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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Alarmiert sprang Flinx auf. Sofort schoss Pip unter seinem Hemd hervor, flatterte über ihm umher und hielt nach der Quelle für die plötzliche Unruhe Ausschau.
    »Ganz ruhig, altes Mädchen«, murmelte Flinx. Und an die KI gewandt: »Was war das?«
    »Einen Moment, bitte. Informationen werden verarbeitet ... Es ist zu einigen unvorhergesehenen Problemen beim Abschluss der Verbindung gekommen, die für Sie eingerichtet wurde. Ich muss die Verbindung jetzt trennen, um –«
    Der Bildschirm verschwand. Ebenso die Karte. An ihrer Stelle erschien eine kleine, gelb leuchtende Kugel, die zuerst nicht viel größer als Flinx' Nasenspitze war und die von lautem Zischen begleitet rapide wuchs. Hinter ihm regte sich die schlafende Elena.
    Geistesgegenwärtig eilte Flinx zu ihr, kniete sich neben sie, hob sie an und hievte sie sich über die Schultern. Sodann deaktivierte er hastig den Sicherheitsschirm der Zelle und trat in den Korridor hinaus. Ein Büroangestellter, der ihm entgegenkam, runzelte angesichts der leise stöhnenden Last des jungen Mannes die Stirn.
    »Hey, was ist hier los? Was fehlt dieser –?« Der Blick des Mannes fiel auf den sich rasant vergrößernden gelben Lichtball, der das nun für jeden einsehbare Büro ausfüllte, und er verstummte mit heruntergeklappter Kinnlade. Während Pip aufgeregt über seinem Kopf hin und her düste, gab Flinx Vollgas und preschte mit zitternden Beinen an ihm vorbei.
    »Lauf!«, rief er dem Mann zu.
    Verwirrt fuhr der Angestellte herum, um dem flüchtenden jungen Mann und der komatösen Sicherheitsangestellten auf dessen Schulter hinterherzuschreien: »Warum? Hey, wer sind Sie? Und was ist das überhaupt für ein Vieh da über –?«
    Der gelbe Lichtball dehnte sich plötzlich exponentiell aus und explodierte mit schier unglaublicher Gewalt. Die mörderische Applikation, die in den Eingeweiden der Ranglou-Handelsshell gebündelt worden war, hatte es geschafft, eine halbe Welt entfernt zum Gegenschlag auszuholen.
    Trotz seiner schlaffen Bürde, die inzwischen schon häufiger aufstöhnte, hatte Flinx das Gebäude fast durchquert und hielt bereits auf den nächstliegenden, deutlich gekennzeichneten Ausgang zu, als das sich aufblähende illegale Energil in dem verwaisten Büro detonierte. Doch eine so wichtige Anlage wie der Surire-Verteiler, so versuchte Flinx sich zu beruhigen, sollte über genügend selbstaktivierende Schutzmechanismen verfügen, um ernsthafte Schäden oder gar den Verlust von Leben zu verhindern. Unter seiner schwerer werdenden Last ächzend, hoffte er inständig, dass es so war. Lug und Trug, Heuchelei, Maskerade und Tücke, zu all dem war er gern bereit, wenn es ihm nur weiterhalf, mehr über sich selbst zu erfahren. Aber der Gedanke, möglicherweise für den Tod eines oder mehrerer Unschuldiger verantwortlich zu sein, gefiel ihm ganz und gar nicht.
    Sirenen, Pfeiftöne, hektisch aufblinkende Warnhinweise – das ganze Spektrum an akustischen und visuellen Alarmeinrichtungen schuf um ihn herum eine Phantasmagorie aus erregten Bildern und Lärm. Bisweilen stürmten andere Sicherheitsangestellte an ihm vorbei, um in den betroffenen Sektor zu gelangen. Sie beachteten ihn gar nicht. Und warum auch?, dachte er, während er weiterrannte. Er trug die gleiche Uniform wie sie und brachte eine offensichtlich verletzte Arbeitskollegin in Sicherheit. Alles deutete darauf hin, dass ihm die Flucht tatsächlich gelang – vorausgesetzt, er würde nicht im letzten Moment angehalten und genötigt werden, eine Tapferkeitsmedaille entgegenzunehmen.
    Je weiter er sich von dem Ort der Zerstörung entfernte, desto weniger Sicherheitspersonal war zu sehen. Dafür hasteten umso mehr fassungslose Techniker und bestürzt dreinblickende Verwaltungsangestellte über die Gänge. Er betete, dass Pip nun endlich unter seinem Hemd bleiben würde, und bog um eine Ecke. Kurz wurde sein Rückzug ausgebremst, als er darauf wartete, dass sich eine automatische Tür vor ihm aufschob. Während das durchdachte Sicherheitssystem den Zugang in den Komplex beschränkte, wurde der Weg hinaus nur wenig behindert. Kaum ein paar Augenblicke später fand Flinx sich in einem überdachten Parkbereich wieder zwischen Fahrzeugen aller Art – von teuer und edel bis nüchtern und schlicht.
    Er bückte sich, ließ seine unfreiwillige Gehilfin sanft von seiner Schulter auf die gummiartige Bodenfläche des Areals gleiten und lehnte sie mit dem Rücken gegen eines der abgestellten Gleiter. Die junge Frau würde

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