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Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5]

Titel: Die dunkle Horde - Die Troll-Saga ; [5] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Halle.

42
    A m schlimmsten waren die Ungewissheit und die Einsamkeit in der Zelle. Deilava wünschte sich sehr, dass Narem wieder bei ihr sein könnte, doch er wurde offenbar immer noch irgendwo anders von den Trollen festgehalten. Sofern er überhaupt noch am Leben war.
    Inzwischen war sie sich sicher, dass ihr Verlies unter der Erde lag. Die schmale Lüftungsöffnung befand sich vermutlich nur knapp über der Höhe des Erdbodens, was auch erklärte, wieso das Licht stets nur so indirekt und schwach hereinschien.
    Leider verstanden die Eleitam, ihre Häuser gut und fest zu bauen. Das Mauerwerk bestand aus grob zurechtgeschlagenen Steinen, die mit einem harten Mörtel miteinander verbunden waren. Es war aussichtslos, Steine aus der Mauer lösen zu wollen. Der Boden bestand aus solidem Fels, den die Eleitam halbwegs begradigt hatten.
    Blieb die Tür. Doch auch sie schien unangreifbar zu sein, aus dickem Holz mit festen Beschlägen aus Eisen und einem stabilen Rahmen, der gut ins Mauerwerk eingefügt war. Es gab keinen Spalt, keine Ritze, keine Möglichkeit, von dieser Seite an den Riegel zu gelangen, der sie verschloss.
    Obwohl sie nichts tun konnte, oder vielleicht gerade deswegen, war Deilava von einer großen Unruhe erfasst. Sie wusste instinktiv, dass es besser wäre, gelassen zu bleiben und sich auszuruhen, doch stattdessen lief sie in der Zelle auf und ab wie eine gefangene Waldkatze. Es war ihr unmöglich, einfach sitzen zu bleiben.
    So war es fast eine Erleichterung, als sie hörte, wie der Riegel zurückgezogen wurde, und Karn durch die Tür trat. Inzwischen hatte sie keine Angst mehr vor dem Troll, auch wenn er so groß war und gefährlich aussah. Sie blieb stehen und bemühte sich, ihre innere Unruhe nicht zu zeigen.
    »Unser Anführer hat deinen Gefährten auch weiterhin verschont«, erklärte Karn, während er die Tür hinter sich zuzog. Er kniete sich wieder auf den Boden. Der harte, kühle Fels schien ihm nichts auszumachen, oder falls doch, ertrug er es stoisch.
    Deilava nickte stumm.
    »Jetzt weißt du Bescheid. Also erzähl mir mehr von den Geistern«, bat Karn leise. Auf seinem Gesicht zeigte sich eine seltsame Besorgnis, die Deilava nicht deuten konnte, aber es erschien ihr nur fair, ihm im Gegenzug für die Information nun seine Frage zu beantworten.
    »Vor langer Zeit gab es nur eine Welt«, erklärte sie ihm, wie sie es einem Elfenkind erklärt hätte. »Alles war eins. Dann jedoch entfernten die Welten sich voneinander. Einige sagen, es war die Schuld der anderen Völker, die sich an den Geschmack von Fleisch gewöhnt hatten und ihn mehr und mehr genossen und dabei die Welt der Geister weiter und weiter verließen. Andere behaupten, schuld war der Hochmut der Elfen, die mit ihrer Magie die Welten trennten. Es ändert wenig, egal, was man glaubt. Was einst eins war, ist nun getrennt.«
    Der Troll schüttelte verwirrt den Kopf. »Also leben die Geister in einer eigenen Welt? Aber du sagtest doch, sie wären überall.«
    Es war offensichtlich, dass er es nicht begriff. Was sie seiner Art zuschob. Trolle waren offenbar nicht mit besonderem Verstand gesegnet und erkannten das Grundlegendste nicht.
    »Die Welten sind getrennt, aber sie sind eine Welt. Es ist… ähnlich wie Schatten. Sie wohnen allem inne, auch wenn man sie nicht immer sieht. Die Welt der Geister ist um uns herum, nur können wir sie meist nicht mehr sehen. Aber ihnen fällt es leichter, denn während wir unsere Verbindung zu ihrer Welt verloren haben, spüren sie noch eine stärkere zu der unseren.«
    Sie konnte in seinem Blick erkennen, dass es ihm langsam dämmerte. Sein Interesse an den Geistern hatte sie überrascht, aber nun, da sie wusste, dass er sie zumindest bemerken konnte, verstand sie es besser.
    »Erzähl mir von deinen Erlebnissen«, sagte sie, da er damit bislang hinter dem Berg gehalten hatte, abgesehen von einigen wenigen Andeutungen und Hinweisen. »Vielleicht kann ich dir es dann besser erklären.«
    Augenscheinlich fiel es ihm schwer. Er hob an, schwieg dann doch, legte den Kopf auf die Seite und rieb ihn sich, wo ihm die mächtigen Hörner aus der Stirn wuchsen.
    Schließlich berichtete er stockend von seinen Erlebnissen. Er sprach von der Suche nach verschollenen Trollen, dem Fluss und seinem seltsam klaren, eindrucksvollen Traum, der sie zu den Vermissten geführt hatte.
    »Du hast das in einem Traum gesehen?«, unterbrach sie ihn erstaunt. »Dieses ganze, gewaltige Bild, den Fluss, einfach alles?«
    Karn

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