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Die dunkle Seite des Mondes

Die dunkle Seite des Mondes

Titel: Die dunkle Seite des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sich mit atemberaubender Plötzlichkeit ab, Energieversorgungen wurden unterbrochen, aber es war zu spät. Innerhalb des großen silberfarbenen Ringes begann etwas zwischen der Luft zu schillern, dehnte sich zu einer rasierklingendünnen Scheibe aus Nichts und wölbte sich weit in die Halle hinein. In hektischer Flucht rannten die Moroni-Ameisen durcheinander, versuchten, sich hinter tonnenschweren Geräten und auf weit ausgreifenden Laufstegen in Sicherheit zu bringen. In völliger Lautlosigkeit verschluckte das Übergangsfeld einen Teil der Hallendecke, die plötzlich kürzer zu sein schien. Fels wurde bis an die Belastungsgrenze verspannt und platzte auseinander. Platten von mehreren Metern Kantenlänge segelten mit majestätischer Langsamkeit herab. Das Feld verschlang Moroni-Ameisen, ließ Teile des eigenen Podestes und der schon auslaufenden Maschinen verblassen und zeichnete blasse, grüne Schimmer in die Dunkelheit der Halle hinein. Niemand bemerkte die winzigen grünen Schatten, die sich aus dem tobenden Übertragungsfeld lösten und verschwanden, indem sie einfach durch den Fels glitten. Eine Maschine, die plötzlich in einem unmöglichen Winkel geknickt war, explodierte, und eine zwei Meter durchmessende Linse aus Quarzglas spannte sich wie unter einer unsichtbaren Schockwelle, die sich nicht durch Materie auszubreiten schien, und zersprang in tausend Stücke. Die riesigen Scherben aus dem Deckengewölbe erreichten den Boden und zermalmten Baugerüste, Aufbauten und Bedienungspersonal. Es wirkte, als würde der Transmitter nicht die Dinge selbst verformen, wohl aber den Raum, in den sie eingebettet waren. Das Feld faltete den Raum, trennte Säume ab, schnitt Löcher hinein und setzte seine eigenen Nähte hinein, und alles, was sich in diesem Raum befand, mußte der Bewegung folgen, wurde zerstückelt, verbogen, in Fetzen gerissen … auf rätselhafte Weise ausgedünnt.  Eine weitere Explosion blockierte die letzte laufende Maschine, und der Spuk verschwand so rasch, wie er begonnen hatte. Trümmer senkten sich zu Boden, fügten sich unter ohrenbetäubendem Lärm in das Durcheinander auf dem Hallenboden ein. Nach einer Weile begannen sich die Überlebenden zu regen und begannen in stoischer Ruhe mit den Aufräumungsarbeiten. Eingeschlossen in den brandgeschwärzten Trümmern einer Plattform regte sich etwas, unbemerkt von den herumeilenden Moroni. Das Wesen, das einmal den Namen Kyle getragen hatte, erwachte langsam aus seinem tiefen Schlaf, reckte sich und probierte vorsichtig seinen neu erworbenen Körper aus. Undeutlich registrierte er am Rande seines Bewußtseins die Katastrophe, die gerade stattgefunden hatte. Schmerzen überlagerten seine Wahrnehmungen. Die Wirbelsäule war mehrfach gebrochen, und bevor der Heilungsprozeß abgeschlossen war, hatte er keine Kontrolle über seine Beine. Eine stählerne Verstrebung hatte sich tief in seinen Rücken gebohrt, eine Folge der Druckwelle, die Kyle in den Überresten des Treppengeländers aufgespießt hatte. Das veränderte Gewebe schloß die Strebe ein und versuchte, den Fremdkörper zu beseitigen. Wenn er noch Tage dort gelegen hätte, würde sein Körper die diamantharte Legierung einfach absorbiert haben, aber auf rätselhafte Weise wußte er, daß er keine Zeit haben würde. Er erkannte nun den Zweck seiner Verwandlung, und deshalb begrüßte er sie, statt insgeheim dagegen anzukämpfen. Hartmann hatte überhaupt nicht bemerkt, wieviel hinhaltenden Widerstand der frühere Kyle dem Prozeß entgegengesetzt hatte, welcher von ihm schon während des letzten Transmittersprungs Besitz ergriffen hatte. Nun unterstützte er die Verwandlung, die sich nach seinen schweren Verletzungen mit der Geschwindigkeit einer nuklearen Kettenreaktion entwickelte. Den schweren Brandverletzungen, die die Regenerationsfähigkeit eines Megakriegers überfordert hätten, verdankte er eine glänzend schwarze, starre Haut, die ihn mit dem rußbedeckten Trümmergewirr der Raffinerie zu einer Einheit verschmelzen ließ. Inzwischen waren verschiedene Organe seines Körpers in der Lage, ihn auch auf andere Weise vor Entdeckung durch die Moroni-Ameisen zu schützen. Er hätte sich zwischen ihnen bewegen können wie eine Messerklinge in der Luft, aber noch war die Zeit dazu nicht gekommen. Ohne die peinigenden Schmerzen zu beachten, die seine wachsende Muskulatur zittern ließen, spannte er sich und drehte sich langsam in der kleinen Nische aus Schutt und Trümmern, in der sein

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