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Die dunklen Farben der Begierde (German Edition)

Die dunklen Farben der Begierde (German Edition)

Titel: Die dunklen Farben der Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Lloyd
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Um sie herum bewegten sich unruhig die «Nymphen», deren Chiffongewänder in Braun- und Gelbtönen hinter ihnen herwaberten. Ein Mann im Anzug saß da, beobachtete ernst das Geschehen und hatte dabei seinen Arm auf den Tisch gestützt. Ein anderer saß am Klavier, mit dem Rücken zu dem lebenden Bild, und spielte eine schwermütige Melodie von Liszt.
    Schlanke Hände streckten sich nach Venus aus, und der Stoff begann zu fallen, erst ein Hauch von Saphir, dann ein Hauch von Jade. Die Frau stand majestätisch, unbeweglich da, während die Schleier an ihr herabsanken. Allmählich trat ihre Nacktheit zutage, volle, sinnliche Kurven und makellos weiße Haut. Als sie vollkommen unbekleidet war, trat sie aus den Kleidern heraus, die ihre Füße umschäumten, und tat einen Schritt nach vorn. Venus war dem Meer entstiegen, und sie war rasiert.
    Ihre Scham war eine bloße Erhebung, die von einer karminroten Spalte geteilt wurde, und die Nippel ihrer vollen, schönen Brüste waren aufreizend rot geschminkt. Vor ihr kauernd, ließen die Nymphen eine Vielzahl von Händen über ihre schimmernden weißen Schenkel streifen. Venus warf ihren Kopf zurück und begann, sanft in den Hüften zu kreisen. Sie liebkoste ihren leicht gewölbten Bauch und ließ dann ihre Finger um die Rundungen ihres Busens gleiten. Sie streichelte deren dunkelrote Spitzen und reizte sie so lange, bis sie aussahen wie runzelige Krönchen.
    Etwas tiefer bewegte sich eine Hand auf die hängenden Lippen ihrer Scham zu. Venus stellte sich ein wenig breitbeiniger hin, um den Fingern ein Eindringen in das pralle Ding zu ermöglichen. Sie bebte und bewegte ihr Becken mit immer größerer Dringlichkeit. Ihr Mund öffnete sich, und ihr Gesicht entspannte sich in einer Erregung, die ganz offensichtlich nicht gespielt war. Die lustspendende Nymphe stopfte jetzt ihre Finger mit aller Kraft in die Höhle der anderen Frau. Ihr Arm stieß aufwärts, immer und immer wieder. Der Pianist ließ donnernd dramatische tiefe Töne erklingen, und Venus wand sich, während ihre Brüste sich in tiefen Atemzügen hoben und senkten.
    «Wie teuer verkaufen wir den Moselwein?», fragte Marldon, ohne sich umzudrehen.
    «Für zwölf Shilling die Flasche», kam Madame Janes schnelle Antwort zurück.
    Unten sprang Venus jetzt zierlich durch den Raum, streckte ihre Arme zu beiden Seiten aus, gestützt von je einer Nymphe. Sie bewegten sich mit leichtfüßiger Grazie, entzogen die nackte Frau den Blicken eines imaginären Publikums. Schwaden von hauchzartem Chiffon schwebten ihnen nach, und die Musik schwoll an und ab, schrill und schnell.
    «Und den Champagner?», erkundigte er sich.
    «Für dasselbe, Mylord.»
    Venus wurde vor den Stuhl befördert, auf dem der zuschauende Mann saß. Sie wiegte sich provozierend vor ihm hin und her, stellte einen Fuß auf den Tisch. Ihr Geschlecht war dem Blick des Mannes offen ausgeliefert. Als ein Abbild der Zügellosigkeit liebkoste sie ihre Brüste genau vor seinen Augen, bevor ihre Hand zwischen ihre geöffneten Schenkel hinabglitt. Sie ließ zwei Finger in die glänzende scharlachrote Furche fahren und tauchte sie dann in ihre klaffende Öffnung. In immer schnellerem Tempo besorgte sie es sich selbst, und ihre pumpenden Finger glänzten von ihren Säften, während sie schwer atmete.
    «Heb an auf fünfzehn», sagte Marldon und ging zu seinem Tisch zurück. «Die Gewinne sind mager.»
    Madame Jane reagierte verärgert, und ihre runden Wangen erröteten vor Empörung.
    «Das wird niemand bezahlen», protestierte sie. «Die Preise sind so schon hoch genug.»
    Marldon warf ihr einen scharfen Blick zu, und sofort war sie still. Er zog seinen Ledersessel an den Tisch und ließ sinnend seine Augen über das geöffnete Kontobuch gleiten. Nebenbei klappte er den Deckel einer silbernen Dose auf, nahm eine schlanke Zigarre heraus, beschnitt sie und nahm sie zwischen die Lippen.
    «Nun?», fragte Jane mit unverhohlener Gereiztheit. «Was haltet Ihr von unserer neuen Vorstellung?»
    Marldon hielt ein brennendes Streichholz an seine Zigarre. Deren Spitze glühte rot auf, als er tief inhalierte. «Medici wird sich im Grabe umdrehen», sagte er und ließ eine Rauchwolke entweichen.
    «Pah», reagierte sie beleidigt. «Eines Tages werden diese Mädchen etwas auf die Bühne bringen, was selbst Sie superb finden.»
    Er blätterte eine Seite des Kontobuchs um. «Das wage ich zu bezweifeln», meinte er und ging gelangweilt die Zahlen durch. «Lass uns jetzt allein, Jane.

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