Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die duale Metropole

Die duale Metropole

Titel: Die duale Metropole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
Vom Netzwerk:
im Gepäck wurden in einem raschen, desinteressierten Wirbel abgehandelt.
    Rhodan atmete auf. Die wirklich bedeutenden Dinge hatten die String-Legaten entweder übersehen oder nicht als bedeutsam erkannt.
    Erweist sich KOLTOROC etwa als arrogant?, fragte sich Rhodan. Ist er so von seiner Macht überzeugt, dass er gar nicht in Erwägung zieht, wir drei Normalsterblichen könnten eine Bedrohung für ihn darstellen?
    Das war möglicherweise die einzige Chance, die sie hatten. Zumindest vergrößerte es die Aussicht, dass Rhodan seinen Plan durchziehen konnte.
    Falls KOLTOROC nicht kurzen Prozess machen würde und irgendwo ein Erschießungskommando bereitstand.
    Doch so einfach lagen die Dinge nicht. Das spürte Rhodan ganz genau.
    Er ging an den beiden String-Legaten vorbei, und der Anblick, der sich ihm plötzlich bot, raubte ihm geradezu den Atem. Neben ihm sog Mondra scharf die Luft ein. Auch sie konnte nicht glauben, was sie da sah.
    *
     
    Der Kontaktwald ruhte mit seiner Plattform auf einer leicht erhöhten Position; vor Rhodan fiel das Gelände zu einer weiten Ebene hin ab. Sie erstreckte sich, so weit der Blick des Terraners reichte, und war erfüllt von wimmelndem Leben. Es mussten mehrere Millionen Wesen sein, die sich dort bis zur Grenze des Horizonts tummelten.
    Die meisten der vielgestaltigen Geschöpfe auf der Ebene hatte Rhodan noch nie zuvor gesehen. Es waren Insektoide, Humanoide, Wasserstoffoder Giftgasatmer, aber auch Wesen, die ihn entfernt an Angehörige der Terminalen Kolonne erinnerten. Vielleicht handelte es sich um Vorfahren von Awour und
    Ganschkaren, von Jonasern, Mor'Daer und Toraks.
    »Das ist seiner würdig«, sagte Inkadye neben ihm.
    Rhodan war klar, dass sie KOLTOROC meinte.
    Aber nicht die Vielzahl der Wesen war das absolut Erstaunliche, sondern die Art und Weise, wie sie sich bewegten.
    Rhodan kniff trotz seiner Ausrüstung die Augen zusammen. Träumte er? Oder saß er schlicht und einfach einer optischen Täuschung auf? Mithilfe der Teleoptik seines SERUNS holte er die Szene heran, die ihn dermaßen verblüffte.
    Die Anzugsysteme bestätigten seinen ersten Eindruck. Die Landschaft vor und unter ihm war zu gewaltig, als dass er sie auf einem Blick hätte erfassen können, und der winzige Ausschnitt, den er sah, verwirrte ihn im ersten Moment zusätzlich.
    Ein Wesen ein Insektoide, vielleicht ein früher Vorfahre der Kollogom-Intelligenzen bewegte sich in etwa fünf Metern Höhe durch die Luft. Es schritt aus, als habe es festen Boden unter den Füßen, aber da war ... nichts. Buchstäblich nur Leere.
    Die SERUN-Positronik wies ihn auf weitere ähnliche Szenen hin, und Rhodan rief Vergrößerungen auf.
    Da bewegte sich ein Echsenwesen in einem flachen Winkel in der Luft nach oben. Dort stand ein Humanoider im leeren Raum und schwebte langsam nach unten. Rhodan machte eine Unzahl von vielgestaltigen Wesen aus, die sich keineswegs nur entlang der Oberfläche bewegten, sondern im freien dreidimensionalen Raum gingen, krochen oder sprangen.
    Jedenfalls sah es für den Residenten erst einmal so aus. Es dauerte eine Weile, bis ihm klar wurde, dass die scheinbar freien Bewegungen in Wahrheit sehr wohl festgelegten Mustern folgten.
    »Positronik«, sagte er, »unterlege die jeweiligen Bewegungen der Wesen mit geometrischen Strukturen. Rasterbild!«
    Und plötzlich war sie da, die Stadt ... zumindest im Innenseiten-Headup Display des Volltransparenz -Folienfalthelms seines SERUNS. Er sah zuerst nur eine Treppe, dann die eingezogene Etage eines Hauses und eine zweite, und die Positronik rechnete die Vielzahl einzelner Baubestandteile hoch und generierte das Bild eines Hauses.
    Und eines zweiten und eines dritten. Im Helmdisplay entstand Schritt für Schritt eine virtuelle Stadt, die allerdings Wirklichkeit war.
    Die Bilder verschwammen. Rhodan sah, wie ein Wesen sich durch ein Gebäude bewegte, das im nächsten Augenblick schon wieder völlig transparent oder unsichtbar war.
    »Überlagerung abbrechen!«, befahl er.
    Endlich ergab es Sinn.
    Wenn sein Blick lange genug an einer Stelle des Displays verweilte, schälte sich eine zweite, aber nicht weniger reale Welt aus dem Nichts, verschmolz mit der ersten, die er nicht ohne optische Hilfen wahrnehmen konnte und die trotzdem die richtige sein musste.
    Die Stadt war gewaltig, in dieser Hinsicht einer Superintelligenz angemessen, aber nicht schön, zumindest nicht in der Display-Darstellung. Vielleicht lag es daran, dass die SERUN Positronik nur das

Weitere Kostenlose Bücher