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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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eine halbwegs erträgliche Sitzposition zu finden, nahm er erleichtert zur Kenntnis, dass sich der bräunliche Stamm wenigstens nicht bewegte. So unerquicklich und prekär sein Logenplatz auch war, zumindest schien er fest genug im Boden verwurzelt. Weder geriet er unter seinem Gewicht ins Wanken, noch erbebte er, als einige der gierigen Flimmer sich gegen ihn warfen. Binnen nicht allzu langer Zeit, so hoffte er, vielleicht mit Anbruch des Abends, würden sie sich zu langweilen beginnen oder einfach aufgeben und wieder davonschweben, sodass er seinen Marsch fortsetzen konnte.
    Ein neues Geräusch drang an sein Ohr. Neugierig beugte er sich so weit nach rechts, wie es sein Aussichtsplatz zuließ. Drei der Flimmer hatten sich an der Basis des Stammes zusammengedrängt. Da Flinx nicht sehen konnte, was sie taten, dauerte es ein paar Augenblicke, bis er das Geräusch, das er hörte, einer ihm bekannten Tätigkeit zuordnen konnte. Und in dem Moment, wo er die Verbindung hergestellt hatte, begann sein Herz schneller zu pochen. Diese kleinen, spitzen Zähne waren in der Lage, auch noch andere Dinge in Stücke zu reißen als Fleisch.
    Sie nagten am Fuß seines Baumes.
    Mehr als nur ein bisschen beunruhigt ging Flinx seine Möglichkeiten durch für den Fall, dass sie es schafften, sich durch das harte Material durchzufressen. Dummerweise war ein hilfloser Absturz das Erste, was ihm in den Sinn kam. Sicher, er trug seine Enduralpistole bei sich, aber er hatte keine Ahnung, wie viel sie gegen die Flimmer ausrichten konnte. Wenn er in die Situation kam, sie benutzen zu müssen, würde vieles davon abhängen, ob sich die Viecher ihrer Beute vorsichtig näherten oder sich alle auf einmal auf ihn stürzten. Falls Letzteres zutraf ...
    Pip würde ihm helfen, doch die Kapazität der Giftsäcke in ihren Backen war begrenzt, und es brauchte Zeit, bis sie wieder aufgefüllt waren. Sein Hochsitz, der seine letzte Zuflucht darstellte, begann unheilvoll zu zittern. Während das Holz beständig ein nicht zu ignorierendes Beben auf Flinx' Kehrseite übertrug, griff er in die Tasche, zog vorsichtig die Überlebenspistole hervor und nahm den größten der Räuber ins Visier. Besser, er versuchte sie mit der Waffe zu verscheuchen oder zumindest die Größe des Rudels zu dezimieren, bevor sie sich komplett durch den Stamm gefressen hatten.
    Abermals erzitterte das Holz. Sorgfältig zielte Flinx mit der kleinen Endural nach unten, hielt jedoch jäh inne, als der Stamm plötzlich von einer ganz neuen Art von Vibration erschüttert wurde. Etwas oberhalb von dem Fuß des Gewächses schwollen die vorstehenden Knoten, die ihm bei seiner Kletterpartie Halt gegeben hatten, in alarmierender Weise an, wie ein Haufen entzündeter Eiterpusteln auf der Haut eines aknegeplagten Riesen. Doch die gefräßigen Flimmer schenkten diesem Phänomen nicht die geringste Beachtung. Als die Auswüchse sich immer weiter ausdehnten, wurde ihre stumpf graue Rinde beinahe durchscheinend. Flinx glaubte, in ihrem Innern Bewegungen ausmachen zu können, obwohl es ihm unmöglich war, deren Ursache zu erkennen.
    Schließlich platzten die angeschwollenen Knoten unter Hunderten von gedämpften Knallen auf. Eine Kaskade klarer, kühler Flüssigkeit schoss aus ihnen hervor und ergoss sich über die nagenden Räuber. Augenblicklich ließen sie wie ein Mann von dem harten, widerborstigen Stamm ab, um so viel von dem kostbaren Nass aufzunehmen, wie sie nur konnten, bevor es in den verdorrten Boden sickerte. Flinx hätte durchaus das Risiko eines Angriffs auf sich genommen und seinen sicheren Platz verlassen, um es ihnen gleichzutun, wäre da nicht eine gewisse noch frische Erinnerung gewesen, die ihn zögern ließ.
    Er hatte bereits einmal eine äußerst erhellende Begegnung mit Wasser gehabt, das sich als etwas völlig anderes herausgestellt hatte.
    Doch nichts Lebensbedrohliches ging von der Flüssigkeit aus, die auf dem blaugrünen Erdboden bereits rasch eintrocknende Pfützen bildete. Weder zischten die weichen Körpergewebe der durstigen Flimmer, noch warfen sie Blasen, weil sie mit irgendwelchen raffiniert getarnten Säuren in Berührung gekommen waren. Ungehindert tranken die Kreaturen weiter, wimmelte das emsige Rudel um den Fuß des Gewächses, kämpften die Kleineren um ihren Anteil an der flüssigen Beute, bis auch der letzte der unbezahlbaren Tropfen verschluckt oder im trockenen Erdreich versickert war. Sodann wandten sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem einzelnen, auf dem

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