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Die Eheprobe

Die Eheprobe

Titel: Die Eheprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Gideon
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Forscher 101.«
    Bunny bekommt riesige Augen, und dann wirft sie, zu meiner Überraschung, ihren Kopf in den Nacken und lacht schallend los.
    Â»Warum lachst du so?«
    Â»Weil es natürlich William ist! Natürlich! Das ist zu genial. Das ist – köstlich.«
    Ich schüttele frustriert den Kopf. »Du meinst wohl voll daneben .«
    Bunny kommt ins Zimmer und linst über meine Schulter, während ich krampfhaft durch unsere E-Mails und Chats scrolle und sie diesmal in einem völlig anderen Licht sehe.
    Ich: Ich kann mir das Wetter jeden Tag auf meinen Laptop liefern lassen. Gibt’s was Besseres?
    101: Von einem Regenguss erwischt zu werden?
    Â»Ich fasse es nicht! Diese Abgebrühtheit. Und das mit den Piña Coladas, wie geht noch mal dieses Lied?«, kreische ich.
    Â»Mannomann, das ist clever«, sagt Bunny. »In etwa so: Er hatte seine Lady satt, sie waren schon zu lange ein Paar.« Sie zwinkert mir zu, und ich starre wütend zurück.
    Ich: Sie haben echt Glück. Das klingt nach einem Traumhund.
    101: O ja, das ist er.
    Â»O ja, sehr witzig, unglaublich witzig, wahnsinnig witzig, William, ha-ha«, sage ich.
    Â»Erkennst du diesen Hund wieder?«, fragt Bunny.
    Ich sehe mir das Foto genauer an. »Verdammt, das ist der Hund unserer Nachbarn, Mr Big.«
    Â»Dein Nachbar heißt Mr Big?«
    Â»Nein, der Hund.«
    Â»Wie konnte dir das entgehen?«, fragt Bunny. »Es scheint ja fast so, als wollte er, dass du Bescheid weißt, Alice. Als wollte er dir Hinweise geben.«
    Ich: Ja, bitte ändern Sie meine Antwort. Sie ist ehrlicher – ganz im Gegensatz zu Ihrem Profilbild.
    101: Keine Ahnung, was Sie meinen. Meinen Erfahrungen nach ist die Wahrheit oft verschwommen.
    Â»Dieser verdammte Scheißkerl«, fluche ich.
    Â»Hm, für mich klingt das so, als hätte er ein bisschen zu viel Eckhart Tolle gelesen«, meint Bunny.
    Ich: Wenn unser Treffen stattgefunden hätte? Wenn Sie an besagtem Abend aufgetaucht wären? Was wäre Ihrer Meinung nach passiert?
    101: Ich glaube, Sie wären enttäuscht gewesen.
    Ich: Warum? Was verbergen Sie vor mir? Haben Sie Schuppen? Wiegen Sie dreihundert Kilo? Müssen Sie sich schon die Haare über die Glatze kämmen?
    101: Sagen wir mal, ich hätte kaum Ihren Erwartungen entsprochen.
    Ich stöhne. »Er hat die ganze Zeit mit mir gespielt!«
    Â»Was für den einen Spiel ist, ist für den anderen, Hinweise zu streuen und darauf zu warten, entdeckt zu werden. Vielleicht warst du nur einfach schwer von Begriff, Alice. Außerdem muss ich dir sagen, dass ich bis jetzt nicht eine einzige Zeile von ihm gelesen habe, die nicht der Wahrheit entspricht.«
    Â»Wie bitte? Alles ist gelogen! Forscher 101 ist eine Lüge. Es gibt ihn nicht!«
    Â»Oh, und ob. William hätte ihn nicht erfinden können, wenn Forscher 101 nicht irgendwie ein Teil von ihm wäre. Oder jemand, der er sein wollte.«
    Â»Nein. Er hat mich ausgetrickst und mir einfach nur das gesagt, was ich hören wollte.«
    Â»Das glaube ich nicht«, sagt Bunny kichernd.
    Â»Was ist denn mit dir los, Bunny? Warum wirkst du so begeistert von alldem?«
    Â»Warum bist du nicht begeistert? Verstehst du denn nicht, Alice? Du kannst mit beiden weitermachen, mit Forscher 101 und mit William. Für immer. Weil sie ein und dieselbe Person sind!«
    Â»Ich fühle mich so gedemütigt.«
    Â»Womit wir wieder beim Thema sind. Es gibt keinen Grund, sich gedemütigt zu fühlen.«
    Â»Oh doch. Ich habe Dinge gesagt – Dinge, die ich sonst niemals gesagt hätte. Dinge, die ihn überhaupt nichts angehen. Antworten, die er nur durch Betrug aus mir herausbekommen hat.«
    Â»Was, wenn er dich diese Dinge direkt ins Gesicht gefragt hätte?«
    Â»William hätte mich so etwas nie gefragt.«
    Â»Warum nicht?«
    Â»Es hat ihn nicht interessiert. Er hat schon vor langer Zeit aufgehört, sich dafür zu interessieren.«
    Bunny zieht das Handtuch um sich herum etwas fester. »Na ja, dann kann ich dazu nur sagen, dass er sich für einen Ehemann, der sich nicht für das interessiert, was seine Frau denkt oder sich wünscht oder glaubt, ganz schön viel Mühe gemacht hat. Und jetzt habe ich nur noch eine Frage an dich.« Sie deutet auf den Ann-Taylor-Hosenanzug, den ich auf dem Bett ausgebreitet habe. »Du hast doch nicht etwa vor, den heute Abend anzuziehen, oder?«
    Â»Dein

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