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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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»Es war mir ein Vergnügen, Sie bedienen zu dürfen.«
    Und das war eine höfliche Geste zu viel. »Was soll daran so gottverdammt vergnüglich sein? Ich habe mich Ihnen gegenüber gerade erst wie eine verbiesterte Schlampe benommen. Ist denn nicht wenigstens ein kleiner Teil von Ihnen in Versuchung, mir zu sagen, dass ich abhauen soll?«
    Mit einem amüsierten Kichern brachte sie mich zur Weißglut. »Sie sind nicht die einzige gestresste Prominente, die ich bedient habe, Counselor. Wenn ich es an einem schlimmen Tag mit einem von Ihnen zu tun habe, betrachte ich das ebenso als eine Ehre wie in einem ihrer glücklichsten Momente.«
    »Und was ist an dieser Katzbuckelei so orgasmisch, dass Sie es nicht schaffen, sich dieses Elfengrinsen aus dem Gesicht zu wischen?«
    Das Elfengrinsen reagierte nicht auf meine Worte, aber es wirkte auch nicht gezwungen. Die Wärme in ihren Augen nahm um kein Grad ab. Ich wollte verdammt sein, wenn die Frau keinen aufrichtigen Eindruck machte. »Ich erfreue mich daran, gut in meinem Job zu sein.«
    »Dann seien Sie gut, und halten Sie die Klappe. Und geben Sie mir noch so einen Drink.«
    Sie gehorchte, nicht ohne ein weiteres Lächeln, einen weiteren Dank und ein weiteres Funkeln dieser gnadenlos gutgelaunten Augen. Wäre ich guter Stimmung gewesen, ich hätte sie sogar mögen können. Aber mit schlechter Laune kam ihre Munterkeit einem Affront gleich. Niemand hatte das Recht, sich gut zu fühlen, wenn ich mich so miserabel fühlte.
    Beinahe hätte ich meinen wieder aufgefüllten Drink erneut hinuntergestürzt, doch dann zögerte ich, um das bedrohliche Brummen in meinem Bauch abzuwarten. Das war der Moment, in dem Skye die Tafel verlassen hatte, sich zu mir gesellte und mir sanft eine Hand auf den Unterarm legte. »Was ist los?«, murmelte sie.
    »Nichts«, sagte ich. »Alles.« Und dann kollidierte mein Bedürfnis, meinen Ärger loszuwerden, mein Frust darüber, dass ich ihn nicht an Colette hatte auslassen können, das sichere Wissen, dass so viel, was ich als gegeben angesehen, sich als falsch herausgestellt hatte, und die Last, die mir gerade auf die Schultern geladen worden war, mit meinem Groll gegenüber jedem, der unbedacht genug war, meine derzeitige Stimmung zu stören. Alles löste sich auf in sämtlichen paranoiden Ideen, die mir je im Hinblick auf die Porrinyards und ihre eigene Beziehung zu den KIquellen sowie die Tatsache, dass die KIquellen sie sogar auf die Beziehung zu mir vorbereitet hatten, in den Sinn gekommen waren. Ich sah Skye an und sah das Gesicht des KIqu ellen-Avatars über ihrem eigenen. Hier stand jemand, auf den ich wütend sein konnte. »Hast du mich die ganze Zeit nur hinters Licht geführt?«
    Sie zuckte zusammen, antwortete mir aber, ohne dabei die Stimme zu erheben. »Nein.«
    »Wie steht es mit dem Zurückhalten von Tatsachen. Hast du das getan?«
    »Andrea, was hat das ...«
    Ich sprach sehr leise und sehr ruhig. »Beantworte einfach die Frage. Gibt es irgendetwas, das du mir vorenthalten hast?«
    »Offen gesagt, ja.«
    Die direkte Antwort brachte mich sogleich zum Schweigen. Ich sah mich im Raum um, um herauszufinden, was Oscin gerade tat, und entdeckte ihn im Gespräch mit den Pearlmans. Nichts an seiner Miene oder seiner Haltung gab etwas von der Konfrontation preis, in die er auf der anderen Seite des Raums ebenfalls involviert war. Auch schien keiner der anderen Gäste, vielleicht mit Ausnahme einer neugierigen Dejah Shapiro, irgendetwas gemerkt zu haben. Entweder wussten wir uns gut zu tarnen, oder diese Leute waren blind.
    Mir wurde bewusst, dass ich mich davor fürchtete, was Skye nun sagen mochte.
    Sie nahm mir meinen blauen Drink ab und kippte ihn in einem Zug hinunter, eine auffallende Geste, die alles oder nichts bedeuten konnte. Es mochte nichts bedeuten, weil Alkohol und andere stimmungsverändernde Substanzen zwar eine Wirkung auf den jeweiligen Körper erzielten, ihr gemeinsamer Geist aber imstande war, die Effekte relativ problemlos zu kompensieren, indem er einfach eine etwas stärkere Betonung auf die Nüchternheit des verbliebenen Körpers und Bewusstseins legte.
    Aber als sie das leere Glas abstellte, lag eine tiefe Ruhe in ihren Augen. »Ich bin dein Liebhaber, nicht dein Besitz. Du hast Einfluss auf mein Herz, meinen Körper und meine Seele, aber du hast kein Anrecht auf jedes noch so kleine Stück meiner selbst, und das hattest du auch nie. Wenn du das willst, dann werde die Dritte. Willst du dich nicht mit uns verbinden,

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