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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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eine Unterwasserröhre geradewegs ins Meer hinab, vorbei an einer Schule aufgescheuchter Jackfische und einem Schwarm schmollender Barrakudas und in einer engen Schleife wieder zurück, bevor er schließlich an der Endstation des Fahrgeschäfts anlangte. Dort hielt er sich nicht einmal so lange auf, um dem lächelnden menschlichen Kontrolltechniker auf die Frage »Wie war's?« eine Antwort zu geben.
    Nachdem er an dem medizinischen Scanner vorbei war, der ihm und allen anderen Fahrtteilnehmern attestierte, dass diese aufregende Erfahrung keine körperlichen oder geistigen Schäden hinterlassen hatte, eilte Flinx so unauffällig wie möglich hinaus auf die nächstgelegene Straße. Das allzeit betriebsame Tacrica brummte nur so vor Aktivität, Einheimische wie Touristen, ein zufriedenes Gewimmel, ganz wie in jedem anderen Ferienparadies auf der Erde – oder auch außerhalb.
     
    Zwei Minuten nachdem Flinx in der fröhlichen Menge untergetaucht war, erreichten ein Polizeitrupp und zwei grimmig dreinschauende Verteiler-Sicherheitskräfte auf ihren requirierten Magnetboards die Endstation. Rüde schoben sich die Männer vorbei an dem verstörten Fahrgeschäftpersonal, das die Ankunftskanäle überwachte, und schwärmten in die wogende Menge aus. Doch von dem drahtigen, hoch gewachsenen Rothaarigen, den sie suchten, war nirgendwo etwas zu sehen.
    Angespannt, wie sie waren, hatten sie nicht einmal die Fahrt genießen können.

4
    An diesem Abend streifte Flinx ziellos durch das leicht abschüssige, behutsam restaurierte Kolonialviertel der Stadt.
    Vor einem Informationsbildschirm blieb er stehen, um sich den lokalen Newsstream eines frei empfangbaren öffentlichen Nachrichtenkanals anzusehen. Aus dem Hintergrund vermeldete der Sprecher in sachlichem Ton, dass sich im Surire-Shell-Verteiler ein schwerwiegender Störfall ereignet habe. Demnach sei es in der Anlage zu erheblichen Sachschäden gekommen, und bis auf einen Notfall-Informationsdienst sei der Betrieb von Arequipa bis Iquique auf längere Sicht eingestellt worden. Einige Dienste, so erklärte der Sprecher mit angemessener Empörung, würden sogar erst in mehreren Wochen wieder bereitgestellt werden. Hinsichtlich der Ursachen für den Zwischenfall seien die Ermittlungen in vollem Gange.
    Mit gesenktem Kopf wandte sich Flinx von dem Bildschirm ab und presste die Lippen zusammen. Irgendwo, dachte er finster, generierte die Terranische Shell-KI in diesem Moment ein Protokoll.
    Die Straßenlaternen in dem historischen Viertel waren der Atmosphäre halber gedämpft, und zu dieser Zeit des Abends war es auf der Hauptstraße verhältnismäßig ruhig. Die wenigen Touristen, die jetzt hier flanierten, waren an dem romantischen Flair interessiert und nicht an ihren Mitspaziergängern. Eiffels Brunnen glitzerte in der milden Nachtluft, ein Denkmal sowohl für das handwerkliche Können als auch die Visionen eines längst verstorbenen Konstrukteurs, für den Eisen noch das ultimative Baumaterial gewesen war. Mithilfe moderner Werkstoffe und Verfahren hatten geschickte Restauratoren viel von der Baukunst des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts bewahrt. Selbst aus nächster Nähe waren die verstärkenden Nanotubes-Beschichtungen nicht zu erkennen.
    Flinx musste zum Hafen von Nazca und zu seinem Shuttle. Es gab keinen Grund, anzunehmen, dass die Behörden eine Verbindung zwischen seinem Eigentümer und dem gesuchten Flüchtigen herstellen würden und es bewachen ließen. Selbst wenn es ihnen irgendwie gelänge, seine Identität festzustellen, gab es doch nichts, was von seiner Person auf ein bestimmtes KK-Schiff hätte schließen lassen. Druvenmaquez hatte es gesehen, und zweifellos hatten sich auch einige seiner Besatzungsmitglieder ein Bild davon gemacht. Doch so sehr sich das Innenleben der Teacher auch von dem jedes anderen Raumers unterschied, rein äußerlich sah es wie ein x-beliebiges kleines interstellares Handelsschiff aus. Und Flinx trug gewissenhaft dafür Sorge, dass die Wartungssysteme seines Schiffs die externen Kennungsmuster regelmäßig modifizierten.
    Dennoch, er würde nicht eher durchatmen können, als bis er sich wieder innerhalb seiner vertrauten Räumlichkeiten befand. Das bedeutete, sicher an Bord des Shuttles auf dem Handelsraumhafen von Nazca zu gelangen, Starterlaubnis zu erhalten und es unbehelligt durch die Erdatmosphäre zu schaffen.
    Inzwischen funktionierte sein Talent auch wieder. Um ihn herum war die Atmosphäre mit mehr oder weniger

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