare mochten selten sein, da die KIquellen-Prozedur, die sie hervorbringt, auf den meisten von Menschen bewohnten Welten illegal ist, aber es fiel mir schwer, den naiven Beteuerungen aus dem Munde eines Bettelhine zu glauben. »Jason hat mir erzählt, er hätte einmal einen Narren an zwei kybernetisch verbundenen Frauen gefressen, die für einen Onkel gearbeitet haben. Er sagte, sie hätten das Hauptanwesen regelmäßig besucht.«
    Beschwichtigend legte sie mir eine Hand auf den Unterarm. »Ja, ich weiß. Ich war dabei, als er Ihnen davon erzählt hat, wissen Sie noch? Sie werden hier keinen Widerspruch entdecken können. Ich weiß, von wem er gesprochen hat, aber ich war zu jener Zeit ein sehr naives junges Mädchen und dachte, sie stünden einander nur auf ganz gewöhnliche Art nahe. Ich fürchte, ich habe nie genau genug hingesehen und nie bemerkt, dass sie eine Einheit gebildet haben. Ich habe auch nie gehört, dass sie gemeinsam gesprochen hätten, so wie es ihre entzückenden Freunde tun. Ist es wirklich so schlimm, dass ich ein wenig geblendet bin? Sogar ein bisschen eifersüchtig?«
    »Nein«, sagte ich, während ich Skye kichern sah, als die Bettelhine-Männer sich zu mir umblickten. Ich nahm an, ich war inzwischen zum Gesprächsthema geworden. »Ich schätze, nicht.«
    »Wie haben Sie sie kennengelernt?«
    Beinahe hätte ich einen vollständigen Bericht über meinen Einsatz auf der Zylinderwelt namens One One One abgeliefert, hielt mich dann aber doch zurück und taxierte Jelaine von Neuem. »Sie sind wirklich gut, wissen Sie.«
    Sie machte große Augen. »Worin?«
    »Die Art, wie Sie mich mit Andeutungen weggelockt haben, mich mit einem Drink hingehalten und nun das Thema gewechselt haben, um sich auf sicherem Terrain aufzuhalten. Die Art, wie Sie den Eindruck erwecken, Sie würden sich offen geben, obwohl Sie rein gar nichts preisgeben. Die Art, wie Sie sich einer

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