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Die Ecstasy-Affäre

Die Ecstasy-Affäre

Titel: Die Ecstasy-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Rücken.
    »Was ist mit Robert? Hatte er einen Unfall?«
    »Nennen wir es so.« Habicht ballte die Fäuste und preßte sie unter sein Kinn. »Robert ist …«
    »… tot!« vervollständigte sie den Satz.
    »Ja.«
    Sie sah Habicht an, als habe sie von ihm den ersten Schlag ihres Lebens bekommen. Einen Schlag aufs Herz, der durch den ganzen Körper drang und das Herz zertrümmerte, der Gerda Habicht zerriß und auslöschte. Sie schrie nicht auf, sie begann nicht zu weinen … Sie seufzte nur einmal tief, ihr Kopf sank auf die Brust, und dann rutschte sie aus dem Sessel, fiel auf den Teppich und rührte sich nicht mehr.
    »Julius!« brüllte Habicht. »Julius!« Er kniete neben Gerda, drückte ihr Gesicht an seine Brust, küßte sie, rief ihren Namen, und als Dr. Heimes ins Zimmer stürzte, stammelte er:
    »Sie stirbt … Sie atmet nicht mehr … Gerda … Gerda! Hör mich … Wir müssen doch jetzt zusammenhalten … Gerda, geh nicht weg … Hörst du mich? Hörst du mich?«
    Er schüttelte sie, aber Dr. Heimes riß ihn zurück, legte Gerda auf den Teppich, riß ihre Bluse auf und horchte mit dem Stethoskop ihre Herztöne ab.
    »Laß die Finger von ihr!« schrie er Habicht an, der wieder nach ihr greifen wollte. »Du schüttelst ja das letzte bißchen Leben aus ihr heraus. Ruf einen Krankenwagen! Den Notarzt! Wir kriegen den Kollaps unter Kontrolle …«
    Habicht taumelte zum Telefon, aber ehe er die Notrufnummer gewählt hatte, vergingen einige Sekunden.
    Unterdessen hatte Dr. Heimes seine Arzttasche geöffnet, eine Spritze mit einem Kreislaufmittel aufgezogen und Gerda Habicht die Injektion gegeben. Draußen vor dem Haus waren Wortke und Reiber aus dem Wagen gestiegen und warteten.
    »Sie ist wirklich eine schöne Frau«, stellte Reiber fest. »Das wundert mich immer: Die farblosesten Männer haben oft die hübschesten Frauen.«
    »Da bist du eine Ausnahme«, sagte Wortke trocken.
    »Erlaube mal … Elli war eine besonders hübsche Frau …«
    »Deshalb hat sie sich auch von dir scheiden lassen. Ich habe nie verstehen können, wie sie es mit dir so lange ausgehalten hat.«
    »Du bist wirklich ein selten guter Freund.« Reiber blickte auf seine Armbanduhr. »Jetzt dürfte er es ihr aber gesagt haben. Wir stehen hier schon über eine Viertelstunde.«
    Die Antwort gab ihm ein schnell näher kommendes Sirenengeheul. Um die Ecke bog ein Notarztwagen des Roten Kreuzes und hielt quietschend vor dem Haus. In der Haustür erschien Dr. Heimes. Zwei Sanitäter und ein Arzt sprangen aus dem Fahrzeug.
    »Hätt' ich mir ja denken können, sie hat schlapp gemacht«, sagte Wortke aufgebracht. »Komm!«
    Sie folgten dem Rettungsteam ins Haus und wurden dort von Dr. Habicht aufgehalten. Er trat ihnen in den Weg.
    »Sie können nicht weiter!« rief er mit sich überschlagender Stimme. »Meine Frau ist besinnungslos. Ich habe es Ihnen gesagt: Das überlebt sie nicht! Wenn sie stirbt, hat die Mafia zwei Opfer auf dem Gewissen … und die unfähige Polizei!«
    Wortke wandte sich ab und stieß Reiber in die Seite. »Ich habe jetzt genug von Arschtritten. Für heute reicht's!« Und zu Habicht: »Wir melden uns wieder.«
    Sie warteten vor dem Haus, bis Frau Habicht mit dem Notarztwagen weggebracht worden war, und fuhren dann zurück zum Kommissariat.
    »Das hätten wir hinter uns«, sagte Reiber erleichtert. »Ich kann mich nicht daran gewöhnen – mir steht dann immer die Galle bis zum Hals.«
    »Dagegen helfen eine Maß Bier und eine Schweinshaxe mit Knödeln.« Wortke leckte sich über die Lippen. »Ich hab vielleicht einen Hunger, Peter …«
    »Wie kannst du jetzt ans Essen denken!«
    »Ein Knödel regt die Ganglien an.«
    »Du mußt in der Brust statt eines Herzens zwei Pfund Geselchtes haben!«
    »Ein guter Vergleich!« Wortke reckte sich im Sitzen. »Wenn ich bei jedem Toten geweint hätte, wäre ich schon längst weggeflossen! Fahren wir zum Franziskaner. Da gibt's einen Tisch in einer Nische, da sind wir völlig ungestört.«
    Man brachte Gerda Habicht sofort auf die Intensivstation und schloß sie an Infusionen und Schläuche an, an Monitore und Herzrhythmusverstärker. Der leitende Oberarzt handelte schnell und sicher. Er strahlte Kompetenz aus.
    »Wie geht es meiner Frau?« fragte Habicht, als der Arzt von Gerdas Bett zurücktrat.
    »Wir tun, was medizinisch möglich ist.« Es war eine ausweichende Antwort. Habicht verstand sie.
    »Reicht das?«
    »Darauf kann ich Ihnen keine Antwort geben. Jeder Mensch reagiert anders. Herz

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