Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller
mich, und seine Lider zitterten, als er darum kämpfte, durch den Blutschleier etwas zu erkennen.
Skye packte ihn am Handgelenk. »Sie müssen sich setzen, Sir. Sie benötigen eine medizinische Behandlung.«
Philip, der benommener war, als er selbst zugeben mochte, wurde erst jetzt, nachdem die Porrinyards das Thema angeschnitten hatten, auf die Verletzungen seines Bruders aufmerksam. »Ja, Jason, du solltest lieber ...«
Jason bedachte ihn mit einem grimmigen Lächeln, als er seine Hand aus Skyes Griff befreite. »Ich weiß die Sorge zu schätzen, Leute, aber ich war schon schlimmer verwundet, und zwar an Orten, an denen ich in Bewegung bleiben musste und keine Möglichkeit hatte, mich umgehend medizinisch versorgen zu lassen. Das wirkt wahre Wunder im Hinblick auf die eigene Leistungsfähigkeit.«
»Deine Erfahrungen und deine Leistungsfähigkeit beeindrucken mich nicht im Mindesten«, blaffte Philip. »Lass dir von ihr helfen!«
Ich griff nach dem blutigen Handgelenk, das er soeben von Skye befreit hatte, und sagte: »Da ist was dran, Sir. Und ich habe noch ein Argument: Ich mache mir weniger Sorgen um Ihre Leistungsfähigkeit als um Ihre Blindheit.«
Er kräuselte die Lippen. »Wenn ich recht verstehe, meinen Sie nicht das Blut in meinen Augen.«
»Sie haben vergessen, dass alle Starts von Layabout nach dem Anschlag auf mein Leben um Stunden verzögert worden sind, und dass dieser Wagen der erste war, der abgelegt hat, kaum dass der Verkehr wieder freigegeben wurde. Wenn es nicht noch eine andere Kabine gibt, die irgendwo vor uns angehalten hat, dürfte keinerlei Gefahr bestanden haben, dass wir irgendjemandem zu nahe kommen.«
»Ich weiß«, sagte Jason, als Skye gerade anfing, seine Stirn mit einer Stoffserviette abzutupfen. Er senkte die Stimme: »Bestanzunehmender Fall: ein Softwareabsturz. Schlimmstanzunehmender Fall: Irgendetwas stimmt nicht mit der Trosse.«
Auf der anderen Seite des Raums bemerkte Philip: »Ich bin sicher, es ist nur ein Softwareproblem. Noch ein paar Sekunden, und das Aufsichtspersonal hat das Problem gelöst. Nicht, dass ich nicht dafür sorgen würde, dass jemand da unten in Anchor Point zur Rechenschaft gezogen wird ...«
Durch die KIquellen wusste ich bereits, dass wir in Kürze mit einem Todesfall rechnen mussten, und ich war nicht in Stimmung, mir Gedanken über die zarten Seelen kriecherischer Hysteriker zu machen, also sprach ich nicht leiser, sondern eher lauter, sprach gewissermaßen mit dem ganzen Raum: »Herrschaften. Es hat heute schon einen Attentatsversuch gegeben. Ich weigere mich zu glauben, wir hätten es mit einem normalen betrieblichen Zwischenfall zu tun, bis irgendjemand Kontakt zum Sicherheitsdienst aufnimmt, der sagt, dass wir es mit einem normalen betrieblichen Zwischenfall zu tun haben.«
Dina Pearlman gab ein leises Wimmern von sich und klammerte sich noch stärker an ihren Ehegatten.
Philip sah verärgert aus. »Ich sage ja nicht, das wäre reine Routine. Ich glaube, unser letzter roter Alarm liegt acht Jahre zurück, und das war eine Übung. Aber ich bin auch nicht bereit, mich einfach der Paranoia zu ergeben.«
»Paranoia ist der Grund, warum ich immer noch lebe, Mr Bettelhine. Ich weigere mich zu glauben, dass dieser Nothalt nichts mit dem zu tun hat, was vorher passiert ist.«
Oscin kam mit einem frischen Stofftaschentuch - das er mit Wasser aus einer Karaffe getränkt hatte, deren Inhalt wundersamerweise nicht verschüttet worden war - um den Tisch herum und reichte es Jason, der sich leise bedankte und anfing, das Blut aus seinen Augen zu wischen.
Ich sah mich zu Jelaine um. Sie kümmerte sich noch immer um den Khaajiir, inzwischen mit Unterstützung von Monday Brown und Vernon Wethers. Monday murmelte etwas, das ihm ein Nicken seitens Jelaine eintrug. Wethers stellte dem Khaajiir eine Frage, die dieser ausgerechnet mit Gelächter beantwortete.
Wethers war nach wie vor fahl, ein Umstand, den ich weniger der überstandenen Katastrophe zuschrieb als der direkten Nähe zu einer schönen Frau. Ich konnte ihn in Jelaines Gegenwart regelrecht stammeln sehen. Als Jelaine ihm eine Hand auf den Rücken legte, wurde er tatsächlich noch blasser.
Philip Bettelhine legte die Arme auf den Rand des gekippten Tisches, kippte ihn so noch weiter, was dazu führte, dass eine Gabel und ein Löffel, die bis dahin aus irgendeinem Grund oben geblieben waren, nun doch herunterpolterten und sich dem generellen Chaos am Boden anschlossen. Beinahe wäre auch
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