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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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können.”
    Blacks Aussage trieb Mitch alle Luft aus den Lungen. “Drohst du mir?”
    “
Strigoi
sehen sich vielen Bedrohungen gegenüber. Meistens von Menschen.”
    Mitch fühlte sich wie gefangen im Albtraum eines Trunksüchtigen. “Dann überlebt ihr, indem ihr die Menschen umbringt, die von euch erfahren. Gwen –”
    Er hatte kaum begonnen, die letzten Worte zu formen, als sich kräftige Hände um seinen Hals schlossen. Druck auf seine Nerven lähmte ihn, und er hörte das Blut in seinen Ohren rauschen.
    “Ich könnte Sie umbringen”, flüsterte Black, “aber ich verlasse mich lieber auf Ihr gutes Urteilsvermögen.”
    Der Druck auf Mitchs Hals wurde stärker, und sein Blickfeld überzog sich mit einem roten Schleier. “Du … du hältst dich fern von ihr”, keuchte er. “Ich werde nicht …”
    Der rote Schleier wurde schwarz. Jeden Augenblick würde er das Bewusstsein verlieren, und dann war es nur noch ein kurzer Schritt bis in den Tod.
    “Es kümmert mich nicht, was Sie für meine Motive halten”, sagte Blacks Stimme von weit entfernt. “Aber Sie können Gwen nicht beschützen.”
    Mitch sackte in sich zusammen. “Du … ich …”
    “Hör mich an, Mensch. Du hast ein Geheimnis entdeckt, das dich das Leben kosten kann. Du wirst zu deiner Zeitung zurückkehren und kein Wort von dem, was du gesehen hast, verraten. Wenn Du es doch tust, wird man dich für einen Wahnsinnigen halten, wie Eamon Murphy.”
    Sogar so nahe an seiner Auslöschung besaß Mitch noch seinen Stolz. “Sie … würden
mir
glauben, wenn ich es ihnen sage.”
    “Du solltest beten, dass sie es nicht tun.” Black ließ Mitch abrupt los, der auf die Knie sank und mehrmals tief Luft in seine Lungen saugte.
    “Wie Du bemerkt haben wirst”, sagte Black, “lassen die Indizien darauf schließen, dass andere meiner Art hinter denen her sind, die die Existenz von
Strigoi
aufgedeckt haben. Ich kann sie vielleicht aufhalten. Du hingegen würdest nur ihren Tod herausfordern.”
    Mitch rieb sich den Hals. “Ich liebe sie.”
    “Tust du das? Oder willst du sie nur besitzen?”
    Noch nie in seinem Leben hatte Mitch so gerne einem Mann ins Gesicht schlagen wollen. Aber er wusste, dass das reiner Wahnsinn gewesen wäre. “Wenn du dich von ihr fernhältst”, sagte er, “dann sage ich ihr nichts.”
    “Kein Handel, Mr. Hogan. Sie werden den Mund halten oder Ihre Lebenszeit in Tagen messen.”
    Mitch versuchte aufzustehen und ballte seine Hände zu Fäusten. Er grub seine Nägel tief in seine Handballen, bis der Schmerz seinen Verstand klärte. “Wenn du glaubst, du kannst Menschen umbringen und damit davonkommen, dann kannst du dich auf was ge…”
    Aber Black war verschwunden. Es hatte kein Geräusch gegeben, keine Bewegung, die Mitch hätte wahrnehmen können. Black war verschwunden. Und Mitch noch am Leben.
    Erleichterung schwächte ihn für ein paar weitere Minuten, und dann brachte ihn ein ganz anderes Gefühl auf die Beine. Wut. Hass. Black hatte einen Trottel und einen Feigling aus ihm gemacht. Das tat niemand und kam ungeschoren davon.
    Er glaubte ihm. Er war jetzt überzeugt, dass es Vampire gab. Aber dieselben Legenden, die von ihrer Existenz berichteten, mussten ihm auch einen Weg verraten, sie zu töten.
    Mitch klopfte seine Hosen ab und ging auf unsicheren Beinen zu der jungen Frau.
    “Geh es Ihnen gut?”, fragt er.
    Sie schüttelte den Kopf, und ihre rote Perücke fiel über ihre Augen. “Was ist verdammt noch mal passiert?”
    Mitch überwand seinen Abscheu und bot ihr seinen Arm an. “Erinnern Sie sich nicht?”
    Sie blinzelte und lächelte wie ein Süchtiger, der noch die Nachwirkungen seines Lasters spürt. “Ich erinnere mich an einen Mann. Schick. Hat mir ’nen Zehner gegeben, aber was er danach gemacht hat …” Sie zuckte mit den Schultern.
    “Sie sind nicht verletzt.”
    Sie rieb sich den Hals. “Ne.” Sie kniff die Augen zusammen. “Willste ’n bisschen Spaß, Kleiner?”
    “Nein, aber ich bringe Sie gerne, wo immer Sie hinwollen.”
    “Schätzchen, ich hab noch die ganze Nacht zu arbeiten. Wenn du nicht willst, muss ich mir wen anders suchen.” Sie tätschelte seinen Arm, rückte ihren linken Schuh zurecht und schwankte aus der Gasse.
    Mitch starrte ihr hinterher. Wieso war sie noch am Leben? Warum war
er
es?
    Er trat aus der Gasse und sah die Straße entlang. Vielleicht gab es noch andere wie Black, die in der Dunkelheit ungesehen lauerten. Aber es war schon fast Morgen, und wahrscheinlich

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