Die dunklen Farben der Begierde (German Edition)
ihren Hals zu küssen. Ihr Atem war weich und warm, ihre Berührungen langsam und verführerisch. Ihre Hände tasteten sich wieder aufwärts, schoben dabei das Hemd über ihre Beine nach oben, streiften dann über die leichte Wölbung ihres Bauches, um sich unter ihre Brüste zu schmiegen. Sie ließ einen Finger über die schwungvollen Kurven an deren Unterseite fahren, schob die zusammengeknüllte Seide in die Falten darunter.
Lucy holte zitternd Luft. Ihr Körper prickelte unter Olivias leichter, beruhigender Liebkosung. Sie schloss ihre Augen, fühlte, wie sich Hände um das Gewicht ihrer Brüste schlossen und Fingerspitzen über ihre Nippel strichen. Ein Wimmern blieb ihr im Hals stecken, und aus der Fülle ihres Busens sprang ein Funke auf die Spitzen über. Unter der Seide verhärteten sie sich, deutlich hervorspringend und erregt. Das Lustgefühl kam unerwartet, war jedoch süß und stark.
Sie sah Olivia im Spiegel an. «Galt dein Vorzug schon immer Frauen?», fragte sie schüchtern.
Olivia warf ihr ein liebes Lächeln zu. «Nein», sagte sie. «Ich habe immer beides gemocht. Ich habe niemals verstanden, wie man entweder nur Muskeln oder nur sanfte Kurven begehren kann. Ich fühle mich in erster Linie von Menschen angezogen, erst in zweiter Linie von Körpern.» Sie gab Lucy einen Kuss hinters Ohr. «Und in letzter Zeit waren die netteren, interessanteren Menschen in meinem Leben eben Frauen.»
Lucy öffnete die obersten beiden Knöpfe an ihrem Hemd, ein zögerndes Eingeständnis ihrer Begehrlichkeit. Olivia ermunterte sie mit einem Blick, der verlangend, aber auch nachsichtig war. Lucy fuhr fort, ihr Unterkleid zu öffnen, immer noch ein bisschen beklommen.
«Warum bewahrst du darüber so ein hartnäckiges Stillschweigen?», fragte Lucy.
Olivia schob die Seide von Lucys Schultern und legte die Hügel mit ihren korallenroten Spitzen frei.
«Weil es so besser ist», antwortete sie, während sie Lucys Haar nach hinten strich, «wenn man bedenkt, in was für einem Geschäftszweig ich tätig bin. Manche Männer sind darin wirklich merkwürdig: Sie fühlen sich davon bedroht oder abgestoßen. Und dann gibt es wiederum andere, die von der Idee vollkommen begeistert sind. Beides finde ich überaus anstrengend.»
Sie knabberte an Lucys Ohrläppchen und massierte ihre nackte Haut. Erregung durchrann Lucy, und sie stöhnte leise.
«Du hast schöne Brüste», murmelte Olivia. «Komm, steh auf.»
Langsam erhob sich Lucy. Sie sah ihre Freundin an, sah ihr direkt in die haselnussbraunen Augen und nahm jeden Atemzug, den sie tat, ganz bewusst wahr. Mit geschickten, zarten Fingern ließ Olivia das halb geöffnete Hemd an Lucys Körper herabgleiten. Die Seide sank flüsternd zu Boden.
«Ah, wie köstlich und weiß», schnurrte Olivia.
Ihr Blick strich über Lucys Nacktheit, während sie die goldenen Bänder ihres eigenen Umhangs öffnete und den Chiffon von ihren Schultern rutschen ließ. Olivias blasse Haut war glatt und glänzend, ihr Körper überaus straff und geschmeidig. Die Spitzen ihrer üppigen Brüste waren feste Perlen, die von riesigen rosafarbenen Höfen umgeben waren. Sie ging auf Lucy zu und zog sie an sich. Ihre Brüste drückten sich aneinander, weich und erwartungsvoll, und ihre Nippel berührten einander.
Olivia legte ihre Lippen auf Lucys und hauchte einen Kuss darauf. Tropfen des Verlangens ergossen sich in Lucys Spalte und blieben dort. Sie hatte schon darüber nachgedacht, wie sich ihre Körper wohl zusammen anfühlen würden, aber aus irgendeinem Grund hatte sie dabei nicht an Küsse gedacht. Deren Intimität erregte sie, und sie antwortete darauf mit hungrigem Mund und zärtlichen Händen. Sie ließ sie über den Rücken der Frau gleiten, umfing ihren Hintern und streichelte die Rundung ihrer Taille. Es entzückte sie, dieses seidige, geschmeidige Fleisch zu spüren, und sie ließ lustvoll ihre Hüften kreisen, wobei sie ihre Scham gegen die von Olivia drückte. Wärme pochte in ihrer Spalte, schwer und intensiv.
Die Tür knarrte, und Lucy schrak auf. Lord Julian kam herein und hielt abrupt inne, als er sie erblickte.
«Was zum Teufel …», rief er aus, starrte sie ungläubig und mit offenem Mund an.
Lucy sah ihn an. Sie hatte eine solche Reaktion erwartet, zumindest erhofft, als sie dies arrangiert hatte. Aber nun erschien es ihr plötzlich unangemessen und dumm.
«Geh bitte, Julian», murmelte sie, und sie meinte das wirklich ernst.
«Lass ihn doch bleiben, wenn es ihm gefällt»,
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