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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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auszukühlen.
    Alles, was wir tun konnten, war, die Augen offenzuhalten und zu hoffen, dass wir doch noch etwas würden ausrichten können, was immer uns bevorstand.
    Ich drehte mich zu Colette um und tat etwas, dass mir immer äußerst schwerfiel, mir meist sogar völlig unmöglich war: »Es tut mir leid. Ich war eine Sau.«
    Die Augen der Barkeeperin leuchteten so strahlend wie die schimmernden Bögen, die in Sinuswellen über ihren Kopf wanderten. »Keine Sorge, Counselor. Mir ist nichts aufgefallen.«
    Aus irgendeinem Grund kam ich mir nach diesen Worten erst recht klein vor.
 
    Wir kehrten zum Tisch zurück, kurz nachdem Arturo Mendez den Hauptgang auf getragen hatte, eine Pastete, aus der etwas Rötliches sickerte, von dem ich annahm, dass es Fleisch war, mit einer Soße, die an geschmolzenes Gold erinnerte. Grünzeug von einer Sorte, die mir unbekannt war, umrahmte die Mischung in Form einer zarten Spirale, die am inneren Ende orange gefärbt war. Wie der Zufall es wollte, fiel unsere Ankunft mit den Lobeshymnen mehrerer Gäste, darunter auch Dejah Shapiros und Dina Pearlmans, zusammen, die diesen Gang zur besten Leistung des unsichtbaren Kochs erhoben. Obwohl auch Oscin ein paar Bissen gegessen hatte und aussah, als würde er überleben, beäugte ich die Speise mit einem außerordentlichen Mangel an Begeisterung. Es lag nicht an meiner lebenslangen Vorliebe für synthetische Speisen, die nie mit all den scheußlichen organischen Faktoren in Berührung gekommen waren, die ich mit Planeten assoziierte. Es lag an dem blauen Getränk, das jeglichen Appetit abgetötet hatte, den ich hätte aufbringen können.
    »Wie ist es gelaufen, Counselor?«, erkundigte sich Monday Brown. »War Mr Pescziuwicz imstande, all Ihre Fragen zu beantworten?«
    Ich stocherte mit der Gabel nach dem Ding auf meinem Teller. »Herzlich wenige, Sir, aber er hat mir versichert, er arbeite daran.«
    »Das tut er zweifellos«, sagte Philip Bettelhine. »Der Mann hat das Arbeitsethos einer Maschine. Wir können froh sein, dass wir ihn haben.«
    Dejah nippte an ihrem Wein. »Ja, aber ist er froh, gebraucht zu werden?«
    »Er könnte sich schon jetzt einen luxuriösen Ruhestand leisten, falls Sie das meinen.«
    »Aber nur auf Xana«, wandte sie ein.
    »Das versteht sich von selbst. Wir können nicht zulassen, dass er zu einem Konkurrenten überläuft oder zu einer uns nicht gewogenen Regierung und dort alles über unsere Sicherheitssysteme verbreitet. Das wusste er, als er den Job angenommen hat. Aber Xana ist eine große Welt mit einer netten Auswahl an Klimazonen und Wohnorten für jemanden in seiner Position. Er kann alles haben, was er will.«
    »Nur keine Freiheit«, sagte Dejah.
    Nun war er verärgert. »Was ist schon Freiheit? Stecken Sie irgendein Tier in einen Käfig, der größer ist als sein natürliches Revier, füttern Sie es, sorgen Sie dafür, dass all seine Bedürfnisse befriedigt werden, und es wird vielleicht nie die Wände sehen, die es umschließen. Setzen Sie einen Menschen auf einen Gartenplaneten mit unbegrenzten Möglichkeiten in Bezug auf Freizeitgestaltung und gesellschaftliche Kontakte und die Wahl seines persönlichen Lebensstils, warum sollte er sich da je nach irgendwelchen fernen Systemen sehnen, die ihm auch nicht mehr bieten können?«
    »Menschliche Wesen sind keine Tiere«, gab Dejah zurück.
    »Ich weiß, ich habe hier alles, was ich mir wünsche«, wagte sich Farley Pearlman vor, und ein schüchterner Blick auf die Bettelhines bestätigte ihm zu seiner Erleichterung, dass er nicht zu vorlaut gewesen war. »Wir haben die gleiche Abmachung, müssen Sie wissen. Anders geht es nicht bei all den heiklen Projekten, an denen wir gearbeitet haben.«
    »Das Gleiche gilt für mich«, sagte Monday Brown.
    Vernon Wethers hob die Hand. »Für mich auch. Mir macht das nichts aus.«
    »Das Wetter auf Temet ist die meiste Zeit des Jahres perfekt«, sagte Farley Pearlman. »Warum sollte ich ein halbes Jahr lang im Interschlaf Blaugel fressen, nur um irgendwohin zu fliegen, wo es auch nicht besser sein kann?«
    »Meine beste Freundin Joy«, meldete sich nun Dina Pearlman zu Wort, »gehörte einmal einer Handelsdelegation an, die nach New London gereist ist. Sie hat gesagt, das Essen wäre das reinste Gift und die Leute ...«
    Jason Bettelhine hüstelte kurz und zog das Gespräch an sich, ohne die Stimme auch nur um ein Dezibel zu heben. »Was den ersten Punkt betrifft: Der Counselor und seine Begleiter stammen aus New London.

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