Die dunklen Farben der Begierde (German Edition)
und seine Hände abschütteln könnte. Aber sie tat es nicht, weil, solange Marldon sich seiner Dominanz rühmen konnte, Gabriel gewiss in Sicherheit war. Aber es brach ihr fast das Herz, sich vorzustellen, wie er leiden musste.
«Mylord», sagte sie und täuschte Ruhe vor. «Ich vermag nicht zu begreifen, weshalb Ihr diesen Gentleman hier eingeladen habt, wenn Ihr selbst doch mit so sicherer Gewissheit in mir lesen könnt.»
«Nicht mehr als ein wenig Ablenkung», antwortete er scherzend. «Ich dachte, vielleicht würde dir neben meinem Körper zur Abwechslung mal ein wenig andere Unterhaltung gefallen. Immerhin hattest du diesen jetzt schon so häufig, Clarissa. Wirst du seiner noch nicht müde?» Er bedeckte ihre Brüste mit seinen Handflächen und küsste sie in den Nacken, wobei seine Zähne scharf und seine Koteletten ein wenig kratzig über ihre Haut zogen.
«Nein, das bin ich nicht», sagte sie und hoffte, ihn damit locken zu können. «Wohingegen ich langsam dieses Gentlemans müde werde. Mylord, ich habe Euch seit fast zwei Tagen nicht gesehen.»
Marldon lachte roh. «Ich frage mich, ob es in den Fähigkeiten des Doktors liegt, uns zu sagen, wie oft in dieser Zeit du masturbiert hast.»
Clarissa fühlte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. «Mylord, schickt ihn fort. Ich bitte Euch inständig.»
«Wie sehr ich dein Flehen liebe», antwortete er und ließ von ihren Brüsten ab. «Es ist selten, dass ich Gnade zeige, aber heute, denke ich, werde ich deinen Bitten Folge leisten.»
Er ging quer durch den Raum, um den samtenen Klingelzug zu betätigen. Unter dem Tisch stieß Clarissa mit dem Fuß vorsichtig Gabriel an. Er hob seinen Kopf und sah sie mit Augen an, in denen Schmerz und Wut standen. «Geh!», gab sie ihm mit einer drängenden Mundbewegung zu verstehen, die er mit einem deutlichen Nicken beantwortete, um zu zeigen, dass er die Gefahr erkannte. Als der Butler hereinkam, verließ Gabriel den Raum, gebückt und schlurfend wie ein alter Mann.
Clarissa beobachtete Marldon angsterfüllt und fragte sich, ob er wusste, dass sie die Verkleidung durchschaut hatte. Besser wäre es sicherlich, dachte sie, unschuldige Unwissenheit vorzutäuschen. Es gab eine geringe Chance, dass Marldon nicht um des Doktors wahre Identität wusste, und dann wollte sie ihn auf keinen Fall auf diesen Gedanken bringen.
«Wie bewegend zu hören, dass du mich vermisst hast», sagte er und forderte sie auf, sich von ihrem Stuhl zu erheben. «Gottlob bin ich kein Narr, dies für ein Zeichen der Zuneigung zu halten. Heb dein Kleid hoch, Clarissa. Zeig mir, wo genau du mich vermisst hast.»
Gehorsam schob sie den violettblauen Stoff hoch und hielt ihn gebauscht auf Taillenhöhe. In ihrem Kopf drehte sich alles, sie überlegte, ob Gabriel es wohl geschafft hatte, sicher aus dem Haus zu kommen. Vielleicht waren noch andere in Asham House, die ihm helfen würden, die Dienstboten zu überwältigen. Sie könnten binnen Augenblicken hier auftauchen und sie retten.
Sie öffnete ihre Beine für die Hand, die Alec ihr zwischen die Schenkel schob. Er ließ seine kundigen Finger wandern, liebkoste ihre Spalte und ließ ihren Kitzler empfindlich werden. Sie stöhnte leise, spürte, wie sie feucht wurde. Sie hasste ihn dafür, dass er Gabriel so gequält hatte, obwohl sie ihr Verlangen nach ihm nicht unterdrücken konnte. Sie versuchte, sich einzureden, dass sie den Mann beschützen wollte, den sie liebte, indem sie sich so lüstern anbot, und das so schnell, nachdem er gegangen war. Es war nur eine Methode, um Marldons Aufmerksamkeit von ihm abzulenken.
Aber all das beruhigte ihr Gewissen nicht. Sie wusste genau, dass, selbst als Gabriel dort gesessen hatte, Marldons Berührungen sie erregt hatten.
«Zieh es aus», sagte Marldon, und Clarissa streifte die lockere Seidenhülle über ihren Kopf. «Ich sollte dir mehr solche Kleider anfertigen lassen. Vielleicht auch eines, das vorn und hinten geschlitzt ist, damit ich dich jederzeit anfassen kann. Würde dir das gefallen, Clarissa?»
Es war ihr egal, aber sie murmelte leise, dass es ihr gefalle. Ihre Höhle sehnte sich danach, ihn zu fühlen, und sie ließ verlangend ihre Hüften kreisen. Lord Marldon öffnete seine Hose.
«Verzeih mir, wenn ich für dieses Mal sitzen bleibe», sagte er und zog sich einen Stuhl heran. «Die letzten beiden Tage haben mich weitaus mehr Energie gekostet als dich.»
Die Bemerkung traf sie, da sie ihr klarmachte, dass sie in seinem Leben nicht annähernd
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