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Die dunkle Prophezeiung des Pan

Die dunkle Prophezeiung des Pan

Titel: Die dunkle Prophezeiung des Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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einhergegangen waren. Und manchmal hatten sich die
Ehepartner bis aufs Blut bekämpft.
    »Nein,
Fay, das würde ich nie zulassen.« Lee hob wieder seine
Hand, als wolle er meine ergreifen, hielt sich aber im letzten Moment
zurück. »Ich kenne diesen Teil der Prophezeiung, aber er
muss sich nicht bewahrheiten. Ich meine, die Zukunft ist schließlich
nicht in Stein gemeißelt.«
    »Nein,
aber in ein magisches Buch geschrieben.«
    Er
lächelte leicht. »Vielleicht. Trotzdem würde ich dich
nie drängen. Es ist nur ein Buch. Es muss nicht die Wahrheit
sagen. Es hat uns auch nichts von den Drachen erzählt.«
    »Hat
es nicht?«
    »Nein.
Ich war vollkommen überrascht. Ich bezweifle mittlerweile, dass
das Buch der Prophezeiung wirklich die Zukunft weist. Es erscheint
mir eher wie eine Art Ratgeber. Es fände es vielleicht gut, wenn
wir beide heiraten, weil sich damit ein entscheidender Schritt für
die Elfen ergäbe. Aber es ist keine Verpflichtung.«
    Ich
atmete im Stillen auf. Es gab bestimmt schlimmere Ehemänner als
Lee. Aber wenn ich an Mildred, Felicity Stratton, Madame de Polignac
und all die anderen Frauen dachte, die ihm verfallen waren, war ich
froh, nicht ständig in der Angst leben zu müssen, eine
Nymphe würde meinen Mann betören. Und dann dachte ich an
Richard und all die Mädchen, die Poster von ihm in ihrem Spind
in der Schule hängen hatten. Eigentlich auch nicht viel besser.
Der Gedanke an Richard hatte auch noch einen bitteren Beigeschmack.
Nein, ich wollte nicht teilen. Ich sollte endlich Nägel mit
Köpfen machen und mit Jayden ausgehen.
    »Nein!«
    Lee
hieb mit der Faust auf den Tisch, dass alles Geschirr klapperte.
»Lass es uns wenigstens versuchen, Fay. Bitte. Was ich in der
Höhle gesagt habe, stimmt.«
    Ich
runzelte die Stirn. »Aber der Atem des Lindwurms war gar nicht
giftig.«
    Lee
rollte die Augen. »Verdammt, Fay, das meine ich nicht. Das
weißt du genau. Andere Mädchen würden mich als
Glückstreffer sehen. Du könntest mir wenigstens eine Chance
geben.«
    »Du
bist ganz schön eingebildet, FitzMor«, sagte ich
fassungslos. Der alte Lee war wieder zurück. Arrogant,
überheblich und selbstverliebt.
    »Und
du bist schon wieder eine harte Nuss, Morgan.« Lee fuhr sich
mit beiden Händen durch die Haare. Seine spitzen Ohren waren
überdeutlich zu sehen.
    Wir
beide starrten uns wütend an.
    Dann
atmete ich tief durch. »Ich glaube, es geht dir wirklich
besser. Können Elfen auch Feuer spucken, wenn sie wütend
sind?«
    Lee
lehnte sich zurück und zwei Sekunden später grinste er.
»Nein. Aber davon abgesehen, bringst du meine Magie total
durcheinander.«
    »Stimmt
nicht. Es zuckt immer noch, wenn du mich berührst. Also ist
langsam alles wieder beim Alten.«
    Lee
seufzte und stützte seinen Kopf in die Hand. »Scheint so«,
sagte er. Aber es klang traurig.
    »Komm
schon, FitzMor, Montag gehen wir wieder in die Schule und du kannst
dich von allen Mädchen anhimmeln lassen. Ist das nicht ein
kleiner Lichtblick?«, sagte ich jovial.
    Er
kniff die Augen zusammen. »Weißt du, Morgan, dein Humor
hat mir echt gefehlt. Sogar in dieser Höhle.«
    »Na,
so was«, meinte ich leichthin. »Ich fand Reggie recht
witzig. Dafür waren deine Verwandten ziemlich frech.« Ich
erzählte ihm von meinem kleinen Ausflug ins Elfenreich.
    Wie
erwartet machte Lee große Augen. Als ich von Avalon berichtete,
verdüsterte sich sein Blick. »Oh, Fay, jetzt hast du alles
zerstört«, rief er entrüstet. »Ich hatte mich
so darauf gefreut, dich dort rumzuführen. Wer hat dir alles
gezeigt?«
    »Was
heißt gezeigt. Zwei Wachmänner haben mich hin gebracht und
dann durfte ich die Schule besuchen«, versuchte ich ihn schnell
zu beruhigen. »Liam und Fynn haben mich ein wenig rumgeführt,
aber nur durchs Schulgebäude. Ich war genau drei Tage da und
dann war ich wieder in Versailles.«
    »Trotzdem«,
murmelte er enttäuscht.
    »Bald
sind Osterferien. Dann bringst du mich nach Avalon und wir erkunden
die Insel gemeinsam«, schlug ich vor, um ihn aufzuheitern. Es
wirkte.
    »Ja.
Das können wir machen. Liam, hm?«
    Ich
wurde ein wenig verlegen bei seinem durchdringenden Blick. »Du
stehst auf Dunkelhaarige, wie es scheint. Richard. Liam …«
    Ich
rollte die Augen. »Dafür warten die Elfinnen und
Halbelfinnen sehnsüchtig auf deine Rückkehr. Deine und
Ciarans wohlgemerkt. Ich wurde ganz schön nach euch
ausgequetscht. Du hast ein paar hartnäckige Verehrerinnen an
dieser Schule.«
    »Nur
da?«
    Ich
hob eine Augenbraue. »Und

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