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Die dunkle Horde: Ein Trolle-Roman (German Edition)

Die dunkle Horde: Ein Trolle-Roman (German Edition)

Titel: Die dunkle Horde: Ein Trolle-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Dann würden sie noch vor dem Ende der Nacht in der Elfenstadt ihren Sieg feiern und sich an den gehorteten Köstlichkeiten der Spitzohren gütlich tun. Die hoffentlich nicht nur aus ein paar Handvoll Gras bestehen.
    Dann wäre die Rache sein, und das Blut der Elfen würde fließen, um für Karns Tod zu zahlen.
    Ruk hoffte, dass die Seile, die sie um den schweren Baumstamm geschlungen hatten, auch wirklich halten würden und dass das Holz zusammen mit den Muskeln der Trolle stark genug sein würde, um das Tor zu durchbrechen.
    Der Regen war mittlerweile so stark geworden, dass er wie eine nasse Wand herunterkam, aber das kümmerte die Trolle nicht. Die Dunkelheit, die Nässe und die Kälte würden ihre Gegner mehr beeinträchtigen als sie selbst.
    Plötzlich ertönten Schreie von der anderen Seite der Stadt. Gut , dachte Ruk. Endlich geht es los. Das Warten hatte an seinen Nerven gezerrt. Nun spürte er, wie Vorfreude auf den Kampf in ihm aufstieg.
    In die Reihen der Verteidiger auf dem Wehrgang über dem Tor kam Bewegung. Befehle wurden gebrüllt, kleine Gruppen gebildet. Dann verschwand die zweite Reihe der Bogenschützen, wohl um sich gegen die Angriffe von Trohms Trollen zur Wehr zu setzen.
    Einen Augenblick später tauchte Israk ein Stück vor ihnen auf. Er schwenkte die mächtigen Pranken, um Ruk zu zeigen, dass es Zeit war, anzugreifen. Während Ruk und seine Trolle durchbrachen, würde Israk die übrigen sammeln, damit sie ihnen sofort in die Stadt folgen konnten.
    »Das ist es!«, bellte Ruk. »Wir greifen an!«
    Die sechs Trolle stellten sich neben der Ramme auf, je drei an einer Seite. Jeder von ihnen ergriff ein Seilende, in das sie Schlaufen geknotet hatten, und sie hoben den gewaltigen Baumstamm an. Die Seile halten , stellte Ruk zufrieden fest. Dann setzten sie sich in Marsch, so schnell es ihnen mit ihrer schweren Last möglich war.
    Sie hatten bereits die halbe Strecke zwischen sich und dem Tor zurückgelegt, als von den elfischen Verteidigern die ersten Warnrufe erklangen.
    »Schneller«, brüllte Ruk, und die Trolle begannen zu laufen. »Rennt!«
    Von oben kamen vereinzelte erste Pfeile herab, doch bei dem Regen und der Dunkelheit waren sie schlecht gezielt. Korr wurde am Arm getroffen, und Ksisa schlug einen Pfeil beiseite, der auf ihrem Bein lediglich einen langen Kratzer hinterließ.
    Dann waren sie am Ziel und ließen die Ramme mit Macht gegen das schwarze Holz des Tores krachen. Der Lärm übertönte alles andere, aber das Holz gab nicht nach. Um sie herum prasselten Steine auf den Boden, elfenkopfgroße Felsbrocken, von den Verteidigern über die Zinnen geschleudert.
    »Zurück! Nochmal!«, brüllte Ruk.
    Sie wichen einige Schritte zurück und stürmten dann mit dem Baumstamm zwischen sich erneut vor.
    Die Elfen hatten nun offenbar erkannt, was geschah. Rufe und Schreie drangen zu den Trollen herunter, und die nächste Salve Pfeile fiel dichter und war besser gezielt. Kageeg wurde von einem Pfeil in den Kopf getroffen. Mit einem Schrei ging der Troll zu Boden. Ksisa stieß einen Fluch aus.
    »Wir müssen es aufbrechen«, schrie Zega. »Sonst sind wir Jagdvieh für sie.«
    Ruk wusste, dass sie recht hatte. Er ergriff seine Schlaufe fester und ließ im Einklang mit den anderen Trollen die Ramme erneut nach vorn schnellen. Wieder ertönte ein gewaltiges Krachen, und Ruk hörte Holz splittern.
    Ein weiterer tödlicher Pfeilhagel kam von den Mauern herab. Bisa ging zu Boden, als mehrere der langen Elfenpfeile ihren Leib durchbohrten. Ruk wurde am Arm getroffen, doch er spürte den Schmerz kaum.
    Das Blut der angreifenden Trolle weichte den Boden auf, und Ruk fand immer weniger Halt, um die Ramme anzuschieben. Das gesplitterte Holz des Tores sah aus wie die Zähne im Maul eines gewaltigen Untiers. Aber noch immer klaffte keine Öffnung darin, noch immer hielt das Holz stand, während die Elfen ohne Zweifel bereits die nächste Pfeilsalve auf die Sehnen legten.
    »Los jetzt, einmal noch. Einmal noch!«, schrie Ruk, um sie anzutreiben. »Für Karn!«
    »Für Karn!«, stimmte Zega voll unbändiger Wut mit ein.
    Korr stieß ein Brüllen aus, das in der ganzen Elfenstadt zu hören sein musste. In seiner dicken Haut steckten drei Elfenpfeile, aber das schien ihn nicht aufhalten zu können.
    Ruk schloss sich dem wütenden Gebrüll an.
    Ksisa an seiner Seite grub die Füße in den schlammigen Boden und stützte die Ramme mit der Schulter. Die anderen Trolle taten es ihr nach, und auf Ruks Kommando

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