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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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nichts, dachte Mitch, sie hat verdient, was auch immer sie bekommt.
    Aber er liebte sie noch immer. Das war die Ironie an der Sache. Sie musste vor sich selbst gerettet werden, und er war der einzige Mann auf der Welt, der das tun konnte. Es reichte nicht, dass Spellman sie von der Arbeit bei der Zeitung suspendiert hatte. Er musste Gwen in Schutzhaft nehmen, auch wenn er dazu Gewalt brauchte. Und er musste Dorian Black loswerden.
    Keine Worte mehr. Jetzt oder nie.
    Seine Gedanken kamen stotternd zum Stehen, und er fand sich am Eingang zu einer Gasse wieder. Plötzlich wurde ihm klar, dass er keine Ahnung hatte, wo er war und ob Black ihm entwischt war.
    Er schlug mit der Faust gegen die nächste Steinmauer, wütend auf sich selbst. Ein Schuljunge hätte Black besser verfolgen können. Und wenn Black ihn gesehen hatte …
    Ein kratzendes Geräusch in der Gasse ließ ihn zusammenfahren. Wahrscheinlich ein Penner, dachte er, oder eine streunende Katze. Aber etwas an dem Geräusch und dem leisen Seufzen, das darauf folgte, ließ ihn aufmerksam werden. Er schaltete seine Taschenlampe an, tastete nach dem Schlagring in seiner Manteltasche und schlich sich in die Gasse.
    Ein Schatten … nein, zwei … standen kurz hinter dem Lichtpfad, den eine Straßenlaterne in den Eingang der Gasse leuchtete. Auf den ersten Blick sahen die Umrisse nicht anders aus als zwei Liebende, die sich umarmten, und Mitch zögerte. Aber dann sah er, dass die kleinere Gestalt reglos in den Armen der größeren hing. Ihr Kopf wiegte sich hin und her, ihr Körper regte sich nicht.
    Er zog den Schlagring über seine rechte Hand. “Was zum Henker machst du da?”, brüllte er. “Lass sie los!”
    Die größere Gestalt hob den Kopf. Ihre Augen leuchteten wie die eines Tieres, das in hellem Licht gefangen ist, und waren von einem roten Schatten überzogen. Weiße Zähne blitzten auf, und Mitch hörte ein Knurren, tiefer und bedrohlicher, als der bösartigste Straßenköter es hervorbringen konnte.
    Es war gerade hell genug, um ein Gesicht zu erkennen.
    “Black”, flüsterte Mitch.
    Dorian Black senkte seinen Kopf über den Hals der Frau. Etwas Dunkles und Flüssiges rann über ihre blasse Haut. Mitchs Magen zog sich vor Angst und Ekel zusammen.
    “Lass sie los”, sagte er.
    Als Dorian aufsah, waren seine Zähne nicht länger weiß. Er nahm die Frau bei den Schultern und setzte sie vorsichtig auf einer Kiste in einer Ecke der Gasse ab, die etwas weniger dreckig war als der Rest. Er richtete sich auf und sah Mitch mit diesen furchtbaren glänzenden Augen an.
    “Sie hätten nicht kommen dürfen”, sagte er.
    Mitch fühlte, wie seine Knie unter ihm nachgaben. “Du hast sie umgebracht.”
    “Habe ich das?” Dorian kam langsam auf Mitch zu, sein Gang gelenkig und in seiner Grazie bedrohlich. “Sehen Sie selbst nach.”
    “Du bist verrückt.”
    Black trat zur Seite. “Sehen Sie nach.”
    Neugierde und Mut waren Eigenschaften, die jeder gute Reporter in sich vereinen musste, und Mitch hatte es an beidem nie gefehlt. Er stahl sich an Dorian vorbei zu der Frau, seinen Schlagring immer noch fest in der Hand. Sobald er sich neben die Kiste kniete, konnte er sehen, dass sie immer noch atmete, auch wenn sie tief zu schlafen schien. Er berührte vorsichtig ihren Nacken und schob ihr brüchiges Haar zur Seite.
    Es gab keine Wunde. Kein Anzeichen, wo sie geblutet haben könnte. Sie schien vollkommen gesund zu sein.
    Und sie lächelte.
    Mitch schluckte den letzten sauren Rest seiner Angst hinunter und drehte sich zu Black um. “Was hast du mit ihr gemacht?”
    “Nichts, was ihr auf Dauer schaden wird.”
    “Du … du hast sie gebissen.”
    “Sehr aufmerksam, Mr. Hogan.”
    “Was zur Hölle bist du?”
    “Wollen Sie das wirklich wissen?” Black zeigte noch einmal seine Zähne, und Mitch bemerkte etwas, was ihm vorher nicht aufgefallen war. Die Schneidezähne waren spitz, und an ihnen hing Blut.
    “Gwen hatte recht”, sagte er.
    “Womit, Mr. Hogan?”
    “Die Sekte. Es gibt sie.”
    Black legte seinen Kopf zur Seite. “Welche Sekte, Mr. Hogan?”
    “Männer, besessen von Blut. Du bist einer von
denen
.” Er atmete keuchend aus. “Diese Leichen am Flussufer … hattest du auch damit etwas zu tun?”
    “Ich hatte nicht das Geringste damit zu tun.”
    Er lügt, dachte Mitch. Er musste. Zu viele Zufälle, erst fand Gwen Black in der Nähe des Tatortes, und dann … das hier. Aber Mitch schluckte seine Anschuldigung hinunter.
    “Du hast ihr Blut

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