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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ausgebildeten Mikrotechnikers bedurfte, um das verfluchte Ding zu reparieren. Nun, da er seinen Träger nicht länger kühlen noch ihn mit Feuchtigkeit versorgen konnte, war der Anzug vom einen Moment auf den nächsten vom Wohltäter zu lästigem Ballast geworden.
    Flinx schälte sich aus den engen Falten heraus und sah sich zum ersten Mal seit seiner Bruchlandung dauerhaft der pyrasseischen Atmosphäre ausgesetzt. Und auch, was weit schwerer wog, der sengenden Sonne. Seine olivfarbene Epidermis mochte auf die Strahlen vielleicht nicht so empfindlich reagieren wie die eines eher blasshäutigen Menschen, aber dessen ungeachtet durfte er es mit seiner Entblößung nicht übertreiben. Mit einem rapide anwachsenden Berg von Scherereien im Gepäck war ein Sonnenbrand ein Extra, auf das er gut und gern verzichten konnte.
    Nachdem er alles, was sich aus dem Anzug mitnehmen ließ, wie etwa Nahrungskonzentrate und kleinere Ausrüstungsgegenstände, eingesammelt hatte, setzte er seinen Weg nach Osten fort. Hinter ihm blieb der ausgediente Überlebensanzug wie das abgestreifte Exoskelett eines absonderlichen Wüstenreptils auf einem Flecken metallisch schimmernder Kristalle liegen. Nun, da er auch noch des Kondensats beraubt war, war das Auffinden von trinkbarem Wasser innerhalb der nächsten achtundvierzig Stunden für ihn zur schrecklichen Notwendigkeit geworden. Mit ein wenig Glück würde Pip vielleicht etwas länger überleben.
    Pah!, dachte er, pfeif auf das Glück. Sich auf sein Glück zu verlassen bedeutete Kapitulation. Er hatte zu viele Krisen überstanden, viel zu viel durchgemacht zum Wohle anderer und bei der Erforschung seiner Herkunft, um jetzt auf irgendeiner fremden Welt an etwas so Simplem und Undramatischem wie Durst zu krepieren.
    Völlig unbeeindruckt von seiner Entschlossenheit brannte Pyrassis' Sonne auf ihn herab und saugte ihm die letzten Reste Feuchtigkeit aus dem Körper. Als es Abend wurde, war die dunkle Kammlinie der Felskette, die unter ihren Bollwerken möglicherweise Wasser beherbergte, beherbergen musste, merklich näher gerückt. Und er merklich schwächer geworden. Mit alarmierend flachem Atem sackte er erschöpft im Schatten von vier schlanken, kantigen grauen Gewächsen zusammen, die sich ohne irgendwelche Äste zu einer Höhe von annähernd fünf Metern erhoben. Sie hatten feste holzige Stämme, die nur von harten, knorrigen Vorsprüngen unterbrochen wurden: wenig Oberfläche, von der sich Feuchtigkeit rauben ließ, wie er erkannte. Ihre schmalen Fronten waren der Sonne zugewandt. Ein paar Andeutungen von Grün leuchteten auf ihren plankenähnlichen Seitenflächen. Doch jedes Wasser, das sie aus dem ausgedörrten Boden zogen, wäre für ihn mit Sicherheit zu tief, um es zu erreichen.
    Schwer und heiß lastete Pip zusammengerollt auf seiner Schulter, doch er stieß sie nicht fort. Ihre vertraute Nähe war der einzige Lichtblick, der ihm noch geblieben war. Am Fuß eines dieser so uninteressanten Gewächse nagte ein Trio von kleinen schwarzen Kügelchen emsig an der freigelegten Wurzel und mästete sich an dem ungeschützten Holz. Als Flinx sich bei dem Gedanken ertappte, wie viel Feuchtigkeit die anspruchslosen kleinen Gestalten wohl enthalten mochten, wandte er sich angeekelt ab. Noch war er nicht verzweifelt genug, um Alienkäfer zu fressen.
    Doch morgen, dachte er, während er sich keuchend vor Hitze hinsetzte, mochte es vielleicht schon anders sein.
    Kaum drehte er sich um, da wurde ihm ein neuer ungewöhnlicher Anblick zuteil. Während er mit staunenden Augen zusah, stieg etwas aus dem welligen Boden auf, bewegte sich in seine Richtung und verschwand wieder. Und es war keine Wolke. Ungeachtet seiner Entkräftung stand Flinx auf, um besser sehen zu können. Da! Da war es schon wieder – nur, dass es diesmal drei waren. Wie sie eigentlich aussahen, konnte er noch nicht sagen, aber in einem war er sich trotz aller Müdigkeit sicher: Sie kamen genau auf ihn zu.
    Er blickte nach links und versuchte nochmals, die Entfernung zu der verschwommenen Kammlinie abzuschätzen. Wie weit schaffte er es zu rennen, bevor Dehydration und Erschöpfung ihn übermannten und ihn in die Knie zwangen, ein letztes, endgültiges Mal? Wie schnell waren diese heimtückisch heranschleichenden Kreaturen? Denn dass sie heimtückisch waren, stand für ihn außer Frage. Seine eilige, unter sengender Hitze vorgenommene Einschätzung der Lage fiel für ihn nicht eben vorteilhaft aus.
    Vielleicht waren es ja auch nur

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