Die Eheprobe
brauchten. Chet Baker im Kassettenrekorder. Er war gerade dabei, Peperoni in einen Salat zu schnippeln. Ich blickte auf diese Hände und dachte: Ich werde die Kinder dieses Mannes bekommen.
62. Was würden Sie tun, wenn Sie je aufhören sollten, miteinander zu reden? Ich schrieb: »Das wird NIE UND NIMMER passieren. William und ich reden über alles. Dieses Problem werden wir niemals haben.« Und nein, das ist heute nicht mehr gültig.
63. Im Garten hinter einem Haus im North End, in dem mein Cousin Henry wohnte, mit Blick über den Hafen von Boston. Am Abend, die Luft roch nach Meer und Knoblauch. Unsere Eheringe waren ganz schlicht, was uns nach dem Debakel mit dem Verlobungsring richtig erschien. Wenn mein Vater etwas wegen des Rings ahnte, verlor er kein Wort darüber. Er sagte eher wenig an diesem Abend, seine Gefühle überwältigten ihn. Vor Beginn der Hochzeitszeremonie umklammerte er nahezu alle fünf Minuten meine Schultern und nickte. Als es an der Zeit war, mich auszuhändigen, führte er mich zu dem Baum, lüftete meinen Schleier und küsste mich auf die Wange. »Ab mit dir, Liebes«, sagte er, und in diesem Augenblick begann ich zu weinen. Ich weinte während der gesamten Zeremonie, wodurch William verständlicherweise aus dem Gleichgewicht gebracht wurde. »Alles ist gut«, gab er mir wortlos zu verstehen, während der Priester seine Arbeit machte. »Ich weië, gab ich ihm wortlos zurück. Ich weinte nicht, weil ich gerade heiratete, ich weinte, weil meine Geschichte mit meinem Vater auf diese vier so perfekt ausgewählten Worte hinauslief. Nur deshalb konnte er etwas sagen, das vorgab, so banal zu sein, weil unser gemeinsames Leben genau das Gegenteil davon gewesen war.
Kapitel 56
Alice, hast du diesen Artikel gelesen: Alle sollen mehr Käse essen!
Warum ignorierst du meine Nachrichten, Alice?
Liebes?
Tut mir leid, Dad. Schuljahr geht zu Ende. Zu viel zu tun, um zu schreiben. Zu viel zu tun, um zu essen.
Mach mir Sorgen, du isst nicht genug Käse. Frauen in deinem Alter brauchen Proteine und Kalzium. Hoffe, du wirst nicht zur Veganerin, da drauÃen in Kalifornien.
Vertrau mir. Und mach dir keine Sorgen über meinen Käsekonsum.
Neuigkeit: bin möglicherweise verliebt.
Was??? In wen???
Conchita.
Conchita Martinez, unsere Nachbarin Conchita, mit deren Sohn Jeff ich gegangen bin und den ich im Abschlussjahr abgeschossen habe?
Ja! Genau die. Sie erinnert sich sehr gerne an dich. Jeff weniger. Immer noch sauer.
Warum klingst du wie ein Indianer aus dem Film Der groÃe Aufstand ? Verbringt ihr viel Zeit miteinander?
Jeden Abend. Bei ihr oder mir. Meistens bei mir, weil Jeff noch zu Hause wohnt. Versager.
Ach, Dad â ich freu mich so für dich.
Ich mich auch für dich. Bist seit vielen Jahren glücklich verheiratet. Sehr stolz. Alles gut geworden, für uns. Aber tu mir Gefallen â iss heute Stück Brie. Angst, du klappst zusammen, du zartes Pflänzchen.
Kapitel 57
John Yossarian
Klartext reden wird unterschätzt.
vor 23 Minuten
Okay, ich habe Angst, dass ich für Sie zu einem Problem werde, Forscher 101.
Wieso, Ehefrau 22?
Ich beleidige Sie nicht ausreichend.
Dem kann ich nicht widersprechen.
Gut. Ich werde mich anstrengen, Sie in Zukunft öfter zu beleidigen, weil Freude laut einer Antonym-Webseite das Gegenteil von Beleidigung ist, und ich möchte Ihnen nur ungern ungewollt Freude bereiten.
Man kann nicht dafür verantwortlich gemacht werden, wie man wahrgenommen wird.
Ihnen Freude zu bereiten, war nie meine Absicht.
Ist das Ihre Vorstellung von Klartext reden, Ehefrau 22?
Sie finden das doch auch komisch. Wie unsere Gespräche dahinplätschern. Wie ein Fluss. Wir springen immer wieder hinein und tauchen unter. Kommen wir an die Oberfläche, stellen wir möglicherweise fest, dass wir Kilometer weit von dem Punkt abgetrieben wurden, an dem wir uns das letzte Mal unterhalten haben, aber das macht nichts. Es ist immer noch derselbe Fluss. Ich tippe Ihnen auf die Schulter. Sie drehen sich um. Sie rufen mir etwas zu. Ich antworte.
Es tut mir leid, dass Sie Ihren Verlobungsring verloren haben. Es klingt nach einer sehr traumatischen Erfahrung. Haben Sie Ihrem Vater je die Wahrheit gesagt?
Nein, und es wird mir ewig leidtun.
Warum erzählen Sie es ihm nicht jetzt?
Zu lange her. Was bringt das jetzt noch? Er würde sich nur aufregen.
Wussten Sie, dass laut einer
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