Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die dunkle Prophezeiung des Pan

Die dunkle Prophezeiung des Pan

Titel: Die dunkle Prophezeiung des Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
Vom Netzwerk:
die Achseln. »Dann helfe ich dir.«
    Sein
Grinsen erlosch. »Ehrlich? Einfach so?«
    »Was
glaubst du, wer dich bis jetzt gewaschen hat? Hermes, FedEx und UPS
kannst du in der Pfeife rauchen. Mit denen habe ich eh noch ein
Hühnchen zu rupfen.« Die drei Arroganzen hätten sich
ja mal melden können. Immerhin hatten sie gesehen, wie der
Taxifahrer und ich Lee vorbeischleppten.
    Aber
Lee wirkte auf einmal verlegen. »Du hast mich ausgezogen und
gewaschen?«
    Ich
verbiss mir ein Grinsen. »Sagen wir mal so, ich könnte mir
hässlichere Körper vorstellen.«
    Seine
Mundwinkel zuckten wieder und auf der Nase bildeten sich die kleinen
Fältchen. »Ich denke, ich komme alleine klar.«
    Ich
musterte ihn wie ein Arzt einen Patienten auf der Intensivstation.
»Du hast dich überraschend schnell erholt, dafür,
dass du vorgestern noch näher am Elfenhimmel warst als auf der
Erde.«
    Er
lächelte entschuldigend.
    Ich
schaltete. »Oh. Klar. Elfending.«
    Die
Fältchen vertieften sich und er nickte. »Elfending.«
    Eine
halbe Stunde später saßen wir beide gekämmt und
gewaschen vor der zweiten Runde Rührei mit gebratenem Schinken
in der Küche. Lee konnte gar nicht genug essen. Das Tablett war
leer gewesen, als ich aus der Dusche gekommen war.
    Ich
hatte ihm eine Kurzversion von den Eröffnungen des Lindwurms
erzählt. Er wollte auch alles über die letzten Wochen hören
und war mehr als erstaunt darüber, dass Ciaran sich als Lehrer
an unserer Schule betätigte.
    »Wie
konnte Reggie dich gefangen nehmen?«, fragte ich neugierig.
    »Drachen
haben ihre eigene Magie. Man kann einen Elfen zwar nicht töten,
solange wir unsere Elfenmagie in uns haben, aber sie können uns
schwächen. Ich bin in eine seiner Fallen getappt. Der Wachmann,
Connor, wurde überrumpelt. Er hatte keine Gelegenheit mehr,
seine Magie richtig einzusetzen.«
    Mir
kam ein Gedanke, als ich seine zerschundenen Handgelenke sah. »Hat
Reggie diesen Connor umgebracht? In der Zwischenzeit ist ein weiterer
Wachmann, Morag oder so ähnlich, auf die gleiche Weise getötet
worden.«
    Lees
Blick verdüsterte sich. »Monahan? Er war der
stellvertretende Hauptmann. Er ist auch tot?«
    »Am
Loch Ness wurde seine Leiche gefunden. Ciaran musste ein paar Tage
dorthin und Hinweise sammeln. Viel hat er nicht gefunden. Aber jetzt
ergibt das Stück Hornhaut am Tatort, das aussah wie eine Kralle,
einen Sinn. Und der menschliche Fußabdruck«, klärte
ich ihn auf. »Glaubst du, Reggie hat die beiden getötet?«
    »Ich
kann nicht genau sagen, wer, aber es war definitiv ein Drache. Wir
müssen davon ausgehen, dass es mehrere gibt. Dabei haben wir
geglaubt, dass sie seit zweitausend Jahren ausgestorben sind. Oberon
wird nicht erfreut von diesen Entwicklungen sein.«
    Sollte
ich ihm von Reggies Eröffnung erzählen? Wie würde er
reagieren? Was, wenn er mich den Elfen auslieferte? Würden sie
mich töten?
    »Was
ist los? Was hat dir der Drache noch erzählt?«
    Erschrocken
rutschte meine Gabel ab und ein Teil Rührei landete auf Lees
Schoß. Er wischte es auf.
    »Woher
…?«, sagte ich und sah ihn an.
    Ein
Fehler.
    »Glaubst
du das wirklich? Dass du ein Drachenkind bist?«
    Anscheinend
hatte ich das Gedankenverbergen doch nicht drauf. »Reggie war
sich sicher«, sagte ich leise.
    Lee
ergriff meine Hand. Ein leichter Stromschlag durchzuckte uns und
sofort ließ er sie los. »Mist. Das hatte ich ganz
vergessen.« Er sah aus, als wäre er zutiefst frustriert.
    »Das
habe ich nicht gefühlt, als ich dich gewaschen haben«,
erinnerte ich mich. »Hat das was mit deiner Magie zu tun?«
    Lee
aß seine Eier und nickte nur stumm.
    Das
erinnerte mich an etwas anderes. »Eamon hat mir da was erzählt
…«
    Jetzt
hatte ich wieder Lees volle Aufmerksamkeit.
    »Steht
tatsächlich in dem Buch der Weissagung, dass wir beide heiraten
werden?« Ich sah seinen Adamsapfel hüpfen. Er
hatte es gewusst .
    »Fay,
ich wollte nicht … ich meine … das ist so …so …«
    »Absurd?«,
half ich ihm.
    »Nein«,
rief er. »Bedrängend. Zumindest für dich. Ich hatte
über dreihundert Jahre, um mich an den Gedanken zu gewöhnen.
Ich fand es auch nicht schlimm. Es war nun mal Fakt.«
    »So
wie die Ehen in feudalen Zeiten, als man wegen Mitgift und Ländereien
heiratete?«, sagte ich trocken. Ich hatte das Essen aufgegeben.
Es schmeckte nicht mehr.
    »Für
mich war es so. Ja.«
    O
Gott. Das wurde ja immer schlimmer. Ich wusste aus den
Geschichtsbüchern, dass diese Ehen immer mit parallelen
Geliebten

Weitere Kostenlose Bücher