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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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Möglichkeit, aber sie durfte auch nicht übersehen werden –, dann konnte Black ihnen, willentlich oder nicht, andere Wege öffnen, Miss Murphys Mitarbeit zu erlangen.
    “Black darf von der Operation nichts wissen”, sagte Sammael schließlich, “und es darf ihm nichts geschehen. Geht keine unnötigen Risiken ein.”
    Camarion salutierte und trat rückwärts aus der Tür. Sammael ließ seine Rechnungen liegen und verließ sein Büro. Er betrat das Labyrinth aus Korridoren, das den hinteren Teil des Gebäudes einnahm. Er stieg die verborgenen Treppen hinunter, die in die große Halle führten, und öffnete die hohen, mit Schnitzereien verzierten Türen.
    Heute übten dort, wie an jedem Tag, seine Wachen, jeder Mann in perfektem Einklang mit den anderen. Kakihemden und -hosen bildeten einen hellen Umriss in der Dunkelheit der Halle, der Kapitän brüllte ein Kommando, und fünfzig junge, ernste Gesichter wandten sich Sammael zu, um ihm zu salutieren.
    Gesichter von Jungen, die noch vor ein paar Monaten Menschen gewesen waren. Junge Männer, von der Straße geholt, umgewandelt von Sammael und der Synode, trainiert, eine disziplinierte Einheit zu bilden, dazu ausgebildet, ohne Gnade oder Zögern zu töten. Und niemand wusste von ihnen, außer der Synode und den führenden Meistern, die über den gesamten wahren Plan informiert waren.
    Zufrieden kehrte Sammael in den Bereich des Gebäudes zurück, der von ihren zivilen Anhängern bewohnt wurde, den Novizen und Medianten, die bisher in Unwissenheit gehalten wurden. Er blieb kurz stehen, um einer Klasse Novizen zuzusehen, die wie gebannt ihren führenden Meister ansahen, der ihnen von Micahs Gnade berichtete.
    Micahs Gnade. Gnade, von der sie naiverweise glaubten, dass sie Menschen und
Strigoi
gleichermaßen zuteil wurde. Diejenigen, die sich nie wert erwiesen, zu Medianten aufzusteigen, würden Pax immer noch als Arbeiter und Sekretäre dienen. Sie mussten nie über den Rand ihrer kleinen, friedlichen Welt hinausblicken. Sammael würde sie benutzen, wie er seine Agenten innerhalb der Splittergruppen benutzte und wie er seine Wache benutzen würde, um die Menschheit vom Fluch der
Strigoi
zu befreien.
    Und eines Tages würden sie verstehen. Eines Tages würde alles berichtet werden, und Sammael würde seinen Platz einnehmen unter den großen Rettern der Menschheit.
    In Dorians zehnter Nacht beim
Sentinel
kam, als die Büros leer waren und sogar Gwen das Gebäude verlassen hatte, der korpulente Reporter namens Randolph Hewitt in die Redaktion geschlurft. Bei ihm befand sich eine verschleierte Frau. Er bedachte Dorian mit einem verachtenden Blick, entließ ihn mit einem Schnaufen und führte die Frau in Mr. Spellmans privates Büro.
    Dorian stützte sich auf seinen Besen und sah die geschlossene Tür an. Er konnte Stimmen hören, Hewitts tiefes Brummen und die leisen, musikalischen Töne der Frau. Er hatte genug über das Zeitungsgeschäft gelernt, um zu bezweifeln, dass es den üblichen Vorgehensweisen entsprach, seine Informanten mitten in der Nacht heimlich ins Büro mitzubringen. Zumal alles an Hewitts Haltung darauf hinzudeuten schien, dass er darauf bedacht war, niemanden sonst von seinen Taten wissen zu lassen … besonders nicht, so nahm Dorian an, wenn sie mit den Morden am Flussufer zusammenhingen.
    Dorian griff seinen Besen und fegte Zigarettenstummel und zerknülltes Papier zu einem ordentlichen Haufen zusammen. In stillschweigendem Einverständnis waren er und Gwen einander so gut es ging aus dem Weg gegangen, sogar wenn sie bis spät in die Nacht arbeitete. Aber Dorian hatte immer etwas Zeit übrig, in der er durch Gwens Papiere ging und nach Beweisen suchte, dass sie Fortschritte bei ihren Nachforschungen um die Sekten-Geschichte gemacht hatte. Wie es schien, hatte sie kaum neue Informationen gefunden, die die Theorie ihres Vaters stützten.
    Es würde sie sicherlich interessieren, falls Hewitts Verhalten heute Nacht etwas mit der Story zu tun hatte, an der sie beide arbeiteten. Und Dorian ebenso.
    Er arbeitete sich wie zufällig weiter zum Büro des Chefredakteurs vor und hielt hier und da an, um einen Aschenbecher oder einen Papierkorb zu entleeren. Die Stimmen hinter der Tür wurden deutlicher. Er brauchte einige Minuten intensiven Zuhörens, ehe er die Stimme der Frau erkannte – und die Gefahr.
    Er begann gerade, sich von der Tür zurückzuziehen, als sie sich öffnete und die Frau, gefolgt von Hewitt, herauskam. Sie blieb stehen, als sie sich den

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