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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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auf, dort, wo etwas Wasser aus dem »Teich« hingeschwappt war; er beugte sich vor, um es zu untersuchen. Als er etwas in die hohle Hand schöpfte, stellte er fest, dass es zwar aussah wie Wasser, aber leicht zähflüssig war. Er träufelte ein paar Tropfen in den für diese Zwecke vorgesehenen Aufnahmebehälter in seinem linken Ärmel und ging weiter, während der Anzug eine genaue Substanzanalyse vornahm.
    Er hatte recht gehabt mit seinem Misstrauen gegen die Flüssigkeit. Sie enthielt Salze, aber weder waren es Arsenate noch andere giftige Derivate der Mineralien, über die er schritt. Die Tümpel füllte kein Wasser.
    Der Analyse seines Anzugs nach handelte es sich um Speichel.
    Er hatte sich, oftmals gegen seinen Willen, bereits etliche Male auf Planeten aufgehalten, deren heimische Raubtiere außerordentlich gut getarnt gewesen waren, doch keines reichte mit seinen Fertigkeiten an das heran, was er bis jetzt auf Pyrassis erlebt hatte. Während er die vermeintliche Wasserstelle hinter sich ließ, versuchte er sich vorzustellen, was die unsichtbare Höhle darunter ausfüllen mochte. Angesichts der Größe der mit Speichel gefüllten Mäuler, die oberirdisch zu sehen waren, mussten die darunter verborgenen Bestien wahrhaft gigantisch sein. Lagen sie dort unten senkrecht oder waagerecht auf der Lauer? Falls Letzteres zutraf, spazierte er womöglich gerade jetzt, in diesem Augenblick, über ihre Hinterteile hinweg.
    Welchen besseren Köder konnte es in einer völlig ausgetrockneten Umgebung zum Anlocken von Beute geben als lebensrettendes Wasser? Und der vegetationsartige Bewuchs am Kiefer machte die Täuschung geradezu perfekt.
    Er streckte eine Hand aus und streichelte Pip, die wieder zusammengerollt auf seiner Schulter lag. Sie hatte ihn nicht vor dem durstigen dreibeinigen Traber warnen wollen, sondern vor allem vor dem, was unter dem so dringend benötigten, doch trügerischen Wasser gelauert hatte. Er würde woanders etwas zu trinken auftreiben müssen. Vorzugsweise etwas, bei dem nicht er sich als die Beute entpuppte.
    Doch jede Hoffnung, in den Gesteinsbecken auf eine Wasserpfütze oder ein Rinnsal zu stoßen, wurde immer wieder enttäuscht. Der kupferreiche Boden war zwar geeignet, um Wasser durchzulassen, nicht, um es aufzufangen.
    Die darauffolgende Nacht verbrachte Flinx in einer kleinen, trockenen Höhle, die mit funkelndem Malachit und herrlichen exotischen Mineralen ausgekleidet war, von denen er kein einziges kannte. Aber er machte sich nicht die Mühe, sie von seinem Anzug identifizieren zu lassen. Er war viel zu erschöpft, um sich mit dem Analysegerät herumzuplacken.
    Den Blick starr auf die dunkelgrünen Stalaktiten gerichtet, die wie ein wunderschöner kupferner Vorhang vor seinen müden Augen hingen, schlief er ein und träumte von Wasser.
     
    Zwei Tage später war das Wasser in seinem Reservetank bis auf den letzten Tropfen aufgebraucht.
    Ihm und Pip blieb nichts anderes übrig, als mit dem Kondensat, das von dem Anzugkühlsystem erzeugt wurde, vorliebzunehmen. Vor ihnen glaubte er (obwohl er sich nicht sicher war), einen langen, geraden Felsgrat aus dunklem Gestein ausmachen zu können, der sich von Norden nach Süden erstreckte. Ein Felsgrat, das bedeutete Spalten, schattige Plätze, an denen er Rast machen konnte und wo sich, wenn er Glück hatte, vielleicht ein paar Tropfen Wasser gesammelt haben mochten. Selbst nur ein einziges, winziges Glas voll wäre ihm im Augenblick mehr als willkommen gewesen.
    Ob er es allerdings bis zu dem Felskamm schaffte, war eine andere Frage. Von dem Punkt aus, wo er stand und auf die ferne Linie blickte, die den Sand von dem Himmel trennte, war es mindestens einen vollen Tagesmarsch bis dorthin. Es muss irgendwo dort Wasser geben, dachte er. Und er war immer noch mehrere Tagesmärsche von der Stelle entfernt, wo sich das Crotase -Lager befand. Er schluckte schwer. Seine Kehle war wie ausgetrocknet. Er zwang seine Beine, sich wieder in Bewegung zu setzen. Es war, als müsste sein Gehirn jedes Mal einen neuen Befehl geben, wenn er etwas so Simples tun wollte, wie einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    Es war genau in diesem Moment brütender Betrachtung, als das überstrapazierte Kühlaggregat seines Anzugs zischte, mit einem letzten mechanischen Röcheln die kalte Luft ausstieß und erstarb.
    Zehn Minuten lang mühte er sich ab, das Gerät wieder in Gang zu setzen, nur um zu dem Schluss zu gelangen, dass es wohl der Kenntnisse und Fähigkeiten eines voll

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