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Die dunkle Göttin

Die dunkle Göttin

Titel: Die dunkle Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang David; Thon Weber
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bester Gesundheit. Der ganze Plan, mit Ausnahme dieses einen, letzten Aspektes, ist bereits gescheitert. Falls Eure Überheblichkeit dazu führt, dass dieser Teil ebenso fehlschlägt wie die anderen, dann betet zu wem Ihr mögt, dass Ihr hier in Quaysar
sterbt. Denn wenn nicht, werden SIE dafür sorgen, dass Ihr den ganzen Rest der Ewigkeit über krepiert.«
    Ein Schatten von Furcht huschte über das Gesicht der gro ßen Frau, doch es lag ebenso viel Groll wie Furcht in ihrer Miene, und sie blähte die Nasenflügel auf.
    »Ich werde nicht versagen«, erwiderte sie schlicht. »Gut, zugegeben, wir hätten eigentlich keinen Paladin des Tomanâk hier in Quaysar zu Gesicht bekommen sollen, das gestehe ich dir zu. Aber IHRE Pläne haben immer in die Rechnung einbezogen, dass wir unseren Stützpunkt in Quaysar verlieren könnten. Ja, sie fußen sogar darauf, dass wir ihn zu einem von uns ausgewählten Augenblick verlieren.« Sie zuckte die Achseln. »Vielleicht ist die Zeit gekommen, vielleicht auch nicht. Das werden wir bald feststellen. Aber eines kann ich dir sagen, Varnaythus, du und Jerghar und dein Schoßhündchen Baron Cassan mögen jämmerlich versagt haben, aber wir werden nicht scheitern. Und selbst wenn alle anderen Teile des Plans fehlgeschlagen sind, für’s Erste jedenfalls ist dies hier doch der wichtigste Aspekt, wie du sehr wohl weißt. Du und Dahlaha, ihr habt mir von Anfang an erzählt, dass ihr die Zeiten der Zerrütterung wieder heraufbeschwören wollt. Nun, dann bekommt ihr sie eben, verdammt! Wir werden deinen ach so schrecklichen kleinen Paladin auslöschen, die SPINNE wird ihr das Leben heraussaugen und sie euren Diensten unterjochen!«
    »Unsere Erfolgsstatistik gegen Paladine des Tomanâk erfüllen mich nicht gerade mit unbändigem Vertrauen in Eure Vorausschau, Paratha!«, erwiderte Varnaythus kalt. »Und Ihr solltet vielleicht noch eines bedenken. Vor knapp einem Jahr trieben sich siebzehn Paladine des Tomanâk in ganz Norfessa herum. Jetzt sind es zwanzig, und vier von ihnen – vier, Paratha, das ist ein Fünftel! – halten sich hier auf der Ebene des Windes oder in Hurgrum auf. Haltet Ihr das für einen unbedeutenden Zufall? Oder glaubt Ihr nicht vielleicht auch, dass es dafür einen Grund geben könnte? Ich halte das nämlich
nicht für puren Zufall, und außerdem glaube ich, dass es einen Grund dafür gibt, dass wir im Kampf gegen sie so wahrhaft übel dran sind!«
    »O nein, Varnaythus, um Jerghar Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen, er hatte es mit der Bluthand selbst zu tun. Und dazu noch mit einem zweiten Paladin, das hat uns die SPINNE gesagt. Einem Windrenner-Paladin wohlgemerkt!« Sie schüttelte verächtlich den Kopf. »Gegen einen so Mächtigen wie Bluthand ist alles möglich. Und falls Jerghar nicht damit rechnen konnte, dass er nicht nur gegen einen, sondern gleich gegen zwei Paladine antreten musste, ist es kein großes Wunder, dass er verloren hat. Wir dagegen haben es nur mit einem zu tun, dazu noch mit dem Schwächsten von ihnen.« Sie schnaubte und spie verächtlich über die Mauer. »Dieses Paladinfräulein ist im Grunde seines Herzens eine Art Winkeladvokat, Varnaythus. Es will der Gerechtigkeit dienen, den ›Kleinen Leuten‹ helfen. Wäre es die Bluthand, würde ich mir Sorgen machen, denn er ist ein Widersacher, den man zumindest achten muss. Aber das hier ist Kaeritha …!« Sie lachte höhnisch. »Wir werden sie fressen und den Rest den Flammen überlassen, die wir entfesseln!«
    Varnaythus sah sie einige Sekunden schweigend an und zuckte schließlich die Achseln.
    »Wie Ihr meint. Ich hoffe nur, dass Ihr Recht behaltet. In jedem Fall, Paratha, liegt die Verantwortung dafür bei Euch. Bei Euch und Dahlaha. Ich habe sie ebenso gewarnt wie Euch. Ich kann nur hoffen, dass Ihr entsprechend vorbereitet seid.«
    »Sind wir«, erwiderte sie selbstsicher.
    »Ich bin entzückt, das zu hören«, erwiderte er eisig. »Ich habe getan, was ich konnte. Von jetzt an seid Ihr auf Euch allein gestellt. Falls Eure Zuversicht gerechtfertigt ist, sehen wir uns in ein paar Tagen wieder.«
    Paratha öffnete den Mund, doch bevor sie etwas sagen konnte, war er schon verschwunden. Sie stand allein auf den
Zinnen und starrte auf die blanken Steine, auf denen er eben noch gestanden hatte. Dann unterdrückte sie einen derben Fluch, drehte sich um und blickte wieder hinaus auf die Stra ße nach Kalatha.
    Die Reiterin war mittlerweile näher gekommen, und Paratha starrte sie zwei Minuten mit einem

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