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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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vertrauen konnte, um ein Auge auf Dysseens Umtriebigkeit zu haben. Zweifellos hatte Dysseen ebenfalls jemanden, der im Gegenzug Voocim auf die Finger sah. Da auf diese Weise jeder jeden überwachte, herrschte in Gefechtszeiten eine äußerst strenge Befehlshierarchie.
    »Ess ssollte eigentlich nicht nötig ssein, ihn darauf hinzuweissen«, sagte sie, als Qiscep sich anschickte zu gehen, »aber erinnern Ssie Dysseen doch daran, dassss wir diessen potenziellen Spion lebend haben wollen. Tote geben nur ssehr dürftige Informationssquellen ab.«
    Unfähig, seine Aufregung zu verbergen – endlich etwas, das die tödliche Dienstroutine unterbrach! –, bestätigte Qiscep die Befehle und trat mit einer angemessenen Verbeugung ab.
     
    Voocim blieb mit dem künstlich erzeugten Flüstern eines fernen Windes, der sanft über die Wipfel unberührter Dünen strich, zurück. Und mit ihren eigenen, aufgewühlten Gedanken.
    Tat sie das Richtige? Der weggeschickte Soldat hatte verständlicherweise Angst gehabt, ihr die Mitteilung über die fraglos ungewöhnliche Nachricht zu übermitteln. Ging sie womöglich ein zu großes Risiko ein, indem sie sie als glaubwürdig behandelte? Was, wenn das Ganze eine Art Test war?
    Die Existenz eines Spions, noch dazu eines menschlichen Spions, auf einer AAnn-Welt wäre mehr als bedeutsam: Es wäre unbedingt berichtenswert. Sie hatte den Soldaten nur deshalb so großzügig befördert, weil sie davon ausging, dass dieser ganze Zwischenfall ihrer eigenen Beförderung als Sprungbrett dienen könnte. Und damit auch einer Versetzung von dieser isolierten, wenig inspirierenden Welt. Doch dergleichen Erwägungen außen vor gelassen, war sie geradezu begierig darauf, zu erfahren, was ein einzelner Säuger auf Pyrassis verloren hatte, der damit gleich gegen einen ganzen Katalog von Verträgen zwischen dem Kaiserreich und dem Commonwealth verstieß und zugleich aufs Protokoll zu scheißen schien. Ihr Protokoll.
    Ein gerüttelt Maß an gerechtem Zorn hatte etwas angenehm Erfrischendes. Nun schon wesentlich entspannter, lehnte sie sich zurück und wartete auf erste Nachricht von Dysseen. Entgegen dem, was sie dem Soldaten gesagt hatte, war sie durchaus in der Lage, hier im Stützpunkt ein erstes Verhör durchzuführen. Sie durften sich bei ihren Bemühungen nur nicht ungeschickt anstellen und etwa wichtige Körperteile verletzen.
    Sie wünschte, sie hätte selbst gehen können, um bei der ersten Vernehmung an Ort und Stelle dabei zu sein. Aber als Stützpunktkommandantin konnte sie das nicht. Falls es während ihrer Abwesenheit zu irgendeinem Zwischenfall kam, würde das Unverständnis der Regierung für ihr Handeln höchstens von deren Empörung übertroffen.
    Also blieb sie hier, als die beiden Atmosphäretransporter aus ihrem sandfarbenen Untergrundhafen emporstiegen und ihre Einstiegsluken öffneten, um die gut bewaffneten Soldaten aufzunehmen, die aus einem natürlichen Schacht in der Bergflanke strömten. Von ihren Unteroffizieren zur Eile angetrieben, begaben sie sich mit der für Kaiserliche Truppen üblichen Schnelligkeit und Effizienz an Bord der zwei wartenden, heulenden Schiffe. Fraglos war jeder im Stützpunkt aufgrund der überraschenden Veränderung in der täglichen Routine ganz bei der Sache. Wie weit diese Veränderung jedoch ging, konnten sie sich nicht vorstellen.
    Auch Voocim konnte es nicht. Doch sie war voller Zuversicht.
     
    Offizier Dysseen indessen zeigte sich über das, was auf ihn zukommen mochte, weit weniger begeistert. Nachdem der übereifrige Zweite Soldat Qiscep ihn über die Einzelheiten der Mission ins Bild gesetzt hatte, war er überzeugter denn je, an einer wohl durchdachten Übung teilzunehmen, auch wenn Qiscep energisch das Gegenteil behauptete.
    Er mochte den frisch beförderten Soldaten nicht besonders, der in dem Transporter herumrannte und jedem, der es nicht hören wollte, von seinem überragenden Scharfsinn erzählte, mit dem er die Wichtigkeit der Meldung erkannt hatte, die er persönlich, wohlgemerkt: persönlich, dem Kommandanten überbracht hatte.
    Dysseen mochte auch die Kommandantin nicht besonders, aber das war nun einmal das Los all derer, die dazu verdammt waren, auf einem isolierten Außenposten des Kaiserreiches wie Pyrassis ihren Dienst zu versehen. Seit seiner Stationierung auf diesem Planeten hatte er versucht, das Beste aus seiner misslichen Situation zu machen. Und das würde er auch weiterhin tun; nicht aus irgendeinem Pflichtgefühl heraus oder

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