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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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hoch aus, um es zu erklimmen, oder zu schwierig zu erreichen. In der Ferne vermeinte er ein paar dunkle, träge wogende Umrisse ausmachen zu können, doch er war sich nicht sicher. Möglicherweise nur ein Streich, den das Licht ihm spielte, oder eine Luftspiegelung. Als er auf der anderen Seite des Felsgrats ein paar Schritte hinabgegangen war und noch einmal hinsah, waren die Schemen fort.
    Mit jedem Schritt, den er tat, machten seine Stiefel ein wahres Vermögen an Sammlerstücken zunichte. Immer wieder hielt er an, um seine Position zu bestimmen. Ihm war klar, dass sich die Besucher von der Crotase, um miteinander in Verbindung zu bleiben, ausschließlich einfachster Kommunikationstechniken bedienen würden, damit sie nicht irgendwelche luft- oder bodenbasierten AAnn-Überwachungseinrichtungen auf den Plan riefen; daher hatte er seinen Datenauswerter instruiert, jede noch so geringe elektronische Emanation aus dem genau eingegrenzten Gebiet anzumessen, in dem die anderen Menschen sich aufhielten. Inmitten der eindrucksvollen, fremdartigen Ödnis aus kristallinem Gestein hatte es jedes Mal etwas ausgesprochen Beruhigendes, wenn er das kleine Gerät zu Rate zog und aufs Neue bestätigt bekam, dass er sich auf dem richtigen Weg zu seinem geplanten Zielort befand.
    Mit der einsetzenden Dunkelheit legte sich über alles eine erdrückende Stille, nur dann und wann durchbrochen vom Ächzen eines seltenen Lufthauchs und einem nicht identifizierbaren, unbedrohlichen Zirpen. Der Wind, so wollte ihm scheinen, klang an diesem Ort so einsam und verlassen, wie er sich fühlte. Mehr aus Langeweile als aus Interesse strich er mit dem Scanner des Datenauswertungsgeräts über ein glitzerndes Büschel von funkelnden Nadeln, die sich unter einem umgekippten, abgeflachten Felsbrocken dicht zusammendrängten.
    »Molybdofornacit, Thometzekit, Ferrilotharmeyerit«, stellte das Gerät fest.
    »Ist recht.« Er schaute zu den unvertrauten Sternen empor und kicherte leise in sich hinein. Pip, auf seine Gemütsverfassung reagierend, veränderte auf seinem Bauch ihre Lage und blinzelte verschlafen zu ihm hoch. »Kein Eisen?« Immerhin etwas, das er aussprechen konnte, ohne sich dabei die Zunge zu brechen.
    »Zu einem geringen Anteil, aber das Grundelement ist Kupfer. Wünschen Sie eine Zusammenfassung aller in unmittelbarer Nähe vorhandenen Derivate?«, fragte das Gerät hoffnungsvoll nach.
    »Nein, danke.« Flinx' Interesse an den mineralogischen Wundern, die ihn umgaben, ließ sich bestenfalls als peripher bezeichnen. Sie waren ohne Emotionen.
    Wenngleich auch wunderschön. Wie zum Beispiel die erstarrten Wellen winziger, bräunlicher Kristalle, die einen Spalt zwischen zwei graugelben Felsen füllten, wenige Meter von der Stelle, die er sich zum Schlafen ausgesucht hatte. Im Schein seiner Anzugsbeleuchtung glitzerten sie wie ein Teich aus gesplittertem Glas. Während er seine auf der Brust ruhenden Finger betrachtete und versuchte, nicht an das behagliche, komfortable Bett zu denken, das in seiner Kabine an Bord der Teacher auf ihn wartete, gab er sich der Stille und Erschöpfung hin, den Boten des herannahenden Schlafs. Seine Augenlider flatterten, schlossen sich – und flatterten erneut.
    Waren diese unaussprechlichen mineralogischen Unfassbarkeiten das Einzige, was da auf ihn zukroch, als er den Blick darauf richtete, oder war da noch etwas anderes?
    Blinzelnd starrte er auf das Beet von Kristallen und runzelte die Stirn. Pip auf seinem Bauch rührte sich kaum merklich. Von hellem Braun, unterlegt mit dunkleren, rotbraunen Flecken, schien die kristalline Struktur sich nicht von den hundert anderen Gebilden zu unterscheiden, die er im Verlaufe des Tages gesehen und wieder vergessen hatte. Wie ihre ebenso bemerkenswerten Verwandten fingen sie das Licht ein und warfen es in schillernden Mustern zurück, selbst bei dieser schwachen Beleuchtung. Ganz sicher regten sie sich nicht. Nicht einmal ein heftiger Sturm hätte ausgereicht, um sie in Bewegung zu versetzen.
    Verdrießlich rutschte Flinx mit dem Hinterteil auf dem harten Stein hin und her und versuchte, eine bequemere Lage zu finden, als hoffte er, wenn er nur oft genug seine Wirbelsäule neu ausrichtete, am Ende doch noch eine weichere Stelle zu erwischen. Er schloss die Augen – doch nicht ganz. Durch den schmalen, offen gebliebenen Spalt glaubte er abermals die funkelnde Zusammenballung kleiner, emsiger Kristalle sich bewegen zu sehen, wenn auch nur ganz schwach.
    Das ist absolut

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