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Die dunkle Seite des Mondes

Die dunkle Seite des Mondes

Titel: Die dunkle Seite des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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unmittelbar neben der Transportstrecke standen. Sie blieben unbemerkt. Charity atmete auf. »Wieviel Zeit haben wir noch, bis die Störungen zu stark werden?« »Drei Minuten«, sagte der Würfel überzeugt. Ein Scheinwerfer streifte sie, als er von einer Ameise auf einen anderen Teil der Baustelle gerichtet wurde. Charity konnte nicht glauben, daß man sie noch immer nicht entdeckt hatte. Sie lagen wie auf dem Präsentierteller. Anscheinend trafen Hartmanns Behauptungen über die Dummheit dieses armseligen Haufens Moroni-Sklaven zu. Die einzelnen Insekten zeigten in etwa soviel Initiative wie ein elektronischer Türöffner. Dann ruckte das Transportband heftig nach vorn und hielt mitten in der Halle an.
Kapitel 11
    Hartmann und Net hatten das Glück, bereits im dritten Anlauf einen unverschlossenen Gleiter zu finden. Die Moroni waren dabei gewesen, das große Diskusschiff zu entladen, als sich die Jared-Infektion unter ihnen verbreitet hatte. Eine Ameise lag reglos auf der Zugangsrampe, nur ein paar Meter entfernt, die Zangen noch immer um einen Transportbehälter geschlungen. Der Gleiter selbst war leer, eine Tatsache, die sie mit Erleichterung zur Kenntnis nahmen. Obwohl gelähmt, waren die Krieger noch immer gefährlich, und es wäre ihnen schwergefallen, einen von ihnen aus dem Gleiter zu entfernen. Hartmann benötigte einige Zeit, ehe er sich mit den Kontrollen zurechtfand, während Net seine Verbände erneuerte. Die Wirkung der schmerzstillenden Medikamente begann nachzulassen, und vermutlich war der dumpfe Schmerz das einzige, was Hartmann noch auf den Beinen hielt. Der Weg zurück in die Halle hatte ihn erschöpft, ganz zu schweigen von der Begegnung mit seinen Gespenstern. Im Computerraum waren alle Bildschirme mit einem Wort beschrieben gewesen, als er hinter Net hergegangen war. BEEILUNG Er empfand nichts Tröstliches bei dem Gedanken, daß irgend etwas sie sorgfältig im Auge behielt. Bei Licht betrachtet, konnte er an seiner gegenwärtigen Lage überhaupt nichts Erfreuliches entdecken. »Worüber denkst du nach?« fragte Net.  »Darüber, daß ich vor kurzem noch in so einen Gleiter hineingeklettert bin, um mich selbst, den Transmitter und alles andere in die Luft zu sprengen.« Er holte tief Luft. »Ist das wirklich erst zwei Tage her?« »Was ist eigentlich passiert?« »Ich habe Gespenster gesehen«, antwortete er. Net warf ihm einen Blick zu, die Finger in einen Verbandstreifen verschlungen. »Diese Gespenster?« »Sie haben irgendwie meine Waffe zerstört und mich zu Tode erschreckt.« Er fragte sich, ob sich Charity Laird darüber klar war, daß diese Gespenster mehr sein konnten als hilflose Illusionen in den Köpfen anderer Leute. »Diese Gespenster machen dir zu schaffen«, sagte Net, als sie den letzten Druckverband angelegt hatte. Hartmann zwang sich zu einen Lächeln. »Nun, sie haben mir das Leben gerettet.« Er faßte ihr Handgelenk. »Und dir auch. Es wäre ein sinnloser Tod gewesen.« Das Mädchen sah ihn mißtrauisch an. »Ich denke, sie haben dich nur aufgehalten, weil es der falsche Zeitpunkt gewesen wäre«, sagte sie trocken. Hartmann nickte nach einer Weile schweigend. »Ich starte jetzt den Gleiter«, sagte er und griff nach den Kontrollen. Er ließ beide Türen der Zugangsschleuse geöffnet. Der Antrieb begann zu summen, und Scheinwerfer leuchteten den Hangar vor dem Diskus aus. Die Moroni lagen wie reglose Skulpturen auf dem Boden verstreut. »Wenn ich daran denke, daß sie noch am Leben sind …« sagte Net schaudernd. »Denk nicht weiter darüber nach«, sagte Hartmann. Er nahm ihre Hand und drückte sie. Sie lächelte. »He«, sagte sie, »du brauchst sie nicht …« » … gleich zu brechen.« Sie mußten lachen, und ein Teil der Anspannung fiel von ihnen ab. Er zog den Gleiter langsam in die Höhe und ließ ihn über die nächste Reihe hinweg auf das Tor zu treiben. Das Schiebetor wirkte wie eine massive Wand aus Stahl, aber er wußte, daß die Laserkanonen des Gleiters die viele hundert Tonnen schwere Platte einfach auseinanderreißen würden. Er stoppte die langsame Drift, als sie noch etwa fünfundzwanzig Meter vom Tor entfernt waren, entsicherte die Waffensysteme und lehnte sich zurück, um zu warten. »Wie lange wird es dauern?« fragte Net, und ihre Stimme bebte. »Nicht allzu lange«, sagte er, um überhaupt irgend etwas zu sagen. Er hätte es selbst gerne gewußt. »Wenn nichts schiefgeht«, fügte er hinzu. Im Zweifelsfalle würde die

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