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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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Spitzenschleier über ihr Gesicht zog, und starrte Dorian an, als sei er ein Geist.
    “Wenn Sie mir folgen möchten, Miss Romana”, sagte Hewitt nervös.
    “Natürlich”, murmelte sie. Ohne Dorian eines zweiten Blickes zu würdigen, verließ sie vor Hewitt den Raum. Dorian beendete seine Arbeit, so schnell er konnte, sammelte sein Putzzeug zusammen und ging dann den Flur hinab zur Hausmeisterkammer.
    “Dorian.”
    Fast wäre er einfach weitergegangen, aber das feste Klopfen ihrer Absätze zeigte ihm, dass sie sich nicht würde abschütteln lassen. Er drehte sich zu ihr um.
    “Dorian”, wiederholte sie und schob ihren Schleier wieder zur Seite, “ich konnte es gar nicht glauben, als ich dich gesehen habe. Was zum Teufel tust du hier?”
    Dorian schob vorsichtig seinen Handwagen an die Wand und blickte ihr in die Augen. “Wie ist es dir ergangen, Romana?”
    “Offensichtlich sehr viel besser als dir.” Ihr Stirnrunzeln zeichnete eine feine Linie zwischen ihre geschwungenen schwarzen Brauen.
    “Das hier ist kaum der richtige Ort für eine Unterhaltung.”
    Sie ignorierte seine Warnung. “Du bist einer der Besten gewesen”, sagte sie, “du hättest jeden Preis verlangen können, nachdem Raoul gestorben war. Kyril hätte dich zum Leutnant gemacht, wenn nicht mehr, vielleicht sogar zum vollen Vasall. Und doch bist du hier …”
    “Ist Kyril jetzt dein Meister?”
    “Ja, und er wird gewinnen. Christof hat keine Chance.” Sie schüttelte ihren Kopf. “Du hast meine Frage nicht beantwortet. Was tust ausgerechnet du hier und spielst den Untergebenen bei einer Zeitung?”
    Dorian wusste, dass er sie jetzt nicht länger ablenken konnte. Er hatte bereits vermutet, warum sie hier war, und wenn er recht hatte, dann musste er wirklich ausgesprochen vorsichtig sein. Vorsichtig, Gwen nicht zu erwähnen … es sei denn, er konnte Romana dazu bringen, es selbst zu tun.
    Er zuckte mit den Schultern. “Du würdest es mir doch nicht glauben, wenn ich es dir erzählte.”
    “Versuch es.”
    “Ich brauchte Geld, um mich am Leben zu halten.”
    Sie platzte mit einem erschreckten Lachen heraus. “Dich am Leben? Wenn du wieder dazugehören könntest, zu deinem eigenen Volk?” Sie machte eine ungeduldige Handbewegung, zeigte auf den Handwagen mit seinem Eimer, den Mopp und den Besen. “Das ist kein Grund, Dorian. Keiner, den irgendwer dir abkauft.”
    “Dann glaube mir dies. Ich habe es satt, Meistern zu dienen, die Freude am Töten haben und nur deswegen Morde begehen.”
    Sie machte große Augen. “Bist du verrückt?” Sie berührte seinen Arm. “Vielleicht hat Raoul dich nicht so gut behandelt, wie er sollte. Das würde bei Kyril anders sein. Alles, was du tun musst …”
    “Ich habe nicht vor zurückzukehren.”
    Sie starrte ihn an und begann langsam zu begreifen. “Fühlst du dich schuldig, weil du deinem Meister so gut gedient hast?”
    “Ich bin nicht stolz auf mein vergangenes Leben.”
    “Und deshalb bist du hier? Um dich selbst zu bestrafen? Bei Vladimirs Eiern, Dorian, Schuld und Reue sind für Sterbliche, nicht für unsereins.”
    Dorian zog seinen Handwagen von der Wand und legte eine Hand um einen Besenstiel. “Warum bist du hier, Romana? Doch sicherlich nicht, um mich zu finden.”
    “Du hast gute Arbeit dabei geleistet, dich zu verstecken, Dorian. Ich kenne niemanden, der weiß, dass du noch lebst.” Sie sah zu dem Büro, in dem sie mit Hewitt gesprochen hatte. “Du kannst wetten, dass ich nicht hier wäre, um mit diesem grotesken Schwein von einem Mann zu sprechen, wenn ich keinen guten Grund dazu hätte.” Sie zeigte ihm die Ecken ihrer Zähne. “Kyril hat mich geschickt. Es scheint, als würde Hewitt ein paar Nachforschungen anstellen, die ihn ein wenig zu nahe daran führen könnten, uns zu finden. Ich sollte mich als Informantin ausgeben und ihm Aussagen anbieten, die ihn von unserer Spur abbringen.”
    “Du sprichst von den Morden am Flussufer?” Dorian ging einen Schritt auf sie zu. “Welcher Wahnsinn hat Kyrils Männer dazu gebracht, die blutleeren Leichen dort zu lassen, wo die Menschen sie finden konnten?”
    “
Wir
hatten nichts damit zu tun.”
    “Es war offensichtlich die Tat von
Strigoi
.”
    “Christofs Tat.”
    “Ich hätte ihn nie für so dumm gehalten.”
    Sie hob eine Schulter. “Es ist egal, wer es getan hat. Was wichtig ist, sind die Konsequenzen.”
    “Also ist es Hewitt, um den Kyril sich Sorgen macht?”
    Sie betrachtete eingehend sein Gesicht. “Gibt es

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