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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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neugierige Pflanzenfresser, versuchte er sich einzureden. Oder Bodenwühler oder Aasräuber, die kleine tote Geschöpfe fraßen. Im Gegensatz zu, sagen wir, größeren lebenden Geschöpfen wie ihm. Vielleicht war es bloßer Zufall, dass sie sich direkt in seine Richtung bewegten. Vielleicht aber würden sie auch links oder rechts an ihm vorbeiziehen, ohne überhaupt Notiz von dem fremden Zweifüßer in ihrer Mitte zu nehmen.
    Als ihre Anzahl neun erreicht hatte und er sah, dass sie immer noch geradewegs auf die Gruppe baumartiger Gewächse zuhielten, drückte er sich instinktiv mit dem Rücken gegen den nächstbesten Stamm. Der schien hinreichend stabil zu sein, um als Deckung zu dienen. Mittlerweile waren die anrückenden Organismen so nah herangekommen, dass Flinx Einzelheiten ihres Körperbaus erkennen konnte. Die erste Besonderheit, die ihm auffiel, war, dass sie keine Gliedmaßen besaßen.
    Das war nicht sonderlich überraschend. Bei diesen platten Bodenfliegern wären Beine überflüssig, ja sogar hinderlich. Zwei Meter lang und etwa ebenso breit, doch lediglich einen halben Meter dick, bewegten sich die Geschöpfe, die Flinx im Geiste schon »Flimmer« getauft hatte, auf einer Art Luftkissen fort. Mehrere große Hautsäcke auf ihren Rücken schwollen stetig zu beachtlicher Größe an und sanken wieder in sich zusammen. Wenn einer sich entleerte, wurde die Luft, die er enthalten hatte, durch schmale Öffnungen an der Unterseite des Körpers nach außen gepumpt, um die Kreatur auf diese Weise aufwärts und nach vorne zu treiben. An der vorderen Seite des Lebewesens waren zwei große schwarze, pupillenlose Augen zu sehen; sie saßen oberhalb und etwas seitlich von einem breiten Maul, das mit Dutzenden kleiner, spitzer Zähne gespickt war.
    Wieder eine einheimische Spezies, die weder das Aussehen noch das Verhalten eines Pflanzenfressers besaß, stellte Flinx betrübt fest. Die abgeflachten Körper der absonderlichen Kreaturen waren von ungleichförmigen, seetangähnlichen Auswüchsen besetzt. Vielleicht fungierten diese als Fühler, mit denen das Geschöpf seine Umgebung wahrnahm. Vielleicht gaben sie ihm Auskunft über das Vorhandensein und die Genießbarkeit potenzieller Nahrung.
    Ungeachtet seiner ihm eigentümlichen, unersättlichen Neugier glaubte Flinx nicht, dass er sich von ihnen näher untersuchen lassen wollte.
    Pip befand sich bereits sicher in der Luft und außerhalb ihrer Reichweite. Während die seltsamen Geschöpfe zielstrebig auf ihn zuschwebten, konnte er das leise Rauschen und Schlagen zahlreicher Luftsäcke hören, die pausenlos arbeiteten. Aus der Nähe wirkten die winzigen Zähne, die in den schmalen Mäulern steckten, auf einmal viel größer und bedrohlicher. Das Fehlen jeglicher Arme, Klauen, verlängerbarer Rüssel oder anderer Greifwerkzeuge hatte durchaus etwas Ermutigendes, dennoch bezweifelte er, dass er alle neun zurückschlagen könnte, falls sie sich im Verein auf ihn stürzten.
    Allein und schutzlos auf der glitzernd, azurblauen und smaragdgrünen Ebene stehend, blieb ihm exakt noch eine Möglichkeit. Und trotz seiner Erschöpfung tat er sein Bestes, sie auszunutzen.
    Er wandte sich um und dachte kurz über die Herausforderung nach, die vor ihm lag. Dann schlang er die Beine um das stabilste der vier fremdartigen Gewächse, streckte die Arme über den Kopf und fing an zu klettern. Ohne die knorrigen Wölbungen an dem Stamm wäre die Aufgabe wohl nicht zu meistern gewesen. Doch auch so erwies sie sich wegen seines geschwächten Zustands als schwierig genug. Indes trug das unheimliche Zischen der hinter ihm herannahenden Flimmer nicht unerheblich dazu bei, seine Anstrengungen zu beflügeln.
    Zu seiner Verwunderung schaffte er es tatsächlich bis hinauf auf die Spitze der seltsamen Pflanze. Es war ein unbequemer und unsicherer Hochsitz. Doch immer noch besser, als von einem Rudel Flimmer erwischt zu werden, das sich nun um den Fuß der vier astlosen Gebilde scharte. Heftig dehnten sich ihre Luftsäcke aus und zogen sich wieder zusammen, während sie an die zweibeinige Mahlzeit, die sich ihrem Zugriff entzogen hatte, heranzukommen versuchten. Doch trotz beharrlicher Versuche gelang es keinem von ihnen, sich weiter als bis zur halben Höhe der baumartigen Gewächse vom Boden zu erheben. Ganz in der Nähe schwebte Pip in der Luft, augenscheinlich unschlüssig, ob sie zum Angriff übergehen oder erst weitere Anzeichen von Gefahr abwarten sollte.
    Während Flinx sich vergeblich abmühte,

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